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Kardan Kegelrad Tellerrad (V1000G5 Bj. 81) - Expertenrat gesucht


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Hallo zusammen,

anbei einige Fotos von dem Endantrieb meiner Guzzi, nach geschätzten 130Tkm.

Die Verzahnung der Kegelradwelle sieht ziemlich fertig aus. Die Zähne sind an den Laufflanken schon sehr dünn. Würdet Ihr das Kegelrad tauschen oder ist das Tragbild normal?

Sollte man bei dieser Gelegenheit dann auch das Tellerrad tauschen, dann müsste ich wohl das Gehäuse öffnen? Gibt es hierbei etwas besonderes zu beachten, z.B. aus-tarieren wie im Werkstatthandbuch beschrieben?
Lt. Werkstatthandbuch hat die V1000G5 ein 7/33 Verhältnis von Kardanwelle und Zahnräder. Ich bin mir aber nicht sicher, was in meinem Motorrad verbaut ist. Wie kann man das herausfinden?

Die Kardanwelle und die Hülse haben ziemlich viel Spiel, die würde ich dann auf jeden Fall auch tauschen.

Ausgangsseite vom Getriebe und Kreuzgelenk sehen noch sehr gut aus, kaum Spiel. Das Gelenk wurde vor ca. 30Tkm gewechselt.

Danke für Hinweise und Tips.

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Moin. 

Um deine Fragen kurz zu beantworten:

Die Verzahnung am Triebling (Kegelrad) ist definitiv verschlissen. Wenn die in der Hülse auch so aussieht, bleibst du irgendwann stehen. Wie die Kardanwelle aussieht, weiß ich nicht. Brauchst aber so nicht wieder zusammenbauen.

In jedem Fall brauchst du eine neue Schiebemuffe / Hülse. Und auch einen neuen Triebling. Alternative Notreparatur: Hülse mit dem Triebling abbohren und verstiften (in Lastrichtung angelegt. Ja, ist genaugenommen Pfusch, funktioniert aber. Und setzt voraus, daß der Rest (weiterlesen) noch einigermaßen OK ist.

Du kannst das Kegelradgehäuse aus dem Antriebsgehäuse herausziehen, dann siehst du, wie die Verzahnung drinnen aussieht. Pitting an den Flanken ist nicht selten.

Man sollte generell immer Tellerrad und Triebling gemeinsam tauschen. Das ist aber eher was für Spezialisten, weniger für´n Heimwerker. Wegen dem Ausdistanzieren. Und, ja, dazu muß der Antrieb auseinander. Und dann gleich neu abgedichtet werden. Zwei Simmerringe und ein paar O Ringe.

Ich würde mich eventuell nach einem guten 7/33 umsehen (400 - 500 €umel) und den ganzen Antrieb wechseln. Tauchen aber selten auf und du kaufst mehr oder weniger die Katze im Sack, Laufleistungen bis 50000 km völlig unbedenklich, bei den alten 7/33 mußt du aber schon Glück haben, einen solchen mit wenig km zu erwischen. Neuer Satz Tellerrad/Ritzel ist bald genauso teuer. Kommt auch darauf an, wie dein Hinterradmitnehmer in der Verzahnung aussieht. 

7/33 ist ab T3 bis einschl. Cali 3 drin ( ab ´74 eigentlich alles was 18 Zoll HR hat). Ab Cali 1100 (17 Zoll hinten) 8/33. Wenn du wissen willst, ob bei dir tatsächlich 7/33 drin ist, mußt du das Kegelradgehäuse rausziehen und Zähnchen zählen. 

Ich hoffe, du hast jetzt einigermaßen die Richtung. Wenn du da selber Hand anlegen willst, such dir brauchbare Videos, gibt´s reichlich in diesem Internetz.

Viel Erfolg und Gruß von der Ostsee - Dirk

 

Edited by Dirk S.
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Servus,

nachdem an meiner die Mutter des Trieblings aufgrund ungenügender Sicherung lose wurde, mußten Lager und Simmerringe getauscht werden. Die Distanzierung war schon ein ziemlicher Zirkus. Mit der Tuschierpaste waren Abdrücke beinahe nicht zu erkennen. Ich habe sehr oft zusammengebaut und zerlegt bis ich es für gut genug befand. Auf YT hab ich diesbezüglich keine aussagekräftigen Videos gefunden.

Gutes Gelingen, Hannes

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Hallo Dirk, hallo Hannes,

zunächst erstmal vielen herzlichen Dank für Euere Antworten, die mir sehr viel helfen.

Mittlerweile habe ich das Tellerradgehäuse geöffnet, anbei ein Foto.

Ich denke auch, dass ich den Antrieb komplett überholen muss. Wie Ihr schon gesagt habt, ist die Verzahnung vom Kegelrad verschliessen und auf den Wellenzähnen sieht man mehr oder weniger starkes Pitting.

Stein Dinse bietet ein 7/33 Triebradsatz an (Kegel- und Tellerrad), diesen werde ich wohl einbauen, natürlich mit neuen Dichtungen.

Und wenn ich schon mal dabei bin, werde ich die Schiebehülse und die Kardanwelle gleich mit tauschen, die sehen auch nicht mehr gut aus und haben mir zu viel Spiel.

Leider sitzt die Kegelradeinheit fest im Tellerradgehäuse. Einfaches herausziehen (wie im Werkstatthandbuch geschrieben) geht gar nicht. Auch leichte Hammerschläge führen nicht zum Erfolg.

Habt Ihr hierzu einen Tip für mich?

 

Vielen Dank und Gruß

Chris

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Moin,  vielleicht wurde das Trieblinggehäuse mal mit Dichtstoff eingesetzt. Muss raus und geht auch raus... die vier Muttern sind ja weg. 

Wie sieht die Verzahnung im Mitnehmer zum Hinterrad aus? 

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Triebling ist draußen.😀

 Mit Heißluftpistole (ca. 500 Grad) das Gehäuse erhitzt und leichte Schläge von hinten auf die Welle, so ging's.

Verschlissen ist meiner Ansicht nach nur der Triebling: einmal die Verzahnung der Welle (die Seite wo die Schiebehülse drauf kommt) und das Pitting auf den Zähnen, die in das Tellerrad greifen.

Tellerrad selbst und restliche Verzahnungen sehen noch sehr gut aus.

Leider gibt es den Triebling nicht einzeln. Ich muss also einen kompletten Satz, also Triebling und Tellerrad einbauen, natürlich auch neue Schiebehülse und Kardanwelle.

Ich bin mal gespant, wie gut das austarieren klappt.

Danke für die Hilfe.

 

 

s

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Servus,

du kannst für die Teile auch hier schauen: https://www.moto-renzo.biz/Technische-Artikel/Kardan/Endantriebe/?language=de

Den großen Distanzring gibt es in verschiedenen Stärken. Welches Maß du brauchst siehst du erst beim Messen. Mit extra Papierdichtungen kannst du dir auch weiterhelfen. Sie haben 0,1 mm. Mit dem alten Schubstück kannst du dir ein Werkzeug zum Gegenhalten beim Anziehen der Trieblingsmutter basteln. Ich hab eine alte Nuß aufgeschweißt und damit mittels Akkuschrauber den Triebling angetrieben. Händisch wirst du alt.  Die Kegellager müssen auch mit den Distanzscheiben eingestellt werden. Spielfrei aber wirklich! leichtgängig. Dabei die Mutter ordentlich festziehen. Achtung: wenn zuwenige Scheiben eingelegt sind verdrückst du die Lager. Lieber mit zuvielen Distanzen vorsichtig beginnen! Bestell dir einige 0,1 mm und 0,15 mm dazu.

Die Ausgleichsscheibe ganz unten hat innen an einer Seite ein Fase. Auf die richtige Lage achten. Auch hier sind verschiedene Stärken verfügbar. Probier vor dem Zerlegen soviel wie möglich auszumessen. Hab ich leider nicht gemacht ... . Ich mußte allerdings nicht die Zähne tauschen.

Gutes Gelingen, Hannes

 

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Hallo Hannes,

 

vielen Dank für Deine wertvollen Tips.

Da ich dieses Arbeit zum ersten mal mache, habe ich noch ein paar Verständnisfragen. Dazu anbei ein Foto von meinem Triebling, so wie ich ihn ausgebaut habe, und dazu die Explosionszeichnung der V1000G5.

Bei meiner Guzzi sitzen die Distanzringe (Passscheiben) auf der Kegelradwelle an dem rechten Rollenlager (Foto), also an der Seite die zum Getriebe zeigt. In der Explosionszeichnung sitzen diese allerdings an dem Rollenlager, welches zum Tellerrad zeigt. Ist es egal, an welchem der beiden Lager ich die Passscheiben montiere, solange das Achsspiel und das Tragbild zwischen der Verzahnung Kegelrad und Tellerrad stimmen?

Die dickere Scheibe (Ausgleichsscheibe) sitzt immer ganz links auf der Welle. Wie Du sagst, hat sie eine Fase. Auf welcher Seite soll sich die Fase bei der Montage befinden? Links, hin zur Kegelradverzahnung oder rechts in Richtung Getriebe? Ich habe mir das beim Ausbau leider nicht angeschaut.

Die beiden O-Ringe dichten den Flansch zu beiden Seiten hin ab. Braucht es zusätzlich an den beiden Flanschseiten noch eine Papierdichtung. Laut Explosionszeichnung nicht, aber in einigen anderen Beiträgen/Videos wird das erwähnt?

Danke für jegliche Hilfe und Grüße,

Chris

p.s. ist jetzt blöd, das der Triebling mit Welle etc.  auf dem Foto leider genau andersherum liegt, wie auf der Explosionszeichnung. 

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Expl V1000G5.png

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Servus Chris,

mit den Passscheiben (Pos. 36) wird das Lagerspiel der Kegellager eingestellt. Die Position ob vor oder nach der Hülse ist unwichtig. Zur Ausgleichsscheibe (Pos. 37) schau dir den Übergang vom Schaft zur Verzahnung genau an. Du wirst einen kleinen Radius sehen. Der Zweck ist einer Kerbwirung und somit Bruchgefahr entgegenzuwirken. Deshalb die Fase an der Scheibe. Mit ihr wird eingestellt wie wie weit das Kekelrad rein oder raus positioniert wird.

Bevor du die Lagerringe ausbaust bau alles übungshalber wieder zusammen und zieh mit richtigem Drehmoment an. Dann kannst du probieren wie sich das anfühlt. Spiel, ja nein und auch schon testen wie das mit der Tuschierpaste funktioniert. An den alten Teilen kannst du keinen Schaden anrichten.  Es ist ein Geduldsspiel, außer man hat auf Anhieb sechs Richtige .... .

Eine Papierdichtung zum O-Ring ist nicht vorgesehen. Diese gab es an älteren Modellen. War diese Stelle an deiner 1000er undicht?

 

Möge die Übung gelingen,

Hannes

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Hi Hannes,

danke für die Tips, besonders den mit der Kerbwirkung, man lernt nie aus.
Wegen der Lieferzeit vom Tellerradsatz von ca. 2 Monaten habe ich jetzt viel Zeit zum üben :-).
Hast Du eine Quelle für die erforderlichen Drehmomente, da habe ich noch nichts gefunden?

Die Papierdichtung hatte ich in einigen Videos/Beiträgen gesehen, aber da ging es wohl nicht um eine 1000G5.
Ich werde nun auch keine montieren, da ich an dieser Stelle keinen Ölverlust hatte.
Den hatte ich nur am Getriebeausgang, da kommt ein neuer WDR rein, und an dem Kupplungsdruckzylinder, hier gibt es einen neuen O-Ring plus 2 neue Gummihülsen auf der Druckstange.

Grüße

Chris

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Servus Chris,

wegen der Drehmomente schau ich dir morgen nach. Die weiß ich natürlich auch nicht auswendig.

Einfach neue O-Ringe einbauen. Dann haut das schon hin.

Schöner Mist mit der langen Lieferzeit. Immerhin bekommt man es noch.

 

Beste Grüße, Hannes

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