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V50 / V65 kaufen Ja oder Nein?!


Ina

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Hallo Ihr Lieben,

 

Ich wollte mich mal vorstellen.

Mein Name ist Ina und komme aus der Nähe von Kehl. Selbst fahre ich NOCH keine Guzzi.. Das soll sich ändern..

 

Bin damals eine V7ii Probe gefahren und seitdem eigentlich hin und weg. Habe mich dann aus Kostengründen und damals Anfänger für eine Kawa entschieden.

 

Der Wunsch ist aber seither so gewachsen das doch eine her soll.

Ich dachte da an eine V50 oder V 65.

Mir gefällt einfach die Form und auf Retro stehe ich auch. Sie soll etwas umgebaut werden, kürzeres Heck usw aber den klassischen Stil behalten.

 

Da ich mich vorab im Netz belesen habe/wollte (gibt irgendwie nicht wirklich was gescheites zu finden) bin ich nicht schlauer sondern mehr verwirrt wie vorher.

Übernehme ich mich da? Wie sieht es mit Ersatzteilen (Verfügbarkeit, Preis) aus und dessen Reparatur? Kann man vieles selber machen? etc etc..

 

Es wird von / bis geschrieben.. Lass die Finger von den alten da sehr Wartungsintensiv.. Nach dem Motto 3 Stunden fahren und danach 2 schrauben. Oder genau das Gegenteil das alles super usw läuft.

 

Tja, jetzt stehe ich vor dem Problem und weiss gar nichts mehr und hoffe auf Eure Hilfe und Erfahrungen.

 

Grüßle Ina

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Guest lozärn

Hallo Ina

 

Danke für Deine tolle Vorstellung! So habe ich mich hier damals auch angemeldet.... keine Guzzi, aber ich wusste das ich eine wollte. Es kam dann zwar alles anders. Aber das ist eine andere Geschichte.

Deine Frage lässt sich nicht ohne weiteres mit "mach nur" beantworten. Wichtig ist, bei den Angeboten den vertrauensvollsten, privaten Verkäufer zu finden. Denn die alten Modelle stehen nur noch selten bei den Händlern. Ich habe zumindest noch nie eine V50/V65 gesehen (weder beim Händler noch auf freier Strecke). Die Maschine muss geliebt und gepflegt sein. Von guten, fachkundigen Leuten. Die alte Technik ist zwar robust aber auch nicht frei von Fehlern. Wenn man da nicht weiss, was man tut macht man schnell etwas falsch. Darum solltest Du vor dem Kauf mit dem Wunschgefährt zu einem alten Händler fahren, der weiss worauf man wirklich achten muss. Und dann ja oder nein entscheiden. Ich will Dir nicht unterstellen, dass Du keine Ahnung hast von Motorrädern. Aber so gehst Du auf Nummer sicher.

Drei Sunden fahren und zwei Stunden schrauben bleibt Dir dann wohl erspart (hoffentlich) - wobei ich sowas auch noch nie gehört habe. Eine Guzzi geht genauso oft (meistens weniger) kaputt wie die Produkte anderer Hersteller. Frag mal die Fahrer alter Harleys - bei denen könnte das eher stimmen.

Die Ersatzteillage ist auch bei den Älteren und zum Teil ganz alten Modellen ausreichend bis sehr gut. Stein-Dinse gilt als Händler mit sehr guter Ersatzteilkompetenz. Oder auch Gawa-Guzzi (allerdings unverschämt teuer was die Portopreise anbelangt). Zumindest die üblichen Verschleissteile gibt es noch ganz sicher und vieles andere auch.

Wenn Du auf diese Form stehst, warum nimmst Du dann keine 1000SP oder eine Mille? Die Form ist ähnlich. Sie haben den grösseren Motor und sie sind ziemlich robust. Das ist jetzt nur ein Denkanstoss :)

 

Ansonsten findest Du hier sicherlich noch mehr gute Ratschläge von Leuten die sich wirklich gut auskennen.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg.

 

Gruess, Ingo

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Ich kann die kleine Baureihe wärmstens empfehlen. Wenn man die Schwachpunkte ausgemerzt hat, kann man damit ganz unbesorgt unterwegs sein. Sie ist ja der Ahne der V7, und in der steckt noch sooooo viel von den alten V35/50/65 dass das Konzept so schlecht ja nicht gewesen sein kann ;)

 

Was zwingend gemacht werden muss:

Ventilfedern umbauen! Die originalen, doppelten Ventilfedern sind zu hart. Dadurch ist der Verschleiß an Nockenwelle, Stößeln etc. hoch, und was noch schlimmer ist, die (dünn ausgelegten) Ventilschäfte dehnen sich und früher oder später reißen sie ab! Dann sind Kolben und Zylinder, mit Pech auch das Pleuel hinüber!

Finanziell ist das überschaubar, die Federn kosten etwa 6,50€ das Stück und die Federteller unten auch. Die oberen sind teurer, da lassen sich die alten aber passend abdrehen.

 

Ansonsten sind das ganz normale Motorräder, Ich persönlich würde noch die Kontaktzündung gegen eine elektronische tauschen (sofern sie keine hat) und die Lego Schalter in den Müll werfen.

Sie sind logisch und schrauberfreundlich aufgebaut, wenn handwerkliches Geschick vorhanden ist kann man quasi alles selbst machen.

Teileversorgung ist bis auf Kleinigkeiten kein Problem. Ein heißer Tip für die "kleinen" ist Martin Hagemann, er hat sich auf die kleinen spezialisiert, hat auch viel Gebrauchtteile und kann sicher auch weiterhelfen eine komplette Maschine zu beschaffen. https://www.guzziepiu.de/

 

Fazit: Sie machen Spaß, sind handlich, klingen schön kernig und sind deutlich leichter als die vom Ingo angesprochenen 1000SP oder Mille. Merkt man besonders beim rangieren.

 

Falls du den Artikel noch nicht kennst, viel Spaß beim Lesen:

http://www.guzziepiu.de/shop/wp/wp-content/uploads/2015/07/Oldtimerpraxis.pdf

Edited by Californier
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Allerdings ist die Ersatzteilverfügbarkeit, neu und gebraucht, nicht so gut wie bei den "grossen" Modellen. Würde eher auf eine 850er oder 1000er zurückgreifen. Vom Handling dürfte das kaum einen Unterschied machen.

 

LG

 

Jan

 

PS: Hier gibt's einen netten Artikel über die alten Guzzen:

 

https://www.motorradonline.de/leute/szene-moto-guzzi-baecker.358295.html

Edited by 850-T3
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Vom Handling dürfte das kaum einen Unterschied machen.

 

 

Doch, der Unterschied ist wirklich deutlich. Die kleinen sind buchstäblich wie Fahrräder, als hätte man eine 250er MZ unter dem Hintern.

Und man muss grad für eine Frau das Gewicht und das einfache Rangieren bedenken, die wiegen 170kg, was ne 850er oder 1000er wiegt weißt du ja selbst ;)

 

Und: Eine V65 ist kein Stück langsamer als ne Mille GT beispielsweise

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Ich spreche hier aus eigener Erfahrung (V50PA und V7classic).

 

Die V7 basiert weitgehend auf den alten V35 bis V75. Aber: sie ist ein modernes Motorrad, was an positivem bedeutet

- wesentlich bessere Fahreigenschaften durch moderne Reifen, Gabel und Stossdämpfer, Fahrwerksgeometrie

- erheblich bessere Bremsleistung obwohl nur 2 Scheiben

- Ersatzteile sind auf Jahre hinaus gesichert

- sauberes Abgas wegen Einspritzung und EURO3/4 Einstufung

 

V50/65 sind etwas leichter, bis zu ca. 20kg.

 

Zur Ersatzteilversorgung der alten: Es gibt nach meinem Wissen z. B. nicht mehr

- neue Zylinder-/Kolben-Sätze

- neue zylinderköpfe

- Plastikteile wie Seitendeckel, Kotflügel (besonders Modelle Monza/Imola)

- Kurbelwelle/Nockenwelle

- einige Getriebeteile

- Ersatzteile/Reparatur für den Lucas-Anlasser (wurde eine Zeit lang anstatt dem Bosch verbaut)

- Steuerkopflager original

- etc.

 

Ich würde mir als Einsteiger genau überlegen, ob ich mir heute so ein altes Schätzchen noch antun würde (ich habe meine V50 schon seit 30 Jahren). Wenn doch, würde ich eine aus 1. oder 2. Hand bevorzugen, noch unverbastelt bzw. unrestauriert, und würde sie selbst komplett neu aufbauen, dabei die bekannten Verbesserungen installieren.

Oft sind diese alten Maschinen aber durch ganz viele Hände gegangen, dabei technisch nicht unbedingt besser geworden, manchmal auch verpfuscht. Man muss sehr genau hinschauen und über die kleinen Modell Bescheid wissen beim Kauf. Beispiel: Es gibt bei den Getrieben ganz viele Unterschiede in den Übersetzungen. Da ist dann vielleicht mal das falsche gebrauchte Ersatzgetriebe eingebaut worden und die Gangstufen sind dann zu kurz oder zu lang übersetzt. Man kann leider von aussen nicht erkennen, aus welcher "Kleinen" das Getriebe stammt.

 

Abschliessend noch ein paar links zur V50/65:

http://www.realclassic.co.uk/motoguzziv50.html

http://www.thisoldtractor.com/moto_guzzi_small_blocks_older_small_block_issues_.html

https://www.motorcycleclassics.com/classic-italian-motorcycles/moto-guzzi-v50-monza

http://www.guzzi-stephan.de/presse/

http://www.thisoldtractor.com/moto_guzzi_small_blocks_review__sessantacinque_gt.html

 

zu gebrauchten Moto Guzzi allgemein:

https://www.motorradonline.de/gebrauchte-motorraeder/moto-guzzi-v2-kaufberatung.444906.html

 

 

ciao Rudi

Edited by rudio
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Guest lozärn

@Ina

 

Auch nochmal als Denkanstoss und aus eigener, guter Erfahrung: Breva 750.

Handlich, schön leicht, sehr zuverlässig, technisch überschaubar und es gibt gute Gebrauchte. Ersatzteilversorgung gut bis sehr gut. Und umbauen kann man die auch wunderbar. Geringe Unterhaltskosten. Und langlebig sind sie auch.

 

Kurze Zwischenfrage an Rudio und Californier: Gelten die Probleme mit den Ventilen/-federn auch für die V7 II-Reihe (und damit auch für Breva 750 und Nevada?)

 

Gruess, Ingo

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Hallo,

Ich kann dem Californier nur recht geben. Die V50 / 65 sind im Handling im Vergleich zu den Großen Modellen wie Fahrräder und so lassen Sie sich auch fahren.

Schwachstellen an den Modellen waren die Zylinderköpfe, hoher Verschleiß an den Ventilen und bei den Vierventilern dadurch bedingt Ventilabrisse. Auch sollte man einen Blick auf den Kardan werfen. Dort ist das der Verschleiß an der Schiebemuffe. Die sollte regelmäßig geölt oder gefettet werden.

Ansonsten sind das sehr solide und zuverlässige Motorräder.

 

Gruß vom Flacheisentreiber

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Kurze Zwischenfrage an Rudio und Californier: Gelten die Probleme mit den Ventilen/-federn auch für die V7 II-Reihe (und damit auch für Breva 750 und Nevada?)

 

Gruess, Ingo

 

Hallo Ingo,

Nein, das ist Anfang der 90er geändert worden, ich meine mit Einführung der Nevada (korrigiert mich wenn ich mich da falsch erinnere). Es kamen dann die progressiven, einzelnen Ventilfedern rein. Meine V65 ('94er Florida) hat schon ab Werk die neuere Variante drin gehabt. Die '86er TT von meinem Kumpel haben wir letztlich erst umgebaut.

 

Tim, guter Hinweis mit der Schiebemuffe, die hatte ich vergessen!

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Hallo Ina,

 

um es kurz zumachen: nimm eine V7 II, hat noch euro 3 norm, ist günstig zu haben und ein modernes Krad im Retro-look. Sprich, du hast Ruhe und kannst dich auf das fahren "beschränken" :)

 

Gruß Ingo

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du hast Ruhe und kannst dich auf das fahren "beschränken" :)

 

 

Das wäre mir persönlich auf Dauer zu langweilig ;)

 

Basteln, Umbauen und Verbessern machen für mich einen großteil des Spaßes am Motorrad aus. Und da kann das Moped kaum alt genug sein, denn umso weniger Restriktionen und Beschränkungen greifen. Gelbes Bremslicht, offene Vergaser, Auspuff, keine Blinker hinten, Abgasgedöns...Und so weiter.

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Guest lozärn

Zitat von Cali:

Basteln, Umbauen und Verbessern machen für mich einen großteil des Spaßes am Motorrad aus. Und da kann das Moped kaum alt genug sein, denn umso weniger Restriktionen und Beschränkungen greifen. Gelbes Bremslicht, offene Vergaser, Auspuff, keine Blinker hinten, Abgasgedöns...Und so weiter.

 

Genau das wäre auch für mich ein Grund, nochmal ein altes Motorrad zu kaufen. Eines, das schon ziemlich verlottert ist. Aber der Motor muss in Ordnung sein. Und dann umbauen nach den eigenen Vorstellungen. So wie der CPdingenskirchen mit seiner Mörder-Cali hier im Forum. Ein Traum!!! Aber soweit kann und würde ich nicht gehen wollen.

Manchmal stehe ich so vor meiner Lütten und sehe immer, was noch alles in dem Design steckt. Man muss es nur rauskitzeln. Hätte gern nochmal eine zweite 750er um sie dann richtig toll umzubauen. Leichter, schneller, ungewöhlicher. Zeit spielt ja dann keine Rolle. Und Fantasie ist grenzenlos. ;)

Sorry, völlig OT. Aber so ist das hier nun mal, Ina. :)

 

Konntest Du denn mit den teils wirklich guten Informationen schon was anfangen?

 

Gruess, Ingo

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Als Zweitkrad könnte ich mir das auch vorstellen, dann wäre es eine Simson Sport, auch "Sport-AWO" genannt...wunderschön. Aber nix für alle Tage.

 

Ingo

Edited by Breadfan
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Hallo Ina,

 

zunächst viele Grüße aus der Gegend von Karlsruhe nach Kehl. Mit dem Schwarzwald vor der Haustür und den Vogesen auf der anderen Seite des Rheins drängt sich ein Motorrad ja förmlich auf !

 

Ich habe eine V7 II. Dazu brauche ich nix sagen. Du bist sie ja gefahren. Gerade im Schwarzwald ein Traum.

 

Ich lasse mir derzeit auch noch eine V 65 wieder aufbauen. Die ist aber leider noch nicht fertig (ich hoffe auf diese Woche !) Deshalb kann ich Dir leider - noch - nicht sagen wie sie fährt. Aber mir ging es so wie Dir: mir gefällt das Motorrad einfach (auch wenn es keine LeMans ist) Teilemäßig gab es grundsätzlich keine Probleme. Bei den Dir bereits von den anderen Forumskollegen genannten Adressen gab es bisher alles was ich brauchte und auch bei eBay, eBay/Kleinanzeigen findet man das eine oder andere. Wichtig wäre, dass die Sitzbank in Ordnung ist. Meine war unten stark verrostet und im Ergebnis nicht mehr zu brauchen (was bei einem Moped mit über 30 Jahren und 70 Tsd km sein darf !!). Die gibt es nicht mehr, auch nicht als Nachbau. Da musste ich ein bisschen suchen.

 

Die Kupplung und das Kreuzgelenk waren bereits erneuert, als ich das Motorrad gekauft habe. Nach dem Kauf wurde der Motor komplett zerlegt, zum Sandstrahlen. Am Motor war dann nur an einem (!) Ventil etwas zu machen, ansonsten, außer neuen Dichtungen nix.

 

Ob es sich bei der V65 grundsätzlich um ein empfehlenswertes Motorrad handelt oder nicht, weiß ich nicht. Ich traue da meiner Werkstatt. Die haben mir gesagt, dass das grundsätzlich ein brauchbares Motorrad sei.

 

Wenn ich demnächst meine erste Fahrt gemacht haben werden, schreibe ich nochmal. Bis dahin erfreue ich mich am letzten Bild:

 

 

Gruß Friedrich

V65.jpg

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