cbk Posted July 11, 2022 Share Posted July 11, 2022 vor 1 Stunde schrieb commander: Ĥallo, bist du der Pilot welcher beim Landen das Flugzeug im Landeanflug immer so schräg stellt und im letzten Moment gerade richtet? Grüße. Commander Treffer, versenkt! Ja, ich slippe, also stelle den Vogel im Landeanflug quer, um steiler anfliegen zu können. Was dabei, daß ich diese Technik aus der Zeit des 1. Weltkriegs auch heute noch nutze, um bei uns daheim in Oerlinghausen im Endanflug steil den Hügel runterkommen zu können, ohne dabei die Geschwindigkeit zu steigern? Seitlich stellt so ein Flugzeug halt viel mehr Fläche in den Fahrtwind als im Geradeausflug, was enorm bremst. Du kennst ja den Insider der Piloten: "Im Slip mit stehender Latte" ? 🤣 Hier demonstriert ein Kollege mal, wie steil man im Slip anfliegen kann. Und dabei gibt der noch Gas, sonst würde es noch steiler abwärts gehen. Was an der Landetechnik jetzt schlimm sein soll, erschließt sich mir allerdings nicht. 🤔 Vielleicht noch etwas Lustiges: Als ich mein Mädel kennengelernt habe, sollte ich zuerst ihren Vater in dem kleinen 2-Sitzer mitnehmen, bevor sie einstieg. Als Papa aus- und sie einstieg, sagte er zu ihr nur: "Kannst einsteigen, der fliegt zwar unkonventionell, aber er kann es." Meine Perle später darauf angesprochen, kam als Antwort: "Papa war Jagdbomberpilot einer Su-22 bei der NVA." Ich: *Schock* Tja, so spielt das Leben halt. Wenn man den Passagieren sagt, daß man die Maschine absichtlich so quer stellt, kommen die Allermeisten damit klar. Was allgemein sehr beruhigend wirkt ist, wenn man wirklich jeden Handgriff ansagt. Auch wenn sie nicht unbedingt wissen, was da genau passiert, merken sie doch, daß das, was da gerade passiert, absichtlich vonstatten geht. Gruß, Chris PS: Ich wollte andere Diskussionen nicht mit der Fliegerei zerschießen, drum habe ich hier einen neuen Thread aufgemacht. Ok so? 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
MGNeuling Posted July 12, 2022 Share Posted July 12, 2022 Ich erinnere mich dunkel ... Seitengleitflug. Quer- und Seitenruder gegensinnig. Gehörte bei uns auch zur Ausbildung beim Segelfliegen. Unsereins hatte ja nur einen Landeversuch und der musste klappen. Durchstarten war nicht 😁 Grüße Ralf Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
cbk Posted July 12, 2022 Author Share Posted July 12, 2022 vor 2 Stunden schrieb MGNeuling: Seitengleitflug. Quer- und Seitenruder gegensinnig. Gehörte bei uns auch zur Ausbildung beim Segelfliegen. Und wie häufig wird es in der Praxis wirklich angewendet? Der Witz ist ja, daß es zur Ausbildung gehört, man es als normaler Pilot einmal alle 2 Jahre in großer Höhe für wenige Sekunden demonstrieren muß beim Überprüfungsflug und dann war es das wieder. Da bin ich mit meinem Heimatplatz ja die totale Ausnahme, weil ich dort im Endanflug einen Hügel runter muß und so praktisch jeder zweite Landeanflug geslippt ist. Das übt. 😇 In einer ASK 21 durfte ich auch schon platznehmen. Was mich da aber immer gestört hat war die Tatsache, daß man praktisch den ganzen Tag am Boden rumsteht beim Flugbetrieb, um dann 5 Minuten in die Luft zu kommen. Wobei der eine Flug schon richtig lustig war. Bei unseren kleinen Propellermaschinen macht man erst die FLuglizenz, um alleine losziehen zu dürfen und später die Passagierberechtigung, um dann auch einen Passagier befördern zu dürfen. Damit wollen sie vermeiden, daß sich der Anfänger gleich einen Passagier einlädt. Das ist wie beim LKW- und Busfahrer. Der LKW-Fahrer muß das Fahrzeug irgendwie durch den Verkehr gesteuert bekommen und der Busfahrer muß das Fahrzeug schön durch den Verkehr gezirkelt bekommen, ohne das die stehenden Passagiere durch den Bus fliegen, also Fahrfähigkeit vs. Fahrfertigkeit. Als ich die Passagierberechtigung gemacht habe, waren an einem Tag sehr viele Segelflugschüler da, so daß mein Prüfer/Fluglehrer an dem Tag die erst einmal abarbeiten wollte. Da habe ich dann den ganzen Tag Tragflächen festgehalten, Seile ausgezogen, ... am Ende des Tages war dann als Entschädigung ein Flug in der ask21 (Doppelsitzer) angesagt. Am Ende kam von hinten die Frage, ob wir einen sanften Abgleiter machen sollten zur Landung oder turnen. Ich war für turnen, also Segelkunstflug. 😜 Ansage von hinten: "Wir fliegen jetzt einen Looping, dazu drückt man die Nase runter, holt sich 180km/h Fahrt und zieht dann. Die erste Vierteldrehung des Loopings voll, dann das Höhenruder in der zweiten Vierteldrehung etwas nachlassen, in der dritten Vierteldrehung wieder langsam durchziehen und die vierte Vierteldrehung das Höhenruder voll durchgezogen. Mach mal." Ja wie? ich soll... 😲 "Du schaffst das schon, nur zu." Das war dann mein erster Looping überhaupt und dann gleich persönlich am Knüppel. Auch wenn ich zugeben muß, daß es eher ein Ei wurde denn ein Kreis. Ich hatte im zweiten Viertel das Höhenruder zu sehr nachgelassen. Aber wir sind rumgekommen. vor 2 Stunden schrieb MGNeuling: Unsereins hatte ja nur einen Landeversuch und der musste klappen. Durchstarten war nicht 😁 Den hatte ich vor der Motorfliegerei auch nur; einen Landeversuch mit dem Gleitschirm und der mußte passen. Naja, nach 12 Jahren Gleitschirmfliegerei habe ich mich bei einem Startversuch dermaßen auf die Nase gelegt, daß ich erst am nächsten Tag im Krankenhaus wieder aufgewacht bin. Da habe ich mir dann geschworen: "Nur noch mit Tragflächen, die nicht zusammenklappen können und mit Motor dran, damit es auch mal vorwärts geht." Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Centenario_DD Posted July 12, 2022 Share Posted July 12, 2022 (edited) vor 13 Stunden schrieb cbk: Was an der Landetechnik jetzt schlimm sein soll, erschließt sich mir allerdings nicht. 🤔 Also ich als begeisterter Laie würde vermutlich im ersten Moment einen kontrollierten Absturz mutmaßen 😅 Sehr interessantes Thema, danke fürs Teilen deiner Erlebnisse 😎👍 Edited July 12, 2022 by Centenario_DD Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
cbk Posted July 12, 2022 Author Share Posted July 12, 2022 vor 4 Stunden schrieb Centenario_DD: Also ich als begeisterter Laie würde vermutlich im ersten Moment einen kontrollierten Absturz mutmaßen 😅 Ja, manche Dinge sind für den Laien zuerst etwas schwer nachvollziehbar. So regelt man z.B. die Flughöhe mit dem Gashebel und die Geschwindigkeit mit dem Höhenruder. Wird man zu langsam, drückt man die Nase nach unten, wird man zu schnell, zieht man die Nase etwas nach oben. Das die Geschwindigkeit eingehalten wird, ist essentiell. Will man jetzt steigen, gibt man mehr Gas und zieht die sich steigernde Geschwindigkeit mit dem Höhenruder wieder weg. Bei der Landung ist es jetzt das gleiche Spiel. Mit dem Höhenruder regelt man die Anfluggeschwindigkeit und mit den Landeklappen und/oder dem Slip die Flughöhe. Einfach nur die Nase runterdrücken funktioniert nicht, weil man dabei dann viel zu schnell wird und über die Landebahn hinten hinaus schießt. Fährt man die Landeklappen nur ein wenig aus, erhöhen sie immens den Auftrieb und nur geringfügig den Luftwiderstand. Fährt man sie weiter aus, nimmt der Auftrieb nicht mehr zu, dafür steigt der Luftwiderstand signifikant an. Darum starten die Airliner ja auch immer mit ein wenig ausgefahrenen Landeklappen für mehr Auftrieb und landen mit maximal ausgefahrenen Landeklappen für maximalen Luftwiderstand. Im Landeanflug fährt man jetzt also die Landeklappen voll aus, um Luftwiderstand zu erzeugen und so zu bremsen. Um trotz dieser Bremsung die Fluggeschwindigkeit zu halten, senkt man jetzt die Nase weiter ab und entsprechend sinkt schneller ab, als wenn man die Klappen nicht benutzen würde. Oder, um es mit einem Motorrad zu vergleichen: Die Landeklappen sind vergleichbar mit der Hinterrad-Fußbremse. Sehr bequem, die Bremsleistung ist nicht sehr hoch, aber wenn man einen freien Anflug hat, kann man sich diese geringe Bremsleistung leisten. Wenn man genug Platz hat, kann man ein Motorrad auch aus 200km/h nur mit der Hinterradbremse zum Stehen bekommen. Eine andere Möglichkeit wesentlich mehr Luftwiderstand und damit Bremswirkung zu erzeugen besteht darin das ganze Flugzeug im Anflug querzustellen, wie man es oben im Video sehen kann. Dadurch steht die viel größere Flanke des Fliegers im Wind. Von der Wirksamkeit kann man das Manöver durchaus mit der Betätigung der Vorderradbremse beim Motorrad vergleichen. Diesen Flugzustand nennt man Slip (Englisch) oder Seitengleitflug (Deutsch). Ich bezeichne diese Flugtechnik immer als eine aus den Zeiten des 1. Weltkriegs, weil die einfachen Flugzeuge damals noch gar keine Landeklappen hatten. Diese Flugzeuge mußten mit dem Slip im Landeanflug abgebremst werden. Verglichen mit dem Motorrad reden wir da also über Maschinen, die nur über eine Vorderradbremse verfügen. Die allermeisten Flugplätze haben einen freien Anflug, so daß die Bremswirkung der Landeklappen ausreicht. Bei mir daheim ist das mit unserer Vereinsmaschine allerdings nicht so. Wir haben direkt vor der Landebahn einen Hügel, den wir hinab fliegen müssen. Dort habe ich es regelmäßig, daß ich nur mit der Bremswirkung der Landeklappen nicht so steil anfliegen kann, wie ich eigentlich müßte, um zur Landebahn zu kommen. Der Hügel unter mir fällt steiler ab als ich sinken kann. Da slippe ich dann regelmäßig zusätzlich zum Einsatz der Landeklappen. Das Blöde beim Slip ist halt, daß sehr viele Piloten diese Technik heute nur noch ansatzweise in der Flugschule erlernen und sie im späteren Leben praktisch nicht mehr anwenden. Wenn es dann doch einmal verlangt wird, kommt die Angst bei ihnen hinzu. So gesehen ist das durchaus mit der Vorderradbremse beim Motorrad ohne ABS vergleichbar. Wenn man im Alltag immer nur hinten bremst und auf einmal vorne bremsen muß... Bei den Passagieren ist es ähnlich. Welcher Passagier kennt dieses Manöver schon? Man sieht es ja im Alltag nie. Ich erinnere mich noch daran, wie wir in meiner Kindheit mal ein Flugplatzfest hatten und die Schweizer mit ihrer Ju52 da waren. Das sah schon majestätisch aus, als der große Koffer im Slip mit voll ausgefahrenen Landeklappen den Hügel runter kam. 🙂 Damals hat der Pilot aber auch alle Passagiere aufgeklärt, daß das Absicht ist, daß die Maschine so zur Landung anfliegt und so sein muß, eben um steil genug den Hügel hinunter zu kommen. Ähnliches habe ich selber erlebt. So lange die Passagiere wissen, daß man das absichtlich macht bzw. machen muß, ist das eigentlich problemlos, auch wenn sie mich bei den Lehrgängen alle gewarnt haben mit Passagieren an Bord nie zu slippen, weil die dann Panik bekommen könnten. Ach ja, von oben sieht das dann ungefähr so aus: Also so spektakulär empfinde ich das jetzt nicht. Ihr etwa? 2 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
MGNeuling Posted July 12, 2022 Share Posted July 12, 2022 vor 8 Stunden schrieb cbk: Und wie häufig wird es in der Praxis wirklich angewendet? Der Witz ist ja, daß es zur Ausbildung gehört, man es als normaler Pilot einmal alle 2 Jahre in großer Höhe für wenige Sekunden demonstrieren muß beim Überprüfungsflug und dann war es das wieder. Da bin ich mit meinem Heimatplatz ja die totale Ausnahme, weil ich dort im Endanflug einen Hügel runter muß und so praktisch jeder zweite Landeanflug geslippt ist. Das übt. 😇 [...] Da hast du wahr. Das gilt in Sachen Sicherheit wohl auch für Trudelübungen (wenn die Kühe immer größer werden 😁) etc. Ein (beabsichtigter) Ringelpiez (Bodenkontakt eines Flügels mit anschließender exzentrischer Rotation, regelmäßig mindestens mit Sachschäden verbunden) ist allerdings praktisch schlecht zu trainieren 😆. Die ASK 21 ist ja schon ein Hochleistungsgerät ... im Vergleich zur ASK 13, auf der ich gelernt hab'. Ich gehörte allerdings nicht zu den talentiertesten Flugschülern. Bei weitem nicht. Es hat auch ein halbes Leben gekostet, ehe ich herausfand, dass meine Höhenangst nicht automatisch mit Flugangst korrespondierte. Hört sich paradox an, ist es aber nicht. Segelflieger, Motorflieger, Heißluftballon, Hubschrauber ... alles kein Problem. Doch ein hoher Turm? Besser nicht! Allerdings würde ich nie aus einem funktionierenden Lfz springen ... mit oder ohne Fallschirm😂. Viele Grüße Ralf 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
cbk Posted July 12, 2022 Author Share Posted July 12, 2022 vor 19 Minuten schrieb MGNeuling: Da hast du wahr. Das gilt in Sachen Sicherheit wohl auch für Trudelübungen (wenn die Kühe immer größer werden 😁) etc. Mmh, also Trudelübungen etc. habe ich so richtig erst nach der Flugschule hier im Verein gemacht. Rückblickend war es schon komisch. Bis zur Fluglizenz habe ich 142 Landungen im Buch stehen gehabt. Danach bin ich von der kommerziellen Flugschule zum Verein gewechselt. Bis der Verein mir erlaubt hat auf einer der Maschinen alleine loszuziehen, kamen weitere 149 Landungen hinzu. Und da wurde dann so richtig geübt, was slippen, trudeln, Abschmieren in der Kurve etc. angeht. In der Flugschule hatte ich zuvor drei Fluglehrer. Einer davon hat mir beigebracht zu slippen und ein Anderer hatte selber soviel Angst davor, daß ich dieses Flugmanöver bei ihm nie durchführen durfte. Mehr als 2-3 Sekunden Slip waren da nie drin bevor er selber das Steuer übernehmen wollte. vor 22 Minuten schrieb MGNeuling: Ich gehörte allerdings nicht zu den talentiertesten Flugschülern. Ich auch nicht. Bei mir war es meine Sturheit des "nicht aufgeben wollens", die mich so weit gebracht hat. Es wird so lange geübt, bis es funktioniert, egal wie lange es dauert. Hinzu kommt, daß ich nach meinem Gleitschirmunfall im Krankenhaus vor der Frage stand entweder die Fliegerei komplett aufzugeben oder so gut zu werden, daß sich sowas nicht wiederholt. Ja, ich will die Unfallstatistik schlagen. Entsprechend hart wird geübt. Drum hatte ich mir geschworen auch mindestens 100 Flugstunden nach Scheinerhalt im Buch stehen zu haben bevor ich die Passagierberechtigung angehe. Üblicherweise machen die Piloten die Berechtigung gleich nach Scheinerhalt. Aber ich will da halt nicht noch einen Passagier mit reinreißen. Als ich damals für die Passagierberechtigung zum Prüfer gefahren bin für eine knappe Woche, hieß es beim ersten Flug sich erst einmal an seine Maschine zu gewöhnen, auf der dann in den Folgetagen die Prüfungen stattfinden sollten. Wir waren gestartet und ich solle einfach mal mein Programm aus Kurven etc. abspulen, ihm aber bitte vorher ansagen was ich machen will. Also fingen wir an mit weiten Kurven, engen Kurven, Landeklappen raus, rein, Slippen in großer Höhe mit und ohne Klappen, ... und dann kam "Leerlaufstall mit Durchsacken", ich habe die Maschine im Stall gehalten und er sollte mir sagen wann ich ausleiten solle, Abschmieren in der Kurve und Vollgasstall, einmal mit Trudeln und Ausleiten und einmal habe ich die Maschine am Kipppunkt mit einem Stepptanz auf den Seitenruderpedalen gehalten. Kurz vor der Landung wollte er von mir dann eine Ziellandung sehen. Dabei übt man normalerweise den Motorausfall, indem man den Motor auf Leerlauf zieht und dann muß man segelnd die Landebahn treffen und landen. Er hat mir gleich mal den Motor ganz abgestellt (Zündmagnete aus) und wir sind mit stehender Latte (=stehendem Propeller) gelandet mit Slip und Klappen im Endanflug, um die Piste zu treffen. Als wir wieder unten waren, meinte der Prüfer nur: "Was soll ich denn da noch prüfen? Du kannst doch alles!" 😇 Bei der Prüfung 2 Tage später wurde dann wirklich 100 prozentig geprüft. Man merkte dem Prüfer an, daß er froh war mal das volle Prüfungsprogramm "in hart" durchziehen zu können, weil da kein Greenhorn neben ihm am Steuerknüppel saß. Das Slippen wird nicht nur angedeutet sondern wirklich gemacht und für die Ziellandung stoppt der Motor mal wirklich ohne Vorwarnung, nix Leerlauf, wo man im Zweifelsfall doch wieder das Gas reinschieben könnte. Aber ich bin wohl der Schrecken aller Fluglehrer. 😥 Damals in meiner ersten Theorie-Stunde für die Gleitschirmfliegerei war die Ansage des Fluglehrers: "Ihr seid die Piloten, es ist Euer Leben, das an den Entscheidungen die ihr trefft, dran hängt. Folglich habt ihr nicht nur das Recht sondern sogar die Pflicht die letzte Entscheidung zu treffen. Und da läßt man sich von nichts und niemanden reinreden, auch nicht vom Fluglehrer der am Boden steht oder vom Papst persönlich. Leider haben die wenigsten Piloten den Schneid selber Entscheidungen zu treffen und dann auch dazu zu stehen und sie durchzuziehen. Die fliegen alle wie die Lemminge in ihr Unglück." Danach wurde dann dieser Artikel eines deutschen Segelflugmeisters zur Flugsicherheit verteilt: --> https://www.afg.ethz.ch/wp-content/uploads/documents/saferflying/Sicherheit_beim_Fliegen.pdf Und danach die Ansage des alten Fluglehrers: "Und meine Aufgabe ist es euch beizubringen, wie ihr es schafft da oben zu überleben!" Der erste Flug mit dem Gleitschirm war dann auch gleich ein Alleinflug. Da habe ich dann den Schneid entwickelt selber Entscheidungen zu treffen, auch gegen den Fluglehrer, denn der stand ja nur mit einem Funkgerät am Boden. So habe ich z.B. bei der Spornradeinweisung richtig Ärger mit dem Fluglehrer bekommen. Es war abgesprochen, daß wir möglichst lange mit angehobenem Spornrad auf der Piste rollen vorm Abheben. er würde sich um den Gashebel kümmern und ich solle steuern. Als das Pistenende und das Gebüsch dahinter immer näher kam, wurde es mir irgendwann zuviel und ich habe den Gashebel voll reingeschoben, Startleistung!, hoch mit der Kiste, sonst hängen wir gleich in den Büschen. In dem Moment war der Fluglehrer für mich nur Passagier, vielleicht war er ja bewußtlos, und ich hatte das Bestreben meinen Hals zu retten. Gab nachher ordentlich Mecker, daß ich entgegen der Absprachen gehandelt hätte. Wie gesagt, mit meiner Einstellung mich im Zweifelsfall auf mich selber verlassen zu müssen, ecke ich in der Fliegerei irgendwie überall nur an. 😢 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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