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Bremssattelhalter Moto Guzzi V7 II


Domi1988

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Hallo Guzzisti,

ich bräuchte mal euren Rat. Hab bei meiner V7 II den Hinterreifen ausgebaut und dafür auch den Bremssattelhalter abmontiert. Ist es normal das die Schraube, die durch die Schwinge geht (und dann durch den Bremssattelträger) so schwer raus geht? Beim öffnen hat sie m. E. sehr ungesund geknackt. Nachdem ich die Schraube raus hatte und das Gewinde gesäubert hatte, war es nicht möglich die Schraube mit der Hand reinzudrehen. Geht immer noch schwer und ab einem Gewissen Punkt nur mit Ratsche bzw Inbusschlüssel. Hoffe, ich hab mein Problem einigermaßen verständlich beschrieben. Danke für eure Ratschläge. 

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Klingt nach vorher zu fest angezogen und dadurch gewinde gefressen. Über die ferne nicht zu beurteilen. Da wäre ein werkstattbesuch angeraten.

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Ohne wirklich aussagekräftige Bilder ist das so nicht zu beurteilen. Ich hatte die Schraube auch schon draußen, ich meine mich zu erinnern, dass sie nicht besonders leichtgängig war. Ist das nicht ein Feingewinde, Stahlschraube in Aluschwinge? Das kann schon ein bisschen korrodieren und dann ist das schwergängig. Wenn du dir selbst kein Urteil zutraust, lass bitte einen Fachmann draufgucken. Wenn es nur an Korrosion liegt, würde ich etwas Keramikpaste auf das Gewinde geben. Gibt es z.B. von Liqui Moly.

Gruß Thilo

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Diese Schraube ist sicherheitsrelevant. Sie hat keine Sicherungsscheibe oder anderes mechanisches Sicherungselement. Also ist sie vermutlich mit Schraubensicherungsmittel (z. B. Loctite) eingesetzt. Dadurch ist das Lösen erschwert und sie geht beim Rausdrehen bis zum Ende schwer. Wird die zerstörte Schraubensicherung nicht mittels Gewindebohrer aus der Schwinge und mit Drahtbürste von der Schraube entfernt, geht die Schraube auch beim Reindrehen noch schwer.

Beim Wiedereinsetzen sollte nach der Reinigung neue Schraubensicherung aufgetragen werden und das Anzugsmoment lt WHB eingehalten werden.

Gruss  Tim

Edited by monoguzz
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Moin,

wenn Du unsicher bist, hilft keine Ferndiagnose.
Dann solltest Du, wie schon empfohlen, einen Werkstatt Fachmann drauf sehen lassen.

Gruß

Holger

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Ich glaube zwar nicht, dass etwas defekt ist, aber wie Tim schon schrieb, Bremsen sind doch sicherheitsrelevant. Lass jemanden draufschauen der Ahnung hat. Hinweise auf einen Defekt wären z.B. Metallspäne im Schraubengewinde. Die Schraube wird im Betrieb nicht auf Zug belastet und muss auch nichts fixieren, sondern soll das Drehmoment des Bremssattels beim Bremsen aufnehmen. D.h. das sind seitliche Belastungen die eher Kippkräfte auf die Schraube ausüben. Deshalb hat sie auch einen relativ großen Gewindedurchmesser. Und wie ich schon schrieb, meine ich mich erinnern zu können, dass das Gewinde mit sehr wenig Toleranz ausgeführt ist und dadurch etwas schwergängiger ist als normal. Schraubensicherung gehört da nicht drauf. Ich bin auch der Meinung, dass man das Gewinde nur mit roher Gewalt beschädigen kann. Wenn das mit dem richtigen Drehmoment angezogen wird, geht da nichts kaputt. Ich glaube sogar, dass zu wenig Drehmoment für das Gewinde schädlicher ist, da dann die Stahl-Schraube beim Bremsen im Alu-Gewinde arbeitet.

Gruß Thilo

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Gewindedurchmesser. Und wie ich schon schrieb, meine ich mich erinnern zu können, dass das Gewinde mit sehr wenig Toleranz ausgeführt ist und dadurch etwas schwergängiger ist als normal. (Fender_Rhodes)

Hallo,

ich glaube auch, daß dies genau der Grund für sog. knarrzende Geräusche war.

Es  ist oft auch ein wirtschaftlicher Grund warum so herstellerseitig vorgegangen wird.

Es läßt sich relativ leicht berechnen. Reduziere den Kerndurchmesser (insbesondere bei Alu), verschraube mit Stahlschraube, schon hast du ein sog. Klemmoment. Keine zusätzliche Schraubensicherung erstmal nötig.

Deshalb bin ich der Meinung das nach der ersten, oder spätestens nach der zweiten Demontage/Montage mit Loctite gearbeitet werden sollte.

Grüße.

Commander

Edited by commander
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vor 10 Minuten schrieb commander:

Es läßt sich relativ leicht berechnen. Reduziere den Kerndurchmesser (insbesondere bei Alu), verschraube mit Stahlschraube, schon hast du ein sog. Klemmoment. Keine zusätzliche Schraubensicherung erstmal nötig.

Deshalb bin ich der Meinung das nach der ersten, oder spätestens nach der zweiten Demontage/Montage mit Loctite gearbeitet werden sollte.

Finde ich sehr schlüssig! So einen ähnlichen Gedanken hat ich auch schon (schwergängiges Gewinde als Schraubensicherung).

Gruß Thilo

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Ein bewusst schwergängig hergestelltes Gewinde halte ich für ausgemachten Nonsens. Das erfordert nämlich entweder einen speziell angefertigten Gewindebohrer oder eine speziell ausserhalb von Standardtoleranzengefertigte Schraube, sowie hohe Genauigkeit, damit immer die selbe Schwergängigkeit erreicht wird.  Das ist aber unwirtschaftlich, kein Hersteller wird das machen. Er wird mal mindestens eine mechanische Sicherung vorsehen. Behauptung: Die aktuell beste Lösung in diesem Fall ist Schraubensicherungsmittel aka Loctite. Das verhindert auch gleich noch das Festkorrodieren, indem es den Zutritt von Wasser und Luft blockiert. Dass die Anwendung an dieser Stelle nicht im Handbuch steht, kann auch bedeuten dass man es vergessen hat, oder für selbstverständlich hält. Richtig ausgewählt (es gibt verschiedene Grade, niedrig-, mittel, hoch-fest etc.)  schadet es nämlich nicht, sondern nützt im Sinne der Sicherheit von Fahrer und Fahrzeug. Und preiswert sowie leicht in der Fertigung auf zu bringen ist es auch noch.

Die Belastungsart der Schraube in diesem Fall heisst übrigens "Scherung".

Leider wurden von Schraube und Schwingen-Bohrung keine Fotos des Zustands direkt nach dem Einschrauben gepostet. An denen hätte ich z. B. sehen könne, ob Schraubensicherung verwendet wurde.

Gruss  Tim

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vor 49 Minuten schrieb monoguzz:

Die Belastungsart der Schraube in diesem Fall heisst übrigens "Scherung".

Danke, wieder was gelernt 🙂. Hoffentlich merke ich es mir 😉.

Ich bin jetzt mittlerweile so neugierig, dass ich die Schraube die Tage mal inspizieren werde. Loctite war aber definitiv nicht drauf, das erkenne ich. Wenn es drauf sollte, hat es Luigi schon bei der Montage vergessen 😉.

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Hallo,

ein bewußt schwergängig hergestelltes Gewinde benötigt weder einen speziell angefertigten Gewindebohrer, noch eine spezielle Schraube!

Tatsächlich reicht es aus den zweiten Gang Gewindebohrer zu schneiden um dann eine Stahlschraube einzuschrauben.

Natürlich wäre so eine Vorgehensweise nicht richtig und Pfusch. Aber nach meiner Erfahrung gibt es auch im Rahmen der Fertigung nichts, was es nicht gibt.

Und ob es sich um Fehler eines Zulieferers handelte, Planungs und/oder Organisationsfehler handelt kann ich nicht beurteilen.

Sowohl Fender_Rhodes als auch ich haben ebenfalls auf Schraubensicherung hingewiesen. Und bei Feingewinde kann u.U. auf Sicherung verzichtet werden.

Der von mir geäußerte Denkansatz war sicherlich abstrakt, aber auch nicht undenkbar.

Aber wenn du dir zutraust eindeutig zu definieren, welche betriebswirtschaftlichen Vorgaben Hersteller im Rahmen der Kostenrechnung (Kostenarten und Kostenstellen) erstellen wäre ich interessiert. Leider gehen diese oft zu Lasten der Qualität und leider auch der Verkehrssicherheit.

Im übrigen ....halte ich für ausgemachten Nonsens, ist keine souveräne Aussage. Du fällst in alte Verhaltensweisen zurück. Oder liegt dir der Beitrag Ölaustritt noch im Magen?

Grüße.

Commander

Edited by commander
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Ich glaube, die Schraube hat sogar ein Feingewinde, soweit ich mich erinnere, steht M16x1 im WHB (ohne Gewähr). Weitere Erinnerung an mal vor Urzeiten gelerntes: Feingewinde haben höhere Selbsthemmung als Normalgewinde, lösen sich daher weniger leicht wenn man sie denn auf Nennmoment anzieht. Also kann hier doch auf eine Sicherung verzichtet worden sein. Aber hier ist ein Drehmomentschlüssel zur Remontage angesagt.
Gruss  Tim

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vor 42 Minuten schrieb fender_rhodes:

Danke, wieder was gelernt 🙂. Hoffentlich merke ich es mir 😉.

Ich bin jetzt mittlerweile so neugierig, dass ich die Schraube die Tage mal inspizieren werde. Loctite war aber definitiv nicht drauf, das erkenne ich. Wenn es drauf sollte, hat es Luigi schon bei der Montage vergessen 😉.

Schraubensicherungsmittel war definitiv nicht drauf. Falls du beim Inspizieren die Schraube lockerst, wäre nett, wenn du deine Erkenntnisse im Forum teilst...😊

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vor 2 Minuten schrieb Domi1988:

So. Hab jetzt mal versucht eine Aufnahme des Gewindes in der Schwinge zu machen. M.E. hat das Gewinde Schäden. Was meint ihr? 

20220607_203312.jpg

20220607_203301.jpg

20220607_203112.jpg

20220607_203312.jpg

Eine Überlegung von mir noch, ob es möglich ist, dass die Scherkräfte, die auf Schraube wirken zu einer minimalen Verkantung der Schraube geführt haben könnten und sie deshalb so schwer zu lösen war....🙄

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OK, das ist gut. Ich glaube, mit einer Telefon-Kamera gehen halt keine besseren Bilder zu machen:classic_unsure:

Aber nun gebe ich dir recht, vor allem im 2. Foto sieht es stark nach "verschwundenen" Gewindegängen oder wenigstens Teilen von diesen aus. Trotzdem würde ich versuchen, einen passenden Gewindebohrer aufzutreiben und das Gewinde zu säubern. Erst dann kann man sagen was noch geht.

Ob eine Reparatur mit HeliCoil o. ä. möglich ist? Weder dort noch bei BaerCoil scheint es M16x1 zu geben :classic_sad:

Gruss  Tim

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vor 2 Stunden schrieb Domi1988:

Falls du beim Inspizieren die Schraube lockerst, wäre nett, wenn du deine Erkenntnisse im Forum teilst...😊

Mache ich, nur morgen wird es wahrscheinlich nichts. Donnerstag sieht es ganz gut aus.

Das Gewinde auf deinen Fotos sieht leider beschädigt aus ☹️. Aber ich würde auch dem Vorschlag von Tim folgen, das Gewinde nachzuschneiden. Vielleicht sind noch genug intakte Gewindegänge vorhanden um die Schraube mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anzuziehen. Vielleicht ist es dann sogar sinnvoll Schraubensicherung zu verwenden und diese Schraube nie mehr zu öffnen. Den Bremssattel sollte man auch doch auch aushängen können ohne diese Schraube zu lösen wenn die Achse raus ist, oder?

Gruß Thilo

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vor 10 Stunden schrieb fender_rhodes:

Mache ich, nur morgen wird es wahrscheinlich nichts. Donnerstag sieht es ganz gut aus.

Das Gewinde auf deinen Fotos sieht leider beschädigt aus ☹️. Aber ich würde auch dem Vorschlag von Tim folgen, das Gewinde nachzuschneiden. Vielleicht sind noch genug intakte Gewindegänge vorhanden um die Schraube mit dem vorgeschriebenen Drehmoment anzuziehen. Vielleicht ist es dann sogar sinnvoll Schraubensicherung zu verwenden und diese Schraube nie mehr zu öffnen. Den Bremssattel sollte man auch doch auch aushängen können ohne diese Schraube zu lösen wenn die Achse raus ist, oder?

Gruß Thilo

Ja, ich denke auch, dass die Schraube nicht zwingend raus müsste. Hab sie nur rausgemacht wegen der Anleitung im WHB....🧐😊

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vor 10 Stunden schrieb monoguzz:

Warum wohl wird das im WHB beschrieben, wenn es gar nicht nötig ist?

Gruss Tim

Habe gerade sowohl im Papier (D) als als auch PDF (Eng) nachgeschaut und das WHB ist da widersprüchlich. Im Text steht man soll die Schraube lösen(Seite 188) und entfernen. Auf den Bildern ist sie aber die ganze Zeit drinnen(Seite 190). Also ist es offensichtlich nicht nötig die Schraube zu entfernen.

MfG Andreas

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Ich habe ja schon selbst das Hinterrad ausgebaut (und die Schraube nach WHB ausgebaut). Man kann aber die Schraube getrost drinnen lassen. Geht wahrscheinlich sogar besser damit, weil der Bremssattel nicht so leicht runter fallen kann. Und beim Einbau ist er so auch leichter in die richtige Position zu bringen.

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Also. Ich hab das Gewinde jetzt nachgeschnitten. Es fehlen zwar 1-2 Gänge, aber es sollte reichen, um die Schraube wieder fest zu ziehen (mit Loctite).

Ich nehms sportlich: Man lernt nie aus...und beim Schrauben sowieso nicht...😊

Danke für eure Ratschläge...

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