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Mein schönstes Pannen - Erlebnis


850-T3

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Ich denke, die meisten von uns hier haben unterwegs schon die eine oder andere Panne gehabt, kommt ja selbst bei Guzzen vor. Ich selbst hab da schon ‚ne Menge erlebt vom gerissenen Kupplungsseil bis zum Durchbrennen der Lima.

 

Eine Panne aber wird mir und meinem Kumpel Markus unvergesslich bleiben. Daher mach ich mal den Anfang.

 

Es war in den frühen 90ern, mein Freund Markus (Convert) und ich (T3) wollten von Ostfriesland nach Marburg, zu ner Party bei meinem Bruder. Also Samstags nach dem Frühstück los, kleines Gepäck, Bombenwetter, beste Laune. Sind dann unseren Stremel gefahren, natürlich unter strengster Vermeidung der Autobahn. Nach so ca 2 Std am frühen Nachmittag in der Nähe von Osnabrück plötzlich ein Knall rechts unten an meiner Karre, gefolgt von ohrenbetäubendem Röhren...

Schau am Motor runter und was seh ich: Da baumelt meine rechte Zündkerze, noch im Stecker sitzend, am Motor runter!! Was war passiert!? Ein Helicoil - Gewindeeinsatz hatte sich verabschiedet, saß teilweise noch auf der Kerze, lang gezogen wie ‚ne Spirale. Mein Kumpel Markus wär vor Lachen fast vom Motorrad gefallen, meinte, plötzlich habe es „Puff“ gemacht, eine Rauchwolke sei unter Druck ausgetreten und mit einemmal baumelt da ne Zündkerze...

 

Scheibenkleister!!! Wat nu? Ich mein, Samstagnachmittag, alles geschlossen, Handy hatte damals ja auch noch niemand.

 

Erstmal versucht zu starten, denn da an der Landstrasse will man ja nicht stehenbleiben. Motor lief sogar noch auf einem Pott. Also mit ordentlich Drehzahl angefahren und erstmal weiter bis zum nächsten Ort. Nach ca. 5 km plötzlich ne Treckerwerkstatt mit offenem Tor. Sofort rechts ran und rein da! Tatsächlich war da auch noch einer am Schrauben, dem haben wir den Schlamassel gezeigt, der kratzt sich am Kopf, denkt ein bisschen nach und meint:“Wart mal. vielleicht hab ich da was“. Geht in den hinteren Teil seiner Werkstatt zur Grabbelkiste und fischt da ‚ne riesige Zündkerze mit konischem Gewinde raus. Stammte nach Aussage des Schraubers von nem alten Feuerwehrwagen (das waren ja früher Benzinmotoren...).

 

„Die kann ich dir da wohl reinwürgen“ meint er. Mein Kumpel und ich gucken uns skeptisch an...Zylinderkopfdichtung und O-Ringe hat natürlich keiner dabei, damit fällt dann Kopf zur Reparatur ziehen auch aus. Andererseits, was solls, muss ja irgendwie weiter gehen. Ich entscheide mich also für die „harte Tour“, neues Gewinde reinschneiden bei montiertem Zylinderkopf. Der Mechaniker holt also seinen ebenso gigantischen Gewindeschneider vor, taucht das Ding in den Fetteimer und legt los. Konnte garnicht hingucken. Aber Ende gut, alles gut, nach ner Viertelstunde saß die „neue“ Zündkerze an ihrem Platz. Ölstand noch mal kontrolliert und Startknopf betätigt: Läuft!!!

 

Motor lief im Standgas stabil, eigentlich wie immer, rauchte aus dem rechten Endtopf natürlich wegen dem vielen Fett im Verbrennungsraum, aber sonst? Alles tutti. Habe dem freundlichen Mechaniker 20 DM in die Hand gedrückt (Garantie wollte er auf die „Reparatur“ aber nicht geben) und wir konnten die Reise fortsetzen. Motor hat gut durchgehalten und ich bin am Ende noch 3 Monate so gefahren. Dann allerdings war die Motorrevision fällig. Meine T3 war zu dem Zeitpunkt allerdings sowieso ziemlich abgerockt, eine alte Polizia mit 150.000 km aufm Tacho. But that’s another story...

 

Falls nun jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, würde ich mich freuen, davon zu lesen.

 

Gruß

 

jan

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Guest Manfred

Moin Jan,

 

ich hatte auch ein "herausragendes" Pannenerlebnis, aber das war damals purer Stress, für mich.

 

Ich besuchte damals die technikerschule in Bochum, einfacher Weg 50km. Und natürlich, im Ruhrgebiet gibts davon reichlich, aus Zeitgründen immer über die Bahn. So weit so gut, die CX 500 lief immer.

 

Die Zeit des Schulbesuches näherte sih dem ende, praktische Prüfung im Labor. 8.00 Uhr Beginn.

Ich morgends aufs Motorrad, in Leder selbst redend, Umhängetasche mit einigen schweren Büchern etc. pp.

Autobahn, Gas, alles gut. Plötzlich jedoch nicht mehr, Gaszug(/züge) gerissen. Standstreifen. Uhrzeit? Oh je, wenn ich zu spät komme, keine Teilnahme an der Abschlussprüfung, muss dann ein halbes Jahr warten.

 

Ich stehe auf dem Standstreifen, halte aus Verzweifelung den Daumen in den Wind. Eine Dose hält an, der Fahrer nimmt mich mit. Bis zur Autobahnabfahrt Bochum, fährt aber nicht runter, muss weiter. Der guteMann erzählte mir, er fährt normalerweise mit der Bahn, also Zug. Nur heute hätte er ausnahmsweise das Auto genommen, seine Ferseher sei defekt, ein Kollege wolle ihm den reparieren. Mein Glück, das Ferseher ab und an kaputt gehen.

 

Also autobahnabfahrt, ich in Leder, mit schwerer Umhängetasche, Helm und alles andere in der Hand. Uhrzeit? Oh je, jetzt aber.

Im Laufschritt ein paar Kilometer durch Bochum, zur Schule. Komme so ziemlich auf den letzten Drücker, kurz vor acht das labo erreicht, meine Klassenlehrer ganz aufgeregt, da ist er ja.

Und die Prüfung begann fast gleichzeitig. Ich völlig außer Atem, abgekämpft, Motorrad im Kopf.

Na ja, ich will nicht strunzen, aufgrund der Ergebnisse während des gesamten Praktikums war ich Kandidat für ein sehr gut, min. aber ein gut. In der Situation, in der ich war, hat es dann aber nur noch für ein befriedigend gereicht, machte aber nur ein Drittel für di Findung der Gesamtnote aus.

Und so bekam ich dann einige tage später mein Abschlusszeugnis.

Die CX habe ich gemeinsam mit meinem Schwager (SR- 500- Fahrer) am späten Nachmittag von der Bahn geholt.

 

Manfred

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@Jan und @ Manfred ,

das sind beides nette Geschichten die das Leben schreibt . Motorradfahrer haben

nun mal ein interessantes Leben und auch darum lassen wir uns den Wind um

die Nase wehen und verkriechen uns nicht ständig in die "Isolierzellen " .

 

Helge

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  • 1 year later...

Es ist schon Jahrzehnte her ... ich war mit meiner Horex in Oldenburg (Oldb.) unterwegs, einige Kilometer von meinem damaligen Habitat entfernt. Sie war etwas sensibel, die Regina, und so zickte sie auch an jenem Tag. Schuld war die Zündkerze, wie sich herausstellte. Ich Dummdödel hatte im Tankrucksack auch keinen Ersatz gebunkert. Doch es dauerte nicht lange, und eine junge MZ-Fahrerin erbarmte sich meiner. Sie erbot sich also, eine Kerze aufzutreiben. Was im Übrigen gar nicht so einfach war wegen des besonderen Wärmewerts der Zündkerze.

Alles peinlich genug.

Ruck zuck war das Mädel aber wieder zurück - mit der richtigen Kerze.

Regina war wieder zufrieden. Also zusammen das nächste Cafè angesteuert und am nächsten Wochenende hab ich mit der jungen Frau eine kleine Tour nach Bad Oynhausen unternommen. Da gab es früher noch ein Auto- und Motorradmuseum.

Die mit einer romantischen Ader unter euch werden sich fragen, ob daraus möglicherweise eine Liaison erwachsen ist. Nein, ist es nicht. Aber schön wars trotzdem :-)

 

Schönen Sonntagabend noch für alle

Ralf

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  • 2 years later...

1985 Urlaubsfahrt nach Elba, unser Freund Schorsch fuhr eine  SR 500  (Schrottmühle, Marke Totalvebasteltnixmehrorignal).  Den ganzen Urlaub war er am schrauben und reparieren, alle 10  Kilometer eine Cappuccino Pause (Notreparatur). Auf dem Heimweg war uns schon bange und der Schorsch sprach zu seiner Yamaha. Falls du (ja er sprach das Motorrad direkt an) noch einmal irgendwelche Mucken machst werfe ich dich in die nächste Schlucht. Wir sind danach in einem Rutsch durchgefahren nur Tankpausen.

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vor 3 Stunden schrieb Klepper Michel:

Hallo,

ich habe leider ein nervliches Pannenerlebniss, welches noch nicht zu Ende ist.

Ich habe an meiner 850er Le Mans von 07/1977 den Starterknopf am Lenkrad verloren.
 
Kann jemand mir helfen für seinen Ersatz?
 
Danke im Voraus für jede Info und besste Grüsse
 
Michel

Vielleicht findet sich ein netter Helfer - ein bisschen Vorstellung wäre aber trotzdem nett. Und ein Lenkrad such ich an meinem Moped vergeblich...

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Hab 1990 einen AME SB-Rahmen mit einem 800er BMW Motor verbaut und musste dabei schon fast wöchentlich zur Filiale weil bestimmte Teile nicht zusammen passten,

Ist bei Prototypen leider so ? Ein Bekannter überredete mich den Rahmen und Tank von seinem Bruder lackieren zu lassen, war der nächste Fehler. Die zu kleine Batterie (hatte nur Kickstarter, aber die BMW-Zündanlage brauchte mehr Strom als gedacht) brachte dann nach zwei Wochen den ersten Ausfall. Im Urlaub ging mir die Ölwanne am damals noch umgeteerten Sella di Razzo auf. Eine Werkstatt in Ampezzo schweißte sie und am nächsten Tag ging es weiter. Ab und zu verlor ich mal ein Teil und der Schalthebel brach zweimal da die Umlenkung wegen dem breiteren AME Rahmen etwas ungünstig ausfiel. Aber immerhin kam ich immer wieder nach Hause und fuhr 40.000 km damit. Sie war mit 190 kg und sehr tiefem Schwerpunkt um einiges schneller auf kurvigen Strecken zu fahren als sie aussah. 

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Eine Motorradpanne, von diversen, die heute noch in Erinnerung ist:

An einem schönen Sommerabend, alleine in der norddeutschen Tiefebene. Eine Straße durch einen Wald, schnurgerade bis zum Horizont. Eine abrupte Fehlzündung und Schluss mit Lustig. Elektrik Totalausfall. Die Ursache war schnell gefunden. Die Glassicherung war der Verursacher. Im Übrigen, eine Sicherung für alles. Kein Ersatz, was nun?  Autoverkehr gleich null und eine menschliche Behausung nicht in Sicht. Auf dem Fußmarsch, im Straßengraben die zündende Idee. Eine weggeworfene Zigarettenpackung inklusive dem rettenden Stanniolpapier war die Lösung. Die Überbrückung funktionierte gut und brachte mich zuverlässig nach Hause!

 

…und noch eine:                                                                                                                                                                    

In den Weiten von Estland, Baltikum. Wir, zu viert unterwegs. Da die eine Maschine zum x-ten Male Zicken machte, war die Stimmung doch etwas angespannt. Also fielen wir zu dritt über die Maschine her. Unser vierter Mann, technisch vollkommen unbedarft, aber ein hervorragender Koch, nervte indem er immer sagte, wenn auch er angespannt war, ich mache uns was „Leckeres“ zu essen (am Straßenrand, brütend heiß im vollen Sonnenschein)!

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Der konkrete Fehler in der Elektrik war mit den gegebenen Mitteln nicht zu finden, die Radikalkur – Batteriestrom direkt auf die Zündung. Ging einige Tage gut, bis das Motorrad mit einem Motorschaden (es war der 13. Zwangsstopp!) in Lettland öltriefend komplett versagte. Wir haben „die Ölsardine“ gerettet indem wir sie nach Klaipeda, Litauen, mit Ari geschafft hatten. Von da aus ging es gemeinsam mit der LKW Fähre nach Kiel. Auf der Fähre wurde das „wir gemeinsam“ mächtig begossen!

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Ari (aus Lettland), wir/ich sagen heute noch Danke für die beispiellose Hilfe!

 

Andreas

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