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V7-700 Trommelbremse - Rad blockiert mit neuen Belägen / Bremsbackensatz


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Hallo Guzzisti,

ich habe anlässlich der erstmaligen Zulassung meiner V7-700, Baujahr 1971, Trommelbremsen,  die Bremsbeläge samt Backen erneuert. Die alten waren total verglast und zeigten keinerlei nennenswerte Bremsleistung (überraschenderweise hinten ein wenig besser als vorne, normalerweise ist das wohl umgekehrt).

Habe mir dann die Bremsbacken komplett für hinten und vorne mit der original Guzzi-Teilenummer bei Stein-Dinse bestellt. Nach Wechsel der Backen und Schmierung des Nockens usw. mit Kupferpaste sitzen die neuen Beläge nun dermassen stramm / streng, dass das Rad mehr oder weniger blockiert. Beim Einstellen des Bremspedals hätte ich keinerlei Spiel.

Ist das normal bei neuen Belägen, nur weil die eben noch nicht abgefahren sind ?

Bevor ich -gerade beim Hinterrad recht aufwändig-  alles wieder zusammenbaue und probiere, ob sich das Rad per Hand nicht doch drehen lässt bzw. probiere, bei aufgebocktem Motorrad das freie Hinterrad per Motor mit erstem Gang auf dem Hauptständer zum Drehen zu bewegen, frage ich bei Euch an, ob ich noch etwas tun, checken oder überprüfen kann, woran das liegen könnte.

Ich möchte die neuen Beläge auch nicht "mit Gewalt" im Fahrbetrieb abschmirgeln bis das Rad frei dreht, weil ich erstens Angst habe, dass da alles heiss läuft und das zweitens nicht die Lösung des Problems sein kann. Dies gilt umso mehr, als ich versicherungstechnisch gar keine Probefahrten machen darf, sondern nur zur Dekra oder zur Zulassungsstelle hin und zurück, um die Zulassung zu erreichen. Nur dafür habe ich ja mit meinem ungestempelten Kennzeichen die vorläufige Deckungszusage.

Noch zur näheren Erläuterung - ist schriftlich schwer zu beschreiben, was ich meine: Die alten verglasten Beläge waren von der Belagdicke her auch kaum abgefahren (gemessen zu den neuen nur ca. 1 mm), sie waren halt extrem verglast. Aber mit denen ist mir die Bremse beim Ausbau des Rades aus der Bremstrommel sozusagen "entgegen gefallen". 
Bei den neuen hingegen muss ich die Bremsbacken samt Naben-Cover mit viel Gefühl in die Trommel hinein "ruckeln". Und wenn die Bremse dann in der Trommel ist, lässt sie sich von Hand jedenfalls nicht mehr drehen. Beim wieder Herausnehmen dachte ich zuerst, ich müsste mit einem Abzieher arbeiten (!), habe sie dann aber  mit viel Mühe und Trickserei von Hand wieder heraushebe(l)n können.

Wenn mir gesagt wird, das sei völlig normal, einfach fahren bzw. einfahren, dann mache ich das und habe wieder mal unnötig ein riesen Fass aufgemacht.

Grüsse und schönes Wochenende
Peter

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Hallo Peter,

in der Rubrik "How to- Anleitungen" steht ein ganz frischer Beitrag von @Schmidi:

Wenn die alten Beläge von der Belagdicke her noch neuwertig waren, würde ich diese zuerst mit Schmirgelleinen "entglasen", wieder einbauen und dann so vorgehen, wie Schmidi das in seiner Anleitung beschreibt.

Gruß Gerd

Nachtrag: Hier noch was zum Thema:

https://www-thisoldtractor-com.translate.goog/moto_guzzi_loopframe_brakes_-_turning_brake_shoes_that_are_too_thick.html?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de

Edited by VGSP 14
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Interessant - jetzt, wo ich ´mal die Bremse mit der Radachse vorläufig und testweise zur Bremstrommel zentriert habe, läuft das Rad (fast) frei.

https://youtube.com/shorts/5HmV1rTk-3M

Ich glaube, es ist vertretbar, mal ein par Meter zu fahren und zu schauen, ob das ganze sich gesetzt hat  -es sei denn, Ihr habt Bedenken, dass die Bremse sich festläuft und letztendlich blockiert/festfrisst.

Was ich vorher noch überprüfen muss, ob ich womöglich den Bremshebel-Nocken um 180° "falsch" herum eingebaut habe.

Ich hatte mir den zwar vorher angesehen und bei erster Betrachtung (ohne auf zehntel-Millimeter zu messen) festgestellt, dass der auf beiden Seiten von der Abrundung her gleich gearbeitet ist. Ich habe ihn dann wieder genauso eingebaut wie er war. Da man aber nie krumm genug denken kann, ist der vielleicht erstens auf der einen Seite stärker gerundet als auf der anderen Seite und war in diesem Falle zweitens schon vorher falsch herum eingebaut (was jedoch durch die bereits etwas abgefahrenen alten Beläge keine Auswirkungen hatte).
Wenn dem so wäre und ich würde dadurch noch einen halben Millimeter weniger beim Gesamtdurchmesser der Bremsbacken gewinnen, dann könnte auch das eine Ursache sein.

Ich bin darauf gestossen durch einen Hinweis aus dem Reparaturhandbuch Seite 111 (das ich selbst nicht habe, das mir aber jemand gepostet hatte). Dort heisst es "Bremsnockenwelle so einbauen, dass die stark abgerundete Kante zum zugehörigen Bremsbacken zeigt...".
Das klingt so, als gäbe es eine stark abgerundete Seite und eine weniger abgerundete Seite .      

Ich glaube aber nicht, dass das der Anlass für mein Problem ist, denn die Abrundung(en) des Nockens ist ja nur für das Öffnen der Backen zuständig. Der Abstand der Anlaufstellen der Bremsbacken (und damit der Durchmesser der Bremse bei nicht betätigter Bremse) ändert sich dadurch ja nicht.

Womöglich ist der Nocken aber auf seinen Längsseiten (also von innen nach aussen) asymmetrisch gebaut. Glaube ich auch nicht, habe ich aber auch nicht gemessen.

Ich gehe jetzt mal messen .... 

Peter

Gruss   Peter

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Ich kenne mich mit Trommelbremsen nicht im Detail aus, aber aus deinen Schilderungen würde ich bei den Toleranzen mal genauer hinschauen. Meines Wissens deuten  "Verglasungen", ob Kupplung oder Bremse, auf zu enges oder kein Spiel hin. Ergo eine konstant schleifende, nicht sauber trennende Bremse/Kupplung.

Du musst das youtube-video übrigens auf "Ungelistet" stellen, nicht "Privat".

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Moin,  wie der Vorredner sagte,  Verglasungen kommen von zu geringen Spiel. Jede Bremse lässt sich einstellen, bzw. Das Spiel lässt sich einstellen und ist zwingend notwendig. Vermutlich wurde das Spiel nachgestellt aufgrund zu großen spieles nach Abnutzung der Bremsbacken. Wenn diese erneuert werden, ist da kein Spiel mehr logischerweise. Das Rad muss frei drehen im Leerlauf,  also aufbocken und nachstellen bis dies der Fall ist. Trommelbremsen haben meist Federn, diese unbedingt überprüfen auf gänigkeit. Meist wird die Bremse über ein Gestänge angesteuert,  an dessen Enden Stellschrauben fürs Spiel angebracht sind. In Manchen Fällen auch Bowdenzug, das Prinzip ist immer das Selbe, es gibt Stellschrauben. 

Gutes Gelingen, 

Gruß Ed 

Edited by V85Treiber
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Ja, "Verglasung" kann von zu geringem Spiel kommen, aber wenn sie wirklich zu heiß werden, kommt Bremsabrieb aus der Trommel gerieselt und die sichtbar etwas abgefahrenen Backen weisen Querrisse auf. Einfache Alterung bei keiner oder geringer Nutzung sieht optisch ähnlich aus wie die erste Phase und bremst auch unterirdisch, vor allem bei Nässe.

Wie sieht denn aber die Trommel aus? Wenn die einen Rostbelag oder Rostkanten hat, dann dreht sich das Rad auch nicht. Dazu kann dann bereits eine Rostkante führen, die bei den alten Backen keine Probleme verursacht hatte, aber bei den neuen, die minimal größer sind, weil neu, mit besserem Reibwert, hält die Kante dann vielleicht die Trommel fest.

Edited by PGR 156
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