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Was ist der Reiz am Motorrad fahren?


Hanseat

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Moin liebe Gemeinde,

 

ich fahre jetzt seit einer Woche auf meinem eigenen Moped durch die Gegend. Ich habe meiner Frau jede freie Std. abgerungen, mich von Kindern und Haus entfernen zu dürfen. Jedes mal, wenn ich wieder nach Hause gekommen bin, habe ich versucht ihr zu erklären, was mir am Motorrad fahren eigentlich so viel Spaß macht. Das Lustige ist, ich kann es nicht. Es ist für mich nicht greifbar. 

Könnt ihr es benennen? Ich bin total gespannt.

 

Gruß aus S-H

Stefan

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Ist eigentlich das letzte Stück Freiheit.

Den Wind um die Nase, die Landschaft genießen - einfach nur fahren, weg vom Alltag. 

So würde ich's beschreiben...

Oder so sehe ich das!

Grüße Tobias 

PS: Meine Ex hat mal zu mir gesagt: "Du hast nun so viele Motorräder und kannst doch nur mit einem fahren"...

Ich antwortete drauf:" Du hast 10 Finger und kannst doch nur mit einem in der Nase bohren"....

Edited by Guzzi - Mann
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Und man muss mit niemandem sprechen, ist mit seinen Gedanken alleine

Liebe Grüße Klaus

 

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Hallo, der Reiz am Motorradfahren? für mich ist das pure Entspannung. Den Alltagsstress, Ärger und Sorgen mal kurzzeitig entfliehen.

Beim fahren höre ich nur den klang meiner Maschine, das blubbern vom Motor und die Aussicht der Natur……das ist freiheit. Komm ich heim vom fahren hab ich wieder Energie für den Alltag. Ich muss auch nicht mit dem Motorrad Rasen wie ein wilder, sondern bin für Entspanntes Fahren.

Lg hias

Edited by hias
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Guest Bredi
vor 7 Minuten schrieb Spheros:

Und man muss mit niemandem sprechen, ist mit seinen Gedanken alleine

Liebe Grüße Klaus

 

Genau. Da nervt auch meine Frau. Was ich mir anschaffen will, ist ein Avantree Hörer, der nicht stört, für ein Ohr bestimmt ist und Naviansagen durchgibt und mitteilt, das jemand anruft. Headset pp. kommen mir nicht ins Haus. Wie die der Beitrag schon sagt, will ich fahren und nicht schrauben. Ich will mir ich nicht aussuchen „welches Bike nehme ich denn heute“. Bei ca. 5000 Spaßkilometer erübrigt sich das auch (für mich). Außerdem bin ich ein fauler Sack. Mir langt es schon, Ein Motorrad zu putzen. Deshalb auch Kardan. Kette hatte mich bei der Kawa genervt (es ist ja jetzt eine Kette auf dem Markt, bei der sich alles erübrigt). Das Kribbeln in den Händen, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Frühling einläuten war für mich in den 80-er das Zeichen. Danach verlor ich das Interesse am Motorrad im allgemeinen ( dafür hatte ich für das „Freiheitsgefühl“ mehrere Cabrios 😀) Vor ein ein paar Jahren hat es dann wieder in den Fingern gekribbelt und meine Frau war auch damit einverstanden (habe auch lange rumgenölt). 
Ich bin ein Schönwetter Fahrer. Das Outfit ist den jeweiligen Temperaturen angepasst. Überwiegend Jethelm, Belstaff oder Sommeranzug beim Cruisen,  Integralhelm und Leder bei sonstigen (schnelleren) Ausfahrten. Einfach den Wind um die Nase wehen lassen. Und das ist (gefühlt für mich) bei allen Bikes gleich. Ob ich nun 3 oder 5 Sekunden brauche, um die 100 km/h zu knacken ist mir sowas von Banane. Ich bin schon mit 300 km/h die A 215 lang gebrezelt. Außer feuchten Händen und Kopfschmerzen war’s das. Die Roamer wird sicherlich nicht mein letztes Bike sein (die NineT oder die  Kawa R 900 RS) schwirren mir auch noch im Kopf rum. Aber erstmal liebe ich meine Roamer. Ich hatte bisher noch auf keinem Bike so gut gesessen.

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Ich glaube der Reiz der Motorräder ist für jeden was anderes. Bei mir haben Fahren und Schrauben den gleichen Stellenwert. Es kommt schonmal vor, dass ich bei besten Wetter lieber schraube, als eine Tour zu fahren.

Wenn die Frau fragt, warum es mehrere Motorräder sein müssen, man kann doch eh nur eins fahren...man braucht auch nur ein Paar Schuhe um zu laufen, warum ist dann der ganze Schrank von dir voller Schuhe 😉

Viele Grüße 

Robert 

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Ich sehe das für meine Person etwas anders, obwohl die Gedanke ähnlich sind.. Als Jugendlicher in der DDR war ich bemüht mich von der Uniformität um mich herum abzusetzen. Und nicht nur ich. Da suchte man Nischen um einfach anders zu sein. Motorradfahren war so eine Nische. Genau wie meine Lehre bei einem privaten Handwerksmeister. Mit Shell Parker & langen Haaren lag man ja ständig in der Beobachtung. Hier konnte man mit gleichgesinnten unter sich sein ohne Reglementiert zu werden bzw. hatte seine eigenen Regeln. Auch im Motorsport der später dazukam und in der DDR nicht sonderlich gefördert wurde fand man sich wieder. Das führte später dann auch zu einem kleinen "Club" in den Achtzigern. Soweit im Rahmen der Möglichkeiten die da waren. Zur Wende gelangten wir dann auch in einen MC. Wie dieser dann 1999 sich veränderte/ Auflösung/ Patch over, habe ich mich allerdings davon wieder getrennt. Meine Werte waren doch mehr dem Motorrad zugetan. Diese Entscheidung war mir wichtig und auch richtig. Für mich gehört Motorradfahren einfach zum Leben und ist auch Teil meines Lebens, nunmehr schon 45 Jahre lang. Dieses Hobby möchte ich aber auch immer wenn möglich mit anderen teilen. Auch das ist für mich wichtig. Es ist eine Gemeinschaft für mich, die einfach anders ist. Ohne dabei zu vergessen, das die Welt darum auch existiert. Denn da lebt man. Der Rest ist Spass und Hobby. 

Gruß Andreas

Nachtrag, meine Frau teilt dieses Hobby mit mir. Auch ein nicht zu unterschätzender Punkt.

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Für mich hat Motorradfahren ganz unterschiedliche Facetten.

Manchmal ist es die Freiheit, das Abenteuer, das Gefühl von unterwegs sein manchmal auch ohne ein Ziel zu haben. Der Traum von in die Ferne zu reisen. Den Wind zu spüren, die Natur genießen, Gerüche von Feld und Wiesen wahrzunehmen welche man im Auto nicht mitbekommt. Allein mit seinen Gedanken zu sein.  Der Spaß und die Freude an der Technik. 

Und dann wieder einfach nur Verkehrsmittel um irgendwo hinzukommen wie zum Beispiel zur Arbeit.

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Guest Bredi

Mir kam letzte Woche in den Sinn, mir eine Triumph 900 Thruxon zuzulegen. Bj. 17, 3000 km auf der Uhr, für relativ schmales Geld (keine 7000 €). Das Heck war schon umgebaut. also nur raufsetzen und los 🤠 Dann habe ich wieder hin und her überlegt (der Realist gewann wieder die Oberhand): Da ich absolut kein Schrauber bin: Jährliche Inspektion, Reifen, irgendwas geht immer kaputt, ab in die Werkstatt, Versicherung (VK/TK), Steuern pp. noch mehr Zeit für 2. schönste Hobby (Platz 1 wird immer meine Musik bleiben und dieses Hobby beansprucht viel Zeit und „Puste“ Money 🙃) Außerdem werde ich keinem Bike gerecht und eines fühlt sich immer vernachlässigt 😗

PS: nicht zu vergessen, der Wertverlust😝 

Edited by Bredi
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Freiheit, Ablenkung, Konzentration, Nähe, Verbundenheit……

 

Nach einer intensiven, alleinigen, dreitägigen Motoradtour durch die Alpen in Arabba, Dolomiten, glücklich und zufrieden übernachtet. Am frühen Morgen, die Sonne schien in mein Fenster, eigentlich noch geschafft vom Vortag, packte es mich.  Es war keine sechs Uhr. Im Hotel, informierte ich eine Putzfrau, die einzige Person am Morgen, dass ich nicht „abhaue“, sondern das ich zum Frühstück wieder da bin. Es ging mal so kurz auf die „Sella Runde“! Ab aufs Motorrad. Leichter Morgennebel, ansonsten gleißender Sonnenschein und eine leichte Kühle. Die Durchfahrt durch den beschaulichen Ort. Kaum Menschen zu sehen. Vereinzelte Lieferanten waren mit dem Ausladen der LKW`s beschäftigt. Ansonsten eine angenehme Stille mit dem so geliebten Motorrad Sound. Jede Veränderung in der „Gashand“ brachte sensible Veränderung der Vibrationen und der Akustik.

Jede Straßenbelag Veränderung spürt direkt die Maschine und der eigene Körper. Jede Feuchtigkeitsveränderung der Fahrbahn teilt der Reifen akustisch mit. Jede Kurve, gut angefahren, lässt sich schwungvoll nehmen. Der Morgentau rechts und links der Fahrbahn. In sonnigen Abschnitten stieg der Wasserdampf auf und das frische Grün war förmlich zu riechen. Die Temperaturunterschiede waren jeweils direkt am Körper zu spüren. Der Geruch von nassem Stein. In den Orts Durchfahrten das beginnende Leben. Die Gerüche von frischen Backwaren. Aus den Espresso Bars der Geruch von frischem Kaffee und – den Geruch von intensiven Dung der Tiere von den naheliegenden Bauernhöfen am Straßenrand. Die Weite, der Himmel, die Fahrbahn, die Konzentration, das direkte Eins sein mit der Maschine direkt am Geschehen immer wieder ein Erlebnis zum Genießen.

 

Andreas

 

PS Nachtrag: es war Sonntag, am frühen Morgen in Cuxhaven. Es regnete in Strömen und ich musste noch an dem Tag nach Erding (bei München) zurück. Die Lederkombi war frisch gefettet. Der Schutz hielt immerhin bis Hannover. Aber dann, es lief überall rein. Der Fahrtwind machte die Sache „etwas“ kühler. Die Finger und die Füße waren vom Nass umgeben. Kilometer um Kilometer, immer in der Hoffnung es hört doch bald auf zu regnen, es regnete bis Ingolstadt. Zuhause wurde ich vom Motorrad gehoben. Aus dem Gepäck tropfte das Wasser. Nach einem heißen Bad war die Welt wieder in Ordnung. Mensch und Maschine hatten es gemeinsam geschafft.

 

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.....ich hab`s getan, wer heute noch?....

Motorrad aus Garage und los. Kein Ziel, nur der Weg. Habe es genossen.

Bin in meiner näheren Umgebung gefahren und trotzdem waren es dann über 60 Kilometer mehr auf dem Tacho. Wo es schön war angehalten.

Hier paar Bilders.

Grüße Tobias

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Edited by Guzzi - Mann
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vor 7 Stunden schrieb Bredi:

Mir kam letzte Woche in den Sinn, mir eine Triumph 900 Thruxon zuzulegen. Bj. 17, 3000 km auf der Uhr, für relativ schmales Geld (keine 7000 €).

Eine 900er Thruxton aus 2017 ? Die wurden doch nur bis 2015 gebaut? Oder war es die 1200er? Aber die verkauft keiner unter 7000€ 😉

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Guest Bredi

lt Verkäufer ist die Triumph eine der letzten aus 2016 und wurde mit Sondergenehmigung 2/17 [da kein ABS] zugelassen. Steht bei mir um die Ecke. Die 1200er hatte ich seinerzeit Probe gefahren. Ein Hammerteil. War aber fast doppelt so teuer wie die Roamer. Da spielte meine Fau nicht mit. Jetzt, wo sie Blut geleckt hat, kann ich auch höher gehen [sie sagte, kauf dir doch noch so eine kleine Rennziege😀 ].

Edited by Bredi
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vor einer Stunde schrieb Bredi:

lt Verkäufer ist die Triumph eine der letzten aus 2016 und wurde mit Sondergenehmigung 2/17 [da kein ABS] zugelassen. Steht bei mir um die Ecke. Die 1200er hatte ich seinerzeit Probe gefahren. Ein Hammerteil. War aber fast doppelt so teuer wie die Roamer. Da spielte meine Fau nicht mit. Jetzt, wo sie Blut geleckt hat, kann ich auch höher gehen [sie sagte, kauf dir doch noch so eine kleine Rennziege😀 ].

Dann war das ein super Angebot! Aber wenn du die 1200er gefahren bist und die eigentlich geil findest, dann wirst du mit der 900er nicht glücklich...

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Bei mir ist es einfach die sinnlich-körperliche Erfahrung, die Motorradfahren bietet: Beschleunigung, Kurven, Wind, Regen, Sonne, Vibrationen, Sound. Das alles wirkt in einer einmaligen Weise auf den Körper ein, so dass bei mir ein Glücksgefühl produziert wird. 😀

Ciao

Lars

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@Bredi

Dann kannst du nur auf dein Bauchgefühl setzen 😉 Ich habe ja noch eine Vergaser Thruxton...bewusst dafür entschieden. Eine 1200er wassergekühlte wäre nix für mich. Leistung ist für mich eh nebensächlich

Edited by Gexx
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Der Reiz am Motorradfahren?

- wenn der Motor so richtig satt und rund läuft, ohne das geringste Ruckeln und Stottern, und sich merklich wohl fühlt

- wenn das Schalten wie im Bilderbuch klappt, exakt im richtigen Moment, bei der richtigen Drehzahl, ohne den kleinsten Ruck

- wenn man so richtig schön aus einer Kurve ´rausbeschleunigen kann

-wenn ich instinktiv eine bessere Route finde als das Navi

- wenn die Stulle aus dem Tankrucksack besser schmeckt als ein 3-Gänge Menü

- wenn der Ölwechsel geklappt hat ohne eine Riesensauerei auf dem Boden zu hinterlassen

- einmal, als ich die Route des Grandes Alpes gefahren bin, obwohl einige Teilstücke noch gesperrt waren, und ich die Straße ganz für mich allein hatte ( Gegenbeispiel: Als ich dasselbe in den Vogesen auf der Route des Crêtes machen wollte, es mit jedem Kilometer winterlicher wurde, ich schließlich nur noch mit Schrittgeschwindigkeit vorwärts kam - und dann kam noch ein Räumfahrzeug entgegen und überschüttete mich mit Schnee, Matsch und Salzlake).

- wenn ( aber nicht weitersagen! ) ich unter einem Blätterdach fahre, mit einem halben Auge auf der Straße, den Rest des Bewußtseins nach oben in die vorbeihuschenden Blätter, durchwirkt von glitzernden Sonnenstrahlen: Ein unglaublich psychedelisch-hypnotisches Erlebnis!

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Die Fragestellung ist sehr gut.

Ich denke folgende Punkte sind entscheidend:

Ich denke, man ist näher (als im Auto) am Motor und bekommt mehr von ihm mit und dann das Spiel mit der Schwerkraft und denn Fliehkräfte.

 

Bei den meisten anderen Punkten könnte man ebenso Auto im Allgemeinen oder Cabrio im Speziellen fahren.

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  • 2 weeks later...

Man kann eigentlich fast alle Posts hier zusammen fassen, dass einen das Motorrad zur (Modebegriff) Achtsamkeit bringt.

Es hat einfach etwas meditatives da einen der direkte Kontakt mit der Umgebung dazu bringt im Moment zu sein.

Dann ist es auch egal ob man spazieren fährt oder ein Ziel hat.

Motorradfahren erdet mich, wie schwimmen, laufen oder Krafttraining. Und bringt mich ganz nebenbei dahin wo ich hin will oder muss.

 

MfG Andreas

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  • 3 weeks later...
Am 8.8.2021 um 20:20 schrieb Talbot Matra:

Bei mir ist es einfach die sinnlich-körperliche Erfahrung, die Motorradfahren bietet: Beschleunigung, Kurven, Wind, Regen, Sonne, Vibrationen, Sound. Das alles wirkt in einer einmaligen Weise auf den Körper ein, so dass bei mir ein Glücksgefühl produziert wird. 😀

Ciao

Lars

Nach den ersten 2000 KM komme ich der Antwort selber langsam näher. (Ganz wird man es bestimmt nie beantworten können. 

Aber Lars' Ansicht kommt meiner eigenen Erfahrung sehr nahe. Es bleibt nur irgendwie schwer, dass jemandem zu verklickern, der/die nicht selber Moped fährt. 

Lustig finde ich auch, wie aufgeregt ich werde, wenn ich weiß, dass ich gleich los kann. Schnell noch Zähne nachputzen bei den Kindern, Geschichte vorlesen und dann los!!! Ich zittere geradezu beim Stiefel anziehen vor Vorfreude. Und ich rede immer noch vom Moped Fahren und nix anderem. ;)

Spannend!

 

Gruß aus dem sonnigen Stormarn.

Stefan

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