Freie Fahrt durch den Stau

[Manfr3d]

Nach zahlreichen von der Regierung angesetzten Experimenten und Bemühungen des französischen Motorradfahrerverbands sind Staudurchfahrten für Motorräder in Frankreich seit Januar 2025 legal – unter bestimmten Voraussetzungen.

https://www.motorradonline.de/ratgeber/staudurchfahrt-fuer-motorraeder-in-frankreich-erlaubt/

[holger333]

Moin Manfred,

Danke für den LINK.

Auch hierin ist der BVDM seit Jahren aktiv und unternimmt immer mal wieder neue Anläufe.

Vielleicht kann das Vorbild Frankreich helfen...

obwohl ich bei den "deutschen" Ämtern und Politikern Sachkenntnisse anzweifel.

Gruß

Holger

[Manfr3d]

Es gab ja mal eine Petition.

Leider nur auf einer nicht offiziellen Plattform, die mEn nur der Meinungsforschung dienen

Wir bräuchten jemand, der sowas sehr gut formulieren kann und es auf https://epetitionen.bundestag.de/ der offiziellen Petitionsseite veröffentlicht.

[holger333]

ja, da bin ich mit Dir...

ich denke aber, es müsste über den BVDM gehen...

[mako]

Darum fahre ich so gut wie niemals mit dem Motorrad auf der "German" Autobahn.

Grüße mako

[HaJü]

Es gibt da bei Youtube ein Video vom ACDC in dem ein Anwalt die Ausnahmen erklärt, demnach ist es in Extremsituationen gestattet auf der Standspur bis zu nächstgelegenen Ausfahrt am Stau vorbei zu fahren. Mal sehen ob ich es noch finde.

Gruß Jürgen

[Schwabenteufel]

Hallo Zusammen,

dass es hier bei uns keine legale Möglichkeit zum "Durchschlängeln" gibt, liegt vielleicht auch am Verhalten der Autofahrer hier im Land:

Eine Rettungsgasse zu bilden wird ja oft als Einschränkung der persönlichen Freiheit angesehen, dazu käme es bei einer positiven Regelung zu Gunsten der Motorradfahrer sicher zu starken Neidreaktionen, wie sie bereits jeder von uns erlebt hat:

Wenn genug Platz zum Durchfahren da war und plötzlich ein Pkw die Spur "zumacht" damit wir nicht weiterkommen.

ich hatte da schon beispiehaft auf dem Frankfurter Ring in München ein Schlüsselerlebnis, als bei Stau und einer Gasse vor mir plötzlich ein Cabriofahrer (teures Modell) zur Mitte zog und ich eine Vollbremsung hinlegen musste. Als ich dann hupte, musste ich mir den "Stinkefinger" ansehen, es war also Absicht.

Ich habe ihn dann, verkehrswidrig, muss ich leider zugeben, "ausgebremst", in dem ich auf den Fahrradweg am Stau vorbei gefahren bin und ihm noch freundlich zugewinkt habe. Im Nachhinein denke ich, das war nicht so klug, das hetzt solche Herrschaften (es war natürlich ein Mann!) nur noch mehr auf.

Mein Fazit: Ich denke, dass das legale Durchschlängeln bei uns,selbst wenn erlaubt, nicht funktionieren würde.

Viele Grüße

Rüdiger

[HaJü]

 

[HaJü]

Ein Kumpel und ich sind vor vielen Jahren auf der Autobahn am Aichelberg mal angehalten worden weil wir mittig durch den Stau gefahren sind. Einer der Polizisten wollte uns ein Ticket ausstellen als ein Anderer dazu kam die Situation entschärfte und uns die Weiterfahrt gestattete mit der Ermahnung nur im Schritttempo zu fahren. Es hätte natürlich auch anders laufen können.

Gruß Jürgen

[fender_rhodes]

vor 19 Minuten schrieb Schwabenteufel:

dass es hier bei uns keine legale Möglichkeit zum "Durchschlängeln" gibt, liegt vielleicht auch am Verhalten der Autofahrer hier im Land:

Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, es liegt an einer Gesellschaft die sich immer weiter entsolidarisiert.

Ich fahre ja auch viel mit dem Fahrrad und bin somit hier in Deutschland, wie man hier auch im Forum in einzelnen Beiträgen immer wieder sehen kann, verkehrstechnisches Hassobjekt.

Das ist in Italien völlig anders. Erstens wird dort grundsätzlich wesentlich rücksichtsvoller miteinander im Verkehr agiert. Zum Beispiel an Kreisverkehren wird erwartet, dass man sich in den Kreisverkehr einfädelt, auch wenn dort jemand vorfahrtberechtigt kommt. Das ist überhaupt kein Problem. Der im Kreisverkehr Vorfahrtberechtigte lupft leicht sein Gaspedal und man kann problemlos einfädeln. Probier das mal in D. Das Hupkonzert ist garantiert.

Ein Beispiel als Radfahrer. Wenn ich in Deutschland im Stadtverkehr an eine rote Ampel komme, versuchen viel Autofahrer vor mir noch schnell möglichst weit rechts zu fahren, damit ich als Radfahrer nicht vorbei komme. In Italien ist das umgekehrt. Dort fahren die Autofahrer, wenn sie mich bemerken, extra ein Stück nach links, damit ich vorbei komme.

Edited 18 hours ago by fender_rhodes

[HaJü]

Ich empfinde das mit dem Motorrad anders. Ich versuche mich ja immer an einem Stau auch an Ampeln vorbei zu mogeln, 99% aller Autofahrer machen mir bereitwillig Platz bzw. behindern mich nicht.

Gruß Jürgen

[fender_rhodes]

 

vor 12 Minuten schrieb HaJü:

Ich empfinde das mit dem Motorrad anders.

Ja das stimmt, auf dem Motorrad bekomme ich mehr Rücksicht, als auf dem Fahrrad.

[Motorradschneiderle]

Im Jahr 2023 am Fernpass...

Rückfahrt vom Gardasee mit der Moto Guzzi V100S, Koffer und Sozia (Hahntennjoch war gesperrt...daher noch mehr Verkehr am Fernpass). Tagestemperatur ca. 32 Grad und am Fernpass ein Stau ab der Raststätte Nassereith . Natürlich tragen wir die volle Montur mit Textilkombi, Helm, Handschuhe und Motorradstiefel. Viele Autofahrer fahren bereitwillig ganz rechts und auch ich (wie mehr als 90% der Motorradfahrer) fahren mit angemessener Geschwindigkeit (Schritt-Tempo) an dem Stau vorbei. Der Gegenverkehr zeigt auch größtes Verständnis und fährt soweit rechts das keinerlei Gefahr besteht. Ja...ich weiß, dass es nicht gestattet ist aber das war mir in diesem Moment echt egal. 
Das ging aber nicht sehr lange so...denn ein PKW Fahrer stellte/bzw. fuhr mit seinem Fahrzeug soweit an die Mittellinie, dass ein vorbeikommen schlicht und einfach nicht möglich war. Ein vor mir fahrender BMW Fahrer stellte seine GS ab und ging zu dem Autofahrer um ihn zu bitten, doch für die Motorradfahrer etwas Platz zu machen. Die Antwort auf die (echt nett formulierte) Bitte war, dass er auch im Stau stehen muss und "gleiches Recht" für alle...! Nun ja....in der einzigen Spitzkehre am Fernpass haben fast alle Motorradfahrer doch überholen können und so mancher hat ihm ein paar "höfliche Worte" zukommen lassen. 

[MGNeuling]

vor einer Stunde schrieb fender_rhodes:

 

Ja das stimmt, auf dem Motorrad bekomme ich mehr Rücksicht, als auf dem Fahrrad.

Selbst mit dem Moped gibt es noch Unterschiede. Wenn ich mit der Enfield unterwegs bin (schmale Silhouette), ist das fast gleichzusetzen mit einem Fahrrad, was die Rücksichtnahme von PKW-Fahrern angeht. Hingegen mit der Guzzi plus Koffersatz (breitere Silhouette) sieht es etwas anders aus. ETWAS! Mehr Metall = größere Kratzer im Lack 🥳

Die meisten Autofahrer wären auch weniger stumpf, handelte es sich nicht um Nur-Autofahrer. Die kennen eben nix anderes und der PKW ist das Maß aller Dinge. Wir wissen es natürlich besser 😇

Schönen Da-Do-Dienstag 🤗

[MG 37]

vor 2 Stunden schrieb fender_rhodes:

Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, es liegt an einer Gesellschaft die sich immer weiter entsolidarisiert.

Ich fahre ja auch viel mit dem Fahrrad und bin somit hier in Deutschland, wie man hier auch im Forum in einzelnen Beiträgen immer wieder sehen kann, verkehrstechnisches Hassobjekt.

Das ist in Italien völlig anders. Erstens wird dort grundsätzlich wesentlich rücksichtsvoller miteinander im Verkehr agiert. Zum Beispiel an Kreisverkehren wird erwartet, dass man sich in den Kreisverkehr einfädelt, auch wenn dort jemand vorfahrtberechtigt kommt. Das ist überhaupt kein Problem. Der im Kreisverkehr Vorfahrtberechtigte lupft leicht sein Gaspedal und man kann problemlos einfädeln. Probier das mal in D. Das Hupkonzert ist garantiert.

Ein Beispiel als Radfahrer. Wenn ich in Deutschland im Stadtverkehr an eine rote Ampel komme, versuchen viel Autofahrer vor mir noch schnell möglichst weit rechts zu fahren, damit ich als Radfahrer nicht vorbei komme. In Italien ist das umgekehrt. Dort fahren die Autofahrer, wenn sie mich bemerken, extra ein Stück nach links, damit ich vorbei komme.

Bei uns in der Stadt tun zu viele Radfahrer auch alles dafür, daß Radfahrer "gehaßt" werden. Nur eins von unendlich vielen Beispielen: es vergeht keine Woche, in der mein angeleinter Hund auf dem Fußweg, kein Radweg - der ist daneben auf der Straße- von Radfahrern, älter als 12 Jahre zumindest körperlich, nicht fast über den Haufen gefahren wird.

Diese Liste mit immer wiederkehrenden Situationen könnte ich nahezu endlos weiterführen.

[holger333]

Moin,

erst wenn es Kennzeichen für Fahrräder gibt, wird diese Art von Radaubrüdern zivilisierter mit dem Fahrrad fahren...

wie es sicherlich, schon heute einige vernünftige Radfahrer gibt.

Die sich gesetzeslos verhalten, kann man ohne Kennzeichen nicht greifen...

Gruß

Holger

[fender_rhodes]

vor einer Stunde schrieb MG 37:

Bei uns in der Stadt tun zu viele Radfahrer auch alles dafür, daß Radfahrer "gehaßt" werden. Nur eins von unendlich vielen Beispielen: es vergeht keine Woche, in der mein angeleinter Hund auf dem Fußweg, kein Radweg - der ist daneben auf der Straße- von Radfahrern, älter als 12 Jahre zumindest körperlich, nicht fast über den Haufen gefahren wird.

Diese Liste mit immer wiederkehrenden Situationen könnte ich nahezu endlos weiterführen.

Ich wüsste nicht, dass ich als Radfahrer irgendwelche Verkehrsregeln nicht einhalte. Es wird trotzdem keine Rücksicht genommen. Eine Nahtoterfahrung pro Tag ist ungefähr der Durchschnitt. Trotzdem bin ich kein Autofahrer-Hasser.

[MG 37]

vor 6 Minuten schrieb fender_rhodes:

Ich wüsste nicht, dass ich als Radfahrer irgendwelche Verkehrsregeln nicht einhalte. Es wird trotzdem keine Rücksicht genommen. Eine Nahtoterfahrung pro Tag ist ungefähr der Durchschnitt. Trotzdem bin ich kein Autofahrer-Hasser.

Dann bist Du die rühmliche Ausnahme.

Auf der anderen Seite habe ich kaum schlechte Erfahrungen mit Autofahrern gemacht,  wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin. Ich mache mir aber auch immer bewußt,  dass ich der schwächere bin. Da ist es besser mit der mangelnden Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer zu rechnen und ganz besonders gut für die Gesundheit ist es, auch nicht sein Recht mit aller Gewalt durchzusetzen. 

Aber das sind wie gesagt, meine persönlichen Erfahrungen hier bei uns. Wo anders mag es ganz anders sein

[fender_rhodes]

vor 37 Minuten schrieb MG 37:

Ich mache mir aber auch immer bewußt,  dass ich der schwächere bin. Da ist es besser mit der mangelnden Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer zu rechnen und ganz besonders gut für die Gesundheit ist es, auch nicht sein Recht mit aller Gewalt durchzusetzen. 

Das mache ich schon auch, sonst wäre ich schon tot. Aber ich will mich auch gar nicht beschweren, sondern es ging mir eigentlich nur darum, mögliche Ursachen aufzuzeigen, warum so eine sinnvolle Regelung wie in Frankreich bei uns nie eingeführt werden wird. Kann man auch sehr schön an den Beiträgen hier sehen. Ich glaube es wird eher eine Kennzeichenpflicht für Radfahrer eingeführt, als diese Überholmöglichkeit für Motorradfahrer. Wird ja auch Zeit, denn die Radfahrer sind bestimmt die größten Verkehrsrowdys und die Ursache für die meisten Unfälle und Toten im Straßenverkehr 😉 (Vorsicht Ironie!)

[Gexx]

vor 4 Stunden schrieb fender_rhodes:

 

Ein Beispiel als Radfahrer. Wenn ich in Deutschland im Stadtverkehr an eine rote Ampel komme, versuchen viel Autofahrer vor mir noch schnell möglichst weit rechts zu fahren, damit ich als Radfahrer nicht vorbei komme. In Italien ist das umgekehrt. Dort fahren die Autofahrer, wenn sie mich bemerken, extra ein Stück nach links, damit ich vorbei komme.

Liegt vielleicht auch daran, weil der Radfahrer sich rechts vorbeischlängelt, um dann bei grün sich schön mittig in der Fahrbahn wieder ausbreitet, anstatt rechts zu fahren...wobei der Großteil der Radfahrer nicht an der roten Ampel wartet, sondern erstmal auf dem Fußweg weiterfährt

[Gexx]

vor 2 Stunden schrieb MG 37:

...es vergeht keine Woche, in der mein angeleinter Hund auf dem Fußweg, kein Radweg - der ist daneben auf der Straße- von Radfahrern, älter als 12 Jahre zumindest körperlich, nicht fast über den Haufen gefahren wird.

Du brauchst einen größeren Hund 🤣

[Ralph]

vor 9 Minuten schrieb fender_rhodes:

.......Wird ja auch Zeit, denn die Radfahrer sind bestimmt die größten Verkehrsrowdys und die Ursache für die meisten Unfälle und Toten im Straßenverkehr 😉 (Vorsicht Ironie!)

 

vor 4 Minuten schrieb Gexx:

Liegt vielleicht auch daran, weil der Radfahrer sich rechts vorbeischlängelt, um dann bei grün sich schön mittig in der Fahrbahn wieder ausbreitet, anstatt rechts zu fahren...wobei der Großteil der Radfahrer nicht an der roten Ampel wartet, sondern erstmal auf dem Fußweg weiterfährt

Ich lebe und fahre in Berlin. Sowohl Auto als auch Motorrad und gelegentlich auch mal mit dem Fahrrad. Was sich hier einige Radfahrer leisten geht auf eine Kuhhaut, und das Vordrängeln und dann wieder breit machen ist nur der kleinste Teil. Rote Ampeln interessieren überhaupt nicht. Selbst Rentner mit E-Bikes fahren wo und wie sie wollen. Aber Kennzeichen nützen nur was, wenn es auch eine Überwachung durch Polizei oder Ordnungsamt gibt, wofür aber leider kein Geld mehr ausgegeben wird.

[Padrone]

vor 4 Stunden schrieb fender_rhodes:

Ja das stimmt, auf dem Motorrad bekomme ich mehr Rücksicht, als auf dem Fahrrad.

Das liegt vermutlich daran, dass heutzutage das Wort Verkehrsregeln für die Radfahrer in den deutschen Städten ein Fremdwort geworden ist. 

Und die Rettungsgasse ist nicht ohne Grund auch für Mottorräder tabu, sonst müsste es ja Motorradgasse heißen. 😂

Außerdem sind nach meiner Wahrnehmung "Kollegen" die auf ihrem Bike rücksichtslos und mit vollem Rohr durch die Staulücke brettern keine Seltenheit. 

[fender_rhodes]

Die Verwerfungslinie in unserer Gesellschaft läuft doch nicht zwischen Radfahrern und Autofahrern. Die fehlende Rücksicht ist wahrscheinlich gleichermaßen verteilt auf alle Verkehrsteilnehmer. Deshalb wird es ja keine neuen Regeln geben, die irgendeine Gruppe bevorzugen könnte, das würde der Rest nie zulassen.

[Manfr3d]

Wer sich über rücksichtsvolle vs. rücksichtslose Radfahrer unterhalten will, soll doch bitte einen eigenen Thread erstellen. 

Mir geht's darum, daß wir Motorradfahrer legal speziell auf der Autobahn zumindest bis zur nächsten Ausfahrt den Standstreifen nutzen dürfen oder auch mittig durch den Stau fahren dürfen (Frankreichmodell). 

Und wie @holger333 schon schrieb, könnten sich da gerne die großen Motorradverbände (z.B. BVDM) und auch die Motorrad-Zeitschriften engagieren und eine fundierte ePetition erstellen. Ich selbst kann sowas nicht gut formulieren, sonst würde ich das selbst machen.

Ich würde die sofort unterschreiben und so oft wie möglich verteilen.

Deshalb

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