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Motorräder aus China... ( aber ich behalte meine Guzzi`s....)


holger333

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Vor Jahren flutete China mit Mondial den türkischen Markt... Kleine (90-110 CC Mopeds) zu wirklich  lachhaften Preisen. Ja, keine 1a Qualität...

Gleichzeitig bauten sie ein dichtes Netz von Services auf, brachten jede Menge Ersatzteile ins Land.

Heute gibt's ein dichtes Netz, die Mopeds sin in der Anschaffung etwas teurer geworden, doch Ersatzteile sind immer noch sportbillig und sie habe ihre Palette bis 500 cc erweitert. Die Modelle sind qualitativ besser geworden. 

Ihre Zielkundschaft sind nicht die Fahrer, die extreme Touren oder Leistung am Limit suchen, sondern Leute, die das Moped im praktischen Alltag einsetzen, vielleicht mal übers Wochenende eine 2 Tages Tour machen...

Natürlich ist der Preis ein gewichtiges Argument .. der Käfer, die Ente... Erfolgsgeschichten.. gleiches Konzept... Der Druck für die Wischwasseranlage kam beim Käfer aus dem Ersatzreifen.. 😃

Ja, Mercedes, Bentley und Porsche waren besser - sind besser... aber bei den Meisten steht kein Lamborghini vor der Tür... Beim Auto zählten eben auch Preis und Nutzen.

Wer wie wir Guzzi fährt, ist heftig "Motorrad infiziert". Aber wir sind nur eine kleine Minderheit.

Das Management unserer geliebten Guzzi sollte von den Chinesen lernen... Ein solides, tolles Motorrad... PLUS Servicenetz!!!

İst aber nicht so .. die Welt hat 7,5? Milliarden Einwohner... Ein riesiger Markt und Guzzi verkauft zumindest einige Modelle weltweit ... Ohne irgendein Servicenetz... ohne verfügbare Ersatzteile... in der ganzen Türkei gibt es nicht einen einzigen Ölfilter auf Lager... man muss so verrückt sein wie ich um hier Guzzi zu fahren ...

Viele haben sich hier im Forum Gedanken gemacht, dass unsere geliebte Marke wegen geringer Verkaufszahlen den Bach runter geht. Momentan wird ganz viel über die neue Guzzi diskutiert... Und ich hoffe, dass sie ein Erfolg wird.

Doch wieder ist es nur ein Moped für den satten europäischen Markt... Leider... 

Vom Erfolg der Chinesen lernen. Der Markt ist riesig. Ein ordentliches Netz und Ersatzteile nicht zu Apothekerpreisen zu verkaufen scheint klappt doch auch bei anderen. 

Das musste ich mir einfach mal von der Seele schreiben, eben weil ich Guzzi liebe.

Grüsse aus dem bitterkalten (es waren heute trotz Sonnenschein saukalte 13 Grad) 😃 👍

Harun

 

 

 

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DANKE Harun, klare und wichtige Erklärungen, die Du geschrieben hast.

Genau aus dieser Distanz sollte man das gesamthafte Thema betrachten und verstehen.

Gruß in die Türkei

Holger

Edited by holger333
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@holger333

Danke für diese Antwort. Denke, gerade Du als Profi im Segment Servicenetz kannst das einschätzen. BMW hat das anders gemacht. Denke, das wirst du unterschreiben können...

Und doof waren die nicht.

Es zieht mich eben runter, wenn ich wie heute einen Anruf von einem jungen Typen aus Istanbul bekomme, der seine Guzzi wieder verkaufen wird, weil er einfach keine Ansprechpartner, keinen Service, keine Ersatzteile... findet. So traurig.. eines der besonderen Motorräder aufgeben, weil der Service nicht stimmt.

...und frag nicht, wieviel Mühe und Geld es mich gekostet hat, für die kommenden 40.000 km alle Verbrauchsteile .. Simmerringe, Filter, Öle... zu bekommen... bis hin zu Touristen, die mir einen Vorderreifen "H" im Gepäck mitbringen.

Dank dir Holger.

Harun

 

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vor 3 Minuten schrieb Harun_Antalya:

...und frag nicht, wieviel Mühe und Geld es mich gekostet hat, für die kommenden 40.000 km alle Verbrauchsteile .. Simmerringe, Filter, Öle... zu bekommen... bis hin zu Touristen, die mir einen Vorderreifen "H" im Gepäck mitbringen.

Kann man sowas nicht direkt im Ausland bestellen und sich in die Türkei liefern lassen? Macht da der Zoll bei der Einfuhr Probleme?

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vor 9 Stunden schrieb cbk:

Kann man sowas nicht direkt im Ausland bestellen und sich in die Türkei liefern lassen? Macht da der Zoll bei der Einfuhr Probleme?

Ja, bestellen ist kein Problem. (Geht problemlos über Visa) Hab schon einige Sachen.. in Italien und auch in Deutschland bestellt. Obendrauf kommen horrende Versandkosten (Google mal DHL 5 kg Türkei) und Zollgebühren)...

Bei den letzten Bestellungen betrug die Wartezeit 4- 5 Wochen.

Grüsse 😃 

...aber wie gesagt... hab alles mittlerweile auf Lager.. 

Nachtrag... Zoll ist kein Problem aber sehr aufwendig...  Rechnung, Bankauszug der Überweisung, Webseite, Fahrzeugbrief, Formulare 😂

Edited by Harun_Antalya
Nachtrag
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vor einer Stunde schrieb Harun_Antalya:

Zoll ist kein Problem aber sehr aufwendig...  Rechnung, Bankauszug der Überweisung, Webseite, Fahrzeugbrief, Formulare 😂

Das Theater kenne ich, allerdings nicht aus der Türkei. Bei mir heißt es: Versuch mal Flugzeug-Teile aus Südafrika nach Deutschland reinzubringen.

Bin da auch öfter persönlich aufm Zollamt am Flughafen. Was für ein Elend.

Mal ein Beispiel für eine Diskussion mit dem Zöllner:

  • Ich: Ich würde gern eine Zollerklärung zu Protokoll der Geschäftsstelle aufgeben.
  • Zöllner: Zu Protokoll der Geschäftsstelle geht nicht, geht nur schriftlich.
  • Ich: Ok, wo haben sie das Formular?
  • Zöllner: Formular haben wir nicht, geht nur elektronisch.
  • Ich: Wo haben sie den Computer, an dem ich es eingeben kann?
  • Zöllner: Computer haben wir nicht, geht nur online.
  • Ich: Ok, ich setze mich jetzt mit meinem Notebook auf die Aussichtsterasse (des Flughafens) und klimper die Daten ein.
  • Zöllner: Haben sie einen Drucker?
  • Ich: Wieso Drucker?
  • Zöllner: Weil sie die Zollerklärung am Ende in dreifacher Ausfertigung ausdrucken müssen, damit wir sie abstempeln können.
  • [Pause]
  • Zöllner genervt: Wollen sie nicht nach Hause fahren?
  • Ich: Die Klamotten liegen schon da hinten im Frachtzentrum und jeden Tag, den die da liegen, kostet mich Geld.
  • Zöllner: Also Speditionen machen solche Zollerklärungen täglich, die wissen wie das geht.
  • Ich: Ok, wo finde ich die Nächste?
  • Zöllner: Darf ich ihnen nicht sagen.
  • Der Kunde hinter mir in der Warteschlange: Also Spedition *** ist ein Stockwerk über uns.

Ich bin also hoch zur Spedition mit den Frachtpapieren und habe die eine Zollerklärung ausfertigen lassen. Dafür wollten sie 100€ für die Bearbeitung haben. 2 Stunden später bin ich dann mit der Zollerklärung in der Hand wieder beim Zoll aufgeschlagen.

  • Ich: Hier die Zollerklärung zu den Frachtpapieren.
  • Zöllner: Das macht dann 4,87€ Zoll.
  • Ich: Hier haben sie 5€ (in bar), paßt so.
  • Zöllner: Das geht nicht, wir haben keine Kasse und nehmen entsprechend kein Bargeld an. Sie bekommen jetzt von uns eine Rechnung, fahren damit zu ihrer Bank, lassen sich die Überweisung von der Bank bestätigen und kommen mit der Überweisungsbestätigung zurück zu uns zum Flughafen. Oder sie können auch mit EC-Karte bezahlen.
  • Ich: Ok, dann zahle ich mit EC-Karte.
  • Zöllner: Dann haben wir das Problem ja doch noch lösen können. Hier haben sie die abgestempelte Zollerklärung.
  • Ich: Ja, wenn es ganz übel gekommen wäre, wäre ich über das Rollfeld "von hinten" ins Frachtterminal marschiert. Als Pilot habe ich ja eine Zugangsberechtigung zum Rollfeld. Dort ist Zoll-Außengebiet (vgl. Freihafen), so daß ich ohne Zollstempel die Teile bekomme. Dann wäre ich mit den Teilen in der Hand an der Sperrgepäckausgabe und den Kofferbändern vorbei im Passagierterminal durch den roten Ausgang gegangen und gebe dort eine Zollerklärung zu Protokoll der Geschäftsstelle ab und dann haben sie es wieder auf dem Schreibtisch.
  • Zöllner grübelt: Das funktioniert sogar. 😲

 

 

Edited by cbk
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@cbk hab ein "Thanks" geschrieben.... 

Dein Beitrag ist typisch. Mehr kann man gar nicht sagen.. 😃

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vor 8 Stunden schrieb Harun_Antalya:

Ja, bestellen ist kein Problem. (Geht problemlos über Visa) Hab schon einige Sachen.. in Italien und auch in Deutschland bestellt. Obendrauf kommen horrende Versandkosten (Google mal DHL 5 kg Türkei) und Zollgebühren.. 7,5%-50%)...

Bei den letzten Bestellungen betrug die Wartezeit im Mittel 5 Wochen.

Grüsse 😃 

...aber wie gesagt... hab alles mittlerweile auf Lager.. 

Nachtrag... Zoll ist kein Problem aber sehr aufwendig...  Rechnung, Bankauszug der Überweisung, Webseite, Fahrzeugbrief, Formulare 😂

Hallo Harun, hätte nicht gedacht, dass alles so problematisch ist, mit dem Zoll.

Is ja Wahnsinn.

Grüße Tobias 

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Also erst ging es darum, dass China technisch aufholt. Jetzt geht es darum, dass sie mit billiger Massenware insbesondere Märkte mit geringem Einkommen beherrschen. 🤨Was Letzteres angeht ist es für Guzzi und andere westliche Markenhersteller völlig sinnlos in einen solchen Markt reinzugehen. Die europäischen und amerikanischen Marken machen ihr Geld nicht mit 1,5 Mio. Billigmotorrädern im Jahr, sondern mit margenstarken Qualitätsprodukten. Triumph produziert in Thailand pro Jahr gerade einmal 60.000 Motorräder, nur mal zum Vergleich. Jede andere Strategie wäre dumm und zum Scheitern verurteilt. Genau so wenig wird Europa, wenn sich nicht grundsätzlich etwas an unseren Konsumgewohnheiten ändern wird, ein Massenmarkt für chinesische Billigmotorräder werden. Das Motorrad ist hier eben ein statusgeprägtes Freizeitprodukt und nur selten ein Alltagsgegenstand. Andersherum verkaufen Europäer und Amerikaner ihre Motorräder in Asien nahezu ausschließlich an wohlhabende Konsumenten, die sich mit Sicherheit nicht auf ein chinesisches Motorrad eigener Produktion setzen würden.

Also es wäre schon ganz gut, unterschiedliche Märkte, Zielgruppen und Produkte in der Diskussion gedanklich zu berücksichtigen und nicht alles zusammenzuwerfen. Ob die tastenden Schritte chinesischer Produzenten hin zu Qualitätsmotorrädern einen Umbruch im Markt ankündigen, wage ich zu bezweifeln. Es wird wohl eher die Elektromobilität sein, die in den nächsten 10 Jahren den Markt durchschütteln wird und mitnichten chinesische  Motorräder mit ollen Suzuki- oder Hondamotororen. 

Ciao

Lars

Edited by Talbot Matra
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vor 2 Stunden schrieb Talbot Matra:

Also es wäre schon ganz gut, unterschiedliche Märkte, Zielgruppen und Produkte in der Diskussion gedanklich zu berücksichtigen und nicht alles zusammenzuwerfen.

Ich gebe dir da schon grundsätzlich recht. Nur sollte man nicht den Einfluß der Globalisierung unterschätzen. Der Drang den Markt zu beherschen und damit auch zu steuern, ist allen eigen. Wenn ich mal Harley rauspicke, so bestehen die Besitzanteile zu 80%aus Streukapital. Wer mag sich da so hinter verbergen ? Ich weiß nur das einer der Aktionäre Honda ist. Die anderen Kürzel sagen mir nichts wenn ich google, da bin ich mit der Materie zu wenig vertraut. Da geschieht ja auch vieles im verborgenen über Tochtergesellschaften.

Gruß Andreas

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  • 2 weeks later...

Ein nettes Hallo zusammen,

es ist Sonntagabend, das Fernsehprogramm ist grottig, schlechter geht es kaum. Daher nutze ich mal das Zeitfenster zum schreiben meiner Erfahrung und Einstellung zu China und u.a. seiner Mopeds...

1. Chinesen können Qualität, dann ist oft der Preisvorteil durch die Transportwege und Kosten weg.

2. Wenn ich als Europäer die Wahl habe zwischen Produkten aus China und Europa wähle ich Europa. 

3. Taiwan ist nicht China. 

Vor einigen Jahren stand bei unserem örtlichen Suzuki Händler eine kleine Suzuki GW 250 Inazuma herum. Die Daten und der Aufbau gefiel mir sehr gut. 

Etwas später lief mir eine gute Offerte über den Weg, fast neuwertig in Schwarz für rund 1000€. Auf dem Trailer abgeholt, auf die Bühne genommen, demontiert, optimiert und mich über ein tolles Fahrverhalten gefreut. Neue Heidenau K66 machten eine Super Figur auf der kleinen Suzuki, die bei einem großem chinesischen Hersteller gefertigt wird. Dieser Fertigt dieses Modell auch für die Polizei als Behördenmaschine. Das Teil ging dann einen befreundeten Nachbarn, mutierte zur Laternenparkerin und mit wesentlich weniger Pflege. Das Ergebnis nach 2.Jahren. kein Rost, kein Chromgammel, nur etwas angeschmuddelt... also Top. Verbrauch unter 3L/100 KM, Einspritzung, Twin, schöner Motoraufbau. Hat  jetzt über 20000 KIlometer als Alltagsmoped ohne jedes Problem hinter sich. Ich beschraube nach wie vor das Teil.

2018 wollte ich mir neue Sommerhandschuhe von Rukka gönnen, beim anprobieren stand beim Honda Händler eine schicke  Africa Twin mit DCT Getriebe. Zu Hause war dann mein Kommentar: "Schatz ich hab neue Handschuhe, hing aber noch´ nen Moped dran..."  Honda Africa Twin 1000 DCT, ein Moped in Vollausstattung für gute 16-17 Tsd. Euro. Gefeiert in vielen Gazetten über den Klee gelobt. Die Ernüchterung erfolgte auf der Bühne. Moped gefertigt/Endmontiert in Kunamoto, Japan. Mein Gedanke war aus Erfahrung. Honda Japan ist A-Qualität, Honda Italien, früher Montesa-Werk Barcelona (Varadero, Twenty-Fifty, Transalp) die B-Ware ... früher an der CB500 aus Atessa, durchgerostete Tanks usw. erlebt.  

Musste für eine persönliche Anpassung das halbe Moped demontieren. Fast alle Bauteile Made in PRC. jedes Relais, Kabelbaum, LED Scheinwerfer, Tachoeinheit, Armaturen usw. Aus Made in  Japan folgte die Ernüchterung. Wenn ich ein Moped hatte, welches Probleme und viele Garantiearbeiten erforderlich machten, dann diese hochgelobte Honda. Oxidierte Speichenräder, Armaturen defekte, Schweißnähte wie vom Azubi usw. Kurzum, ich wurde mit der Kiste nicht warm. Ging den Weg des Verkaufes. Einmal im Forum kurz über den Gedanken des Verkaufs nachgedacht, und das Telefon klingelte. Bin halt ein Pingelfred, so war es mit vielen Motorrädern von mir. 

Dann lief mir erneut China über den Weg, eine nagelneue, ohne Tageszulassung Honda CB125F mit CBS Bremse in Weinrotmetallic für 1780€ Barpreis. Abends gelesen, Morgens sehr früh den Trailer aus der Scheune und ab nach Uslar. Mit Moped zurück. Top verarbeitet, mit einer Tankfüllung fast 700 Kilometer (1,4L/100 KM), das Teil machte einfach nur Freude. Leider auch wieder verkauft. Für das kleine Geld eine tolle Pendlermaschine für den Alltag.  

Im Gegensatz dazu meine Erfahrung aus der Yachtausrüstung. Egal ob Falträder mit zulässigem Gesamtgewicht von 60 KG, Ankerketten 8/10/12mm in Edelstahl mit tollen Bruchlastangaben und schön gedruckten Zertifikaten die nicht ansatzweise den Belastungsangaben (Bruchlasten) entsprachen. Aber tolle Einkaufspreise. Kunde kommt ins Geschäft, möchtet fürs Faltrad einen neuen Reifen kaufen, sehr seltenes 20" Maß. Dann kurz ins Lager geschaut, den Container mit Ersatzteilen hatten wir gerade erhalten. Ein neues komplettes Hinterrad incl. Nabe, Schaltkranz (Shimano), Reifendecke (CST), Schlauch für den EK unterhalb einer Zigarettenschachtel. nachdem ich dem nettem Kunden das Rad zeigte und meinte 20€ war dies schnell auf die Kundennummer gebucht... ein zufriedener Kunde ist wichtig. Und mit kleinen Dingen kann man auch mal eine Freude bereiten. Der Auftrag für die neue Radaranlage kam etwas später... 

Im Jahr vor Covid ein paar Wochen am Gardasee, unserem 2.Wohnzimmer gelebt. Der Betreiber der Strandbar kaufte sich in Venedig eine neue 250er Mash Scrambler.  Zum Einfahren in die Berge Richtung Tremosine und bei der Abfahrt ist ihm die hintere Bremsleitung geplatzt... kein gutes Erlebnis. Zeitgleich schaute ich mir bei einem Händler die Benelli Trek 502, ein zu heiß gewaschene Kopie der R1200GS an. Der Erfolg in Italien überrascht mich nicht im geringstem. Runde 5000€, gute Verarbeitung, tolle Ausstattung. Für den normalen Fahrer völlig ausreichend. Eine Vespa 300 GTS kostet mehr... 

Wenn dieses Tempo der Chinesen so weiter geht, sind einige Hersteller in den kommenden Jahren in wirklicher Bedrängnis. Auch bei uns wird das Geld knapper, viele schauen sich nach günstige Offerten um. Die kleinen Hubraumklassen von 125-250ccm werden auch bei uns wieder attraktiver. Und das sind genau die Dimensionen mit denen die Asiatischen Hersteller in Millionenstückzahlen die Märkte versorgen. Wer in China/Indien eine 500er fährt, besitz ein Big-Bike mit dementsprechenden Prestige. Bei uns wird der Fahrer einer 250/500er eher belächelt. Wobei ich lernte in Zeiten wo eine Honda CB400N , YAMAHA XS400 einen Cup bestritt. Da waren die 38 PS schon eine Menge. Wir sind in vielen Bereichen des Lebens überversorgt, verwöhnt und abgehoben. Und dies ist genau der Konflikt der unser System zum abstürzen bringt. Die Asiaten sind hungrig und lechzen nach Wohlstand. Seltene Erden, Rohstoffe, Menschliches Kapital im Überfluss, alles Faktoren die uns zittern lassen müssten. 

Politisch mag ich China absolut nicht, wenn ich die Eindrücke der Einkaufsmessen, Städte, Flughäfen und Hotels sehe, erkenne ich wie abgewirtschaftet unser Europa ist. 

Moto-Guzzi oder Piaggio haben einen fast aussichtslosen Stand in Asien. Dafür lässt Piaggio extrem viele Bauteile in Indien und Taiwan fertigen, und verkauft uns diese als Komplettmodell dann als Italian Style  (Vespa)...

China kann Billig, Preiswert, Qualität und Schrott, wo es Schade um die Rohstoffe ist. Kanuni fertigte nach der Übernahme der MZ-Werkzeuge, Lizenzen feine kleine Motorräder in der Türkei, die aber den Weg in die EU aus bekannten politischen Gründen kaum fanden. Was ich damals als sehr Schade empfand. Dies ist aber ein anderes Thema. 

Entschuldigt bitte den zu viel Text. Jetzt bin ich auch etwas müde und das Wochenende entlässt einem bald in eine neue Woche. 

Beste Grüße 

Frank 

 

Edited by Schraubensucher
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vor 11 Stunden schrieb Schraubensucher:

Wenn ich ein Moped hatte, welches Probleme und viele Garantiearbeiten erforderlich machten, dann diese hochgelobte Honda. Oxidierte Speichenräder, Armaturen defekte, Schweißnähte wie vom Azubi usw. Kurzum, ich wurde mit der Kiste nicht warm.

Moin,
so erging es mir mit meiner Yamaha xt660z Tenere. Wie man auf die Idee kommen kann, daß eine Tenere für eine Weltumrundung taugen soll, ist mir schleierhaft. Oxidierte Speichen, defekte Amaturen, durchgebrannter Kabelbaum durch abgerauchten Lima-Regler, abvibrierter Tank, komplett neu abzudichtender Motor, dreimal Nummernschild erneuert, da kaputtvibriert, ... als ich am Ende beim Ölwechsel einen Riß im Rahmen gefunden habe, habe ich das Buch zugemacht. Hab die xt eigentlich nur noch weiter zugelassen gehabt, um das Nummernschild zu behalten, nämlich: xx-yy 7. 😁
Soviel zum Thema Guzzi v7.

Wenn ich an die Motorräder zurückdenke, die ich bewegen durfte, muß ich feststellen, daß da die Qualität aber generell irgendwie nicht so wirklich gegeben war. 😢

  • ktm 390 duke: Wollte ich eine Woche fahren, nach 3 Tagen war der Anlasser defekt. Das Ritzel spurte nicht mehr in den Zahnkranz ein. Auch mit leichten Schlägen auf den Anlasser wollte er nicht mehr einspuren.
  • ktm freeride 250: Der Leerlauf (N) ist zwischen Gang 1 und 2 praktisch nicht auffindbar.
  • Suzuki dr-z 400: Auf australiens Schotterpisten ist mir der Bremsschlauch an der Hinterradbremse geplatzt. Die folgenden gut 800km auf den Wellblechpisten mit Tempo 80 (langsamer und das Geschüttel haut einem die Füllungen aus den Zähnen) zurück in die Zivilisation mit viel Gefühl am Bremshebel der Vorderradbremse waren schon etwas herausfordernder.
  • Kawasaki klr 650: Die Maschine sackte regelmäßig bei längeren Fahrten in die Federn, so daß dann beim Abstellen der Setienständer viel zu lang war und die Maschine nach rechts umkippte.
  • Kawasaki el 252: Diese Chopper-Drehorgel (Maximalleistung bei 12.000 U/min, max Drehzahl 16.000 U/min) hatte ich in der Fahrschule. Unter 6.000 U/min die Kupplung kommen lassen und der Bock war aus. Außerdem setzen beim Umrunden der Hütchen (Grundfahraufgaben) bereits die Fußrasten in Schräglage auf. Danach wußte ich, was ich nicht wollte... keine Drehorgel und nie nie nie einen Chopper, der im Fall der Fälle nicht um die Kurve kommt.
  • Honda cbf 600: Die hatte ich auch mal ausgeliehen. Lief eigentlich ganz nett der Hobel. Aber die hatte ich auch nur einen Tag gemietet. Hatte mir nur etwas viel Leistung.
  • Yamaha xt660z: Das Thema hatten wir ja schon.
  • Yamaha xt250: Eine lustige Maschine, hätte sie nicht die Startprobleme, wenn man versucht sie mit heißem Motor anzukicken. Ob da das Benzin in der Leitung vorm Vergaser schon verdampft?
  • Kawasaki 250 s1: Den 2-Takter hatte ich nach dem Führerschein gekauft. Total abgerockt, aber mehr war finanziell nicht drin. Nach drei Tagen hatte ich einen Unfall damit und das war es dann erst einmal mit der Motorrad-Fahrerei für zieg Jahre. 😢
  • Honda ct110: Das australische Postie Bike. Damals beim Auslandsauffenthalt dort gebraucht gekauft und einfach gefahren. Die kleine Maschine war für mich der Inbegriff von Honda. Die ging einfach nicht kaputt, auch wenn man dem Motor an einem Tag 10 Stunden Dauer-Vollgas bei 45°C im Schatten im staubigen Outback abverlangt hat.

Und nun halt Guzzi v7 850...
Das ist dann bei mir schon Big-Bike.

Und, auch wenn ihr es nicht wahr haben wollt: Ich habe mir die Guzzi schön geguckt, weil die Zylinderköpfe seitlich am Tank rausgucken und man an die Köpfe kommt, ohne den Tank abnehmen zu müssen. Das Argument "Wo kein Kühlwasser drin ist, kann keins auslaufen" hat auch für die Maschine gesprochen.

Die meisten Kisten, die hier in Deutschland angeboten werden, sind mir zu groß, zu schwer, zu unhandlich, zu unzuverlässig und das dann noch garniert mit soviel Leistung, daß sie ohne die ganzen elektronischen Heinzelmännchen (Traktionskontrolle, extra Modi für Regen, ...) gar nicht mehr fahrbar sind für den 08/15 Fahrer.

Meine Anforderung an ein Motorrad: Es muß durchgehend 130-140km/h schaffen, ohne das der Motor in die Kernschmelze über geht.

Edited by cbk
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Die good old days sind vorbei.😦

Bis in die fünfziger, sechziger evtl. noch siebziger Jahren hatten einige Tüftler und ein paar ernstzunehmende Hersteller noch den Anspruch, das beste Motorrad der Welt zu bauen. Indian, Vincent, Guzzi, BMW und so weiter.  Dem (und anderen Umständen natürlich) haben wir langlebige Motoren, stabile Fahrwerke und wartungsfreundliche Technik zu verdanken.

Was zählt heute hingegen? Man baut nicht (mehr) aus Enthusiasmus, sondern aus Gewinnstreben heraus. Klar, die Hersteller müssen schwarze Zahlen schreiben. Heißt aber, daß das Podukt immer nur so gut wie nötig sein wird , niemals mehr so gut wie möglich. 

Ich bleibe bei meinem Alteisen. Da weiß ich wenigstens, daß es einem Hersteller mit Anspruch entstammt und wahrscheinlich eines der besten Motorräder der Welt werden sollte.

Einwände?😉

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nochmal in Richtung Titel:

https://www.motorradonline.de/enduro/colove-800-enduro-china/

105-PS-Zweizylinder-Enduro aus China

Mit der Colove 800 X Super Adventure bringt der chinesische Hersteller eine Zweizylinder-Enduro, deren Twin stark an ein KTM-Triebwerk erinnert.

Auch CF Moto setzt als KTM-China-Partner auf einen eng zum LC8c verwandten Antrieb für seine Enduro 800 MT.

das kommt davon, wenn man Kooperationen eingeht...

Gruß

Holger

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https://www.motorradonline.de/enduro/excelle-525x-china-klon-bmw-f850-gs/

Den chinesischen Zweiradhersteller hat hierzulande vermutlich niemand auf dem Zettel. Das könnte sich jetzt ändern, nachdem die Chinesen mit der Excelle 525 X eine Enduro auf die Räder gestellt hat, die sich locker auch im Showroom eines jeden BMW-Händlers verstecken könnte. Warum? Sie sieht aus wie ein Zwilling zur BMW F 850 GS.

Der chinesische Hersteller Excelle hat mit der 525 X eine Reiseenduro vorgestellt, die aussieht wie die BMW F 850 GS, aber nur 54 PS stark ist, dafür aber auch nicht einmal die Hälfte des bayerischen Vorbilds kostet.

In China ist die Excelle 525 X schon ab umgerechnet rund 5.000 Euro zu haben...

und manch einer wird 54 PS für unsere Verkehrsverhältnisse für ausreichend ansehen...

ähnlich dem Erfolg der TRK502...vorerst in Italien...

Gruß

Holger

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Moin,

 

das Original mit Doppelzündung und mehreren Modellpflegemaßnahmen habe ich sehr gerne gefahren. Diente als Instruktorenfhrzeug beim ADAC, dann Dienstmoped eines bekannten Redakteurs, landete bei mir als Versuchmoped um zu prüfen, ob ich mit einer 85% Lösung leben könnte Nach drei Wochen war der Versuch beendet, das Teil stand teilzerlegt auf der Bühne. Motorgehäuse, Anbauteile Neubeschichtung usw. Diente mir dann als Übungsmoped für drei hintereinander gelegte ADAC Aufbau Programme, (Bremsen/Kurven/Sicherheit) . Ich habe es bereut dieses verkannte gute Motorrad mit dem praktischen Rucksackfach und Riemenantrieb im Anflug von "ist Fertig, also Langeweilig" wieder gut verkauft zu haben. Ein neuwertiger Endschalldämpfer steht verpackt noch im Arbeitszimmer... Die Gelbe war so handlich, das ich die R1150RT damals daneben stehend in der Garage beließ und lieber mit der 650er fuhr... 

Die Chinesen kopieren gute Dinge, ist eine andere Sichtweise und Kulturdenke. 

Gruß Frank

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Moin Frank,

Danke auch für Deine Ergänzungen zum Scarver.

Sicher seinerzeit voraus...und es war mehr für die Juppie Generation vorgesehen, mal ein ganz anderes Design.

Bestehende Motorrad Kundschaft tat sich, mich eingeschlossen, mit dem Design schwer.

Aber es gab zahlreiche Dinge, die damals bei der jungen Kundschaft ankamen.

Ja und ohne Klischeebildung:

auch bei jungen Frauen. Für die "merkwürdige" Mulde gab es zum einen eine praktische Gepäckhaube, es gab ein neues Softtaschensystem oder auch einen Lautsprechereinsatz.

Heute würde man sagen: Urban... also Stadt und Kurzstreckeneinsatz.

Auch der Tank hinten, seitlich zu befüllen, senkte den Schwerpunkt und es gab den Zahnriemen.

Die jüngere Entwicklermannschaft incl. der Mädels, die Fahrerausstattungen und Zubehör kreierten, haben sich richtig Mühe gemacht.

Die artverwandten 650er Einzylindermodelle wie F650, gaben den robusten Motor und das Fahrwerk dazu.

Dadurch fuhr sie Scarver auch flott und handlich.

Bei dem "obigen Beispiel" aus China wird ein sehr altes Exemplar gezeigt, was auch niemals nach Deutschland kommen sollte.

Wie die Chinesen lernen, kann man an dem Modell erkennen, welches ich auf der Seite davor verlinkt habe.

Der positive Kommentar und die Beschreibung kommt von der Motorrad Redaktion - also schon von Kennern, was im deutschen Markt ankommt, oder nicht.

Jedenfalls müssen sich viele, die noch heute versuchen...nur zu lächeln...sich sehr warm anziehen.

Italien zeigt es vor, wie schnell damit Markt gemacht wird; wenn das Design stimmt und ein Markennamen dazu kommt.

An die, die jetzt immer noch schmunzeln: nicht vergessen, heute werden schon viele, der als deutsch und europäisch vermuteten Motorräder und Großroller in China produziert.

Aber von Motorradwerken, die Millionen produzieren...nicht ein paar Tausende oder Zweihunderttausende.

Gruß

Holger

Edited by holger333
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