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Motor der Norge GT 1200 - wie fahren ?


ironmike

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Moin,

 

ich bin sowohl neu hier im Forum als auch absoluter Neuling, was MG angeht. Habe gestern eine Norge GT 1200 Bj. 07 gekauft (ca. 37000 km) und konnte vorher eine Probefahrt machen

für gut 1 Std. Dabei war sowohl Stadt-, Land- als auch Autobahnverkehr.

Für mich als überzeugter Harley-Fahrer (seit 2011) war die Umstellung - alleine was schon die Lage der Fussrasten angeht - erst mal gewaltig und gewöhnungsbedürftig. Aber während

der Fahrt kamen die Erinnerungen an meine Yamaha FJ1200 hoch, die ich bis 1992 gefahren bin (danach Pause von 20 Jahren :eek:). Das ging dann ganz gut.

Was mir mehr Probleme bereitet und auch erstmal eine gewisse Verunsicherung hervorgerufen hat, ist der Drehzahlbereich.

Bei der Harley kann ich ab 1500 U/min mit Schub fahren, bei 3500 spätestens schalte ich dann einen Gang höher, weil ich einfach nicht höher fahren will, bin eher so der Freund des unter-

tourigen Fahrens.

Bei der Guzzi fängt es erst bei ca. 2000 U/min an, aber da tut sich noch nicht viel. Geschaltet hab ich dann bei so ca. 4500, bin mir aber nicht sicher, ob das nicht viel zu früh war. Gut, bei

'ner Probefahrt heizt man ja nicht wie ein Bekloppter los, sondern geht das ja eher ruhig an, vor allen Dingen wenn man ein so ganz anderes Motorrad fährt.

 

Auch wenn die Frage jetzt vielleicht blöd ist, ich habe noch gar keine Vorstellung davon, wie ich das Mopped "sinnvoll" fahre - sprich in welchen Drehzahlbereichen ich mich bewege - um

möglichst wenig Schaden davon zu tragen, schließlich will ich die Maschine so lange wie möglich fahren. Wenn ich dann noch im Hinterkopf habe, das man sich beim verkehrten Schalten

die Stößelstangen verbiegen kann, dann irritiert mich das schon. Mit dem Motor zu bremsen scheint auch nicht so das Optimum zu sein, was bei der Harley überhaupt kein Problem ist.

 

Danke und Gruß,

Michael

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Zja das ist ein ganz schöner Unterschied, der HD-Motor und die Guzz

Beides V-Motoren, einer längs, einer quer, aber völlig unterschiedliche Charakter.

 

Um das zuerst zu beantworten: Die Guzz mag Drehzahlen zwischen 3 und 7 Tausend, Leistung ab so 3000 und nochmal ab 5000

 

Unter 2000 mag sie garnicht! Es sei denn, Du putterst ohne viel Gas durch ne Ortschaft. Dann aber lieber am Ortsausgang einen Gang runter zum Beschleunigen. Hintergrund: Bei zu niedrigen Drehzahlen bremst der auflaufende Nocken den Motor ab, der ablaufende beschleunigt und Du hast schnell mal Gestocker im Ventiltrieb. Wenn Du dann auch noch (viel) Gas gibst, dann kommen die Arbeitstakte als Schläge in Motor und auch im ANtrieb. Alles Losen und SPiele addieren sich zum Gestocker, das macht wenig Spaß und schädigt auch Motor und Antrieb auf Dauer.

 

Aber genau das hast DU ja richtig gespürt! (Weiß garnicht, was bei der HD so anders ist... wahrscheinlich mehr Schwungmasse, wodurchdas Abbremsen eben genauso träge ist wie das Beschleunigen der Massen, nehme ich an...).

 

Also bei geringem Gas ist es nicht so wichtig, aber wenn DU Leistung abfordert, dann besser erst so ab rund 3000. Und den 1100er Motor drehe ich notfalls auch mal bis 8000, normal fahre ich so 3-6 k/min.

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Lieber Michael,

 

was Andreas schreibt, so isses. Ich lasse meine (GT 8V, Baujahr 2013, das ist offenbar doch ein ziemlich überarbeitetes Motorrad) Norge allerdings auch gerne untertourig tuckern. Wenn sie das nicht mag, zeigt sie's schon (klapperdiklapper). Der Händler meinte: "Fahre sie elastisch"; das fand ich ganz gut. Wahrscheinlich sollte ich mehr drehen, aber ich mag (in Maßen!) das Gepolter ganz gerne und das dezente Geblubber im Schiebebetrieb.

 

Ansonsten, das nur auf Deine Frage nebenan, ist es die beste Langstreckenmaschine, die ich jemals bewegt habe (nach XS1100, FJ1200 und K1200RS). Fuhr mal eine V10 Centauro, auch sehr weit, aber ohne Gepäckmöglichkeiten (und mit Drehzahlloch), das war ein anstrengender Spaß. Die Norge: nur Spaß. Und ich nehme sie schon gescheit her. Mir taugt die Verkleidung. Bei Regen die Scheibe hoch, sonst runter. Perfekt. Brauche nicht einmal Ohrenstöpsel. Finde auch die Höhe der Fußrasten angenehm spätestens dann, wenn's mal schneller um die Kurven gehen soll. Die Sitzposition ist ein Traum, fuhr bisher immer nur leicht nach vorne geneigt. Liebe es sehr. Obacht mit den Koffern, die sind nicht ganz wasserdicht, spätestens beim Öffnen läuft es rein. Kann man sich drüber ärgern. Kann man auch lassen. Strecken wie Alicante -> Lyon oder Wiesbaden -> Berlin -> Hamburg -> Wiesbaden (also Landstraße, Schotterpiste, Autobahn, Serpentinen, Stadtverkehr, Bundesstraße, alles dabei) gehen auch auf einer K von BMW oder sonstigen Reisedampfern, aber herrjeh: nicht mit so viel Spaß am "growl". Ich steige ab und bin fit anstatt zerschmettert, mir klingeln nicht die Ohren, mir tränen nicht die Augen (wirklich, diese unscheinbare Verkleidung taugt sehr), mehr noch: Ich würde dann gerne noch weiterfahren. Was sie nicht mag: Dieses Stop-And-Go im Stau, da ist sie nur am Hüpfen, das ist Arbeit und kein Spaß und verführt dazu, die Warnblinkanlage einzuschalten und im 1. oder 2. Gang eine, äh, "dritte Fahrbahn" zu eröffnen.

 

Zusatzgeständnis: Zum Spaß am Touren gehört für mir das Abparken irgendwo. Du bist meistens die einzige Guzzi weit und breit. Und wenn es nicht die einzige Guzzi ist, dann ist es die einzige Norge. Ich mag, wie das Moped unterschätzt wird (auch von den Guzzisti, die es lieber "pur" mögen). Wenn sie sprechen könnte, würde sie nicht sagen "Schau, wie geil ich aussehe! Und so fahre ich mich auch!" oder "Bin ich nicht rassig?", sondern: "Wo soll's hingehen? Auf geht's!" Gute Wahl, viel Spaß damit und beste Grüße, A.

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Also ich war auch mal Road-King-Fahrer für 5 Jahre. Muß leider sagen das mich die Harley überhaupt nicht überzeugt hatte. Mann stelle mal 330 Kg auf dem

Seitenständer in Sand der nachgibt ( keine Absicht ) und dann kommt dir keiner zu Hilfe damit du den Seitenständer wieder einklappen kannst.

Eine Bremse wie zu Großvaters Zeiten und ein Fahrwerk das beim Längsfahren auf Aufgegossene Markierung anfängt zu tänzeln.

Bei Harley ist es eher der Name, mein Händler meinte damals er verkaufe mir ein Lebensgefühl das Motorrad bekomme ich umsonst dazu. Bloß dieses Gefühl hatte

ich mir nach vorher 17 Jahre Guzzi ( sogar mit Integralbremse ) und Kardan anders vorgestellt.

Verbogene Stoßstangen hatte ich damals öfters, war meistens mit über 7000 upm. unterwegs um mit Schwachbrüstigen 60 PS Japaner einzuholen.

Sind schnell ausgetauscht ( vorher über einen glatten Tisch kullern.)

 

Carcano

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Danke erstmal für die Rückmeldungen, anscheinend verhalte ich mich richtig mit dem, was ich mir so vorstelle, wenn ich mich im Bereich 3000 - 7000 U/min bewegen möchte, Untertourig muss ich dann mal probieren, wie es für mich am besten klappt.

 

@Thomas: ich will hier keine Diskussion über Harley vs. Guzzi vom Zaun brechen, es gibt da ein nettes Sprichwort:

 

Wenn ich es Dir erklären muss, wirst Du es nicht verstehen

und wenn Du es verstehst, muss ich es Dir nicht erklären!

 

oder freier: entweder man hat's, oder man hat's nicht das Gefühl für eine Harley.

 

Ich bin total zufrieden mit meiner FatBob, nach diversen Umbauten und Tuning-Maßnahmen ist sie in dem Zustand, wie sie mir gefällt, was nicht heißt, das sie mir anfangs nicht gefallen hat,

aber es gibt ja immer was zu verbessern, auch an 'ner Guzzi. Nur für das, was ich neben dem entspannenden Fahren mit der Harley machen möchte - diverse IBA-Touren o.ä - ist sie einfach

nicht gedacht, deswegen die Norge als Zweitmotorrad. Und ja, die Umstellung ist schon enorm, aber auch eine Herausforderung.

 

Gruß,

Michael

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Nicht persönlich gemeint Michael ,hatte nur meine Eindrücke geschildert. Guzzi hatte in den 90er Jahren optisch unmögliche Motorräder gebaut ( erinnere nur an LM 4+5 ).

Der Familienbetrieb stand kurz vor der Pleite, Banken gaben kein Geld mehr für den Hochverschuldeten Betrieb, es wurde nur noch herumgewurschtelt.

Wollte es deswegen mit Harley probieren da mein Vater immer davon schwärmte ( der 1930 schon eine 750 Flat-Head fuhr ). Der Funke sprang nicht über , sah während

der Fahrt meine Zylinder nicht mehr. Außerdem vermisste ich schmerzlich mein 90° V Schiffsdiesel-Röcheln das mir der 60° V nicht bieten konnte.

Optisch ,kein Thema gegenüber den Maschinen mit den vielen Wasserschläuchen gibt's kaum schönere Maschinen die so Chromblitzen.

 

Gruß Thomas.

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Ich hab das auch nicht als "persönlich gemeint" verstanden. Aber Harley hat nur einen 60° V-Motor in der jüngeren Geschichte gebaut, von Porsche entwickelt und in der V-Rod implantiert, die bin ich mal für'n Tag als Leihmaschine gefahren, gruselig, ein Heißluftfön ist dagegen "reinste Musik". Ansonsten haben die 45° V-Motoren, dadurch auch der typische Sound, der allerdings nur durch Umbaumassnahmen rauszuhören ist, im EU-reglementierten Bereich hört man davon nicht viel. Die Zylinder muss man auch nicht zwingend sehen, man spürt sie, das reicht :D. Harley hat ja auch jahrelang vor sich hingewurschtelt und kaum was verkauft, bis eben die Verkaufsphilosophie entwickelt wurde, ein Lebensgefühl zu verkaufen mit dem Motorrad als Dreingabe. Marketing ist eben ein großer Teil beim Verkaufen, sonst geht nicht mehr viel über'n Ladentisch.

Aber ich bin zumindest mit der Norge den zwei Zylindern treu geblieben, auch wenn das Motorkonzept ein völlig anderes ist. Ich hoffe, in beiden Welten mich zurecht zu finden, ab Samstag kann ich mehr dazu sagen, wenn ich das Mopped abhole, bin schon richtig heiß darauf.

 

Gruß,

Michael

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