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MG Nevada 750 Classic i.e. wieder auf der Straße!


PGR 156

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Hallo Guzzistis,

wie versprochen ein paar Bilder meiner Nevada.

Leider habe ich keine Bilder vom Übernahmezustand gemacht. Mein Bruder als Vorbesitzer (wohnt weit von mir entfernt) hatte technisch immer alles in einer Werkstatt machen lassen, aber nie selber etwas zur Pflege getan und die Optik war ihm nicht nur zweitrangig (wie mir), sondern völlig schnuppe. Er erstand die Nevada 2012 von einem erstbesitzenden Italiener, der in München wohnte.

Mein Bruder ließ dann eine elend große und schwere Motorrad-Expeditionskiste auf den kleinen unverstärkten und nicht abgestützten Träger hinter der Sissy-Bar schrauben und fuhr damit regelmäßig zwei 30cm hohe Din A4 Notenstapel spazieren. Oben auf der Kiste aufgelascht noch ein Musikinstrumentenkoffer mit Trompete drin. Das hat die Guzzi zwei Jahre ertragen, dann brach bei einem Schlagloch das hintere Rahmenteil ab. Das wurde geschweißt, Verstrebungen angebracht und der Koffer über dem Sozius-Sitz montiert. Damit fuhr er dann 8 Jahre.   Die letzten zwei Jahre stand sie dann nur, wenn auch untergestellt, leider mit fast leerem Tank.

Mängel: Batterie defekt, Reifen von 2012/13, Klötze h. verschlissen, Tank innen korrodiert, Elektrik Zündschloß spinnt, HU fällig,

Optisch war vom Chrom der Felgen, der Krümmer und der Auspufftöpfe nichts mehr zu sehen. Ich war mir bei der ersten Sichtung gar nicht sicher, ob diese Teile verchromt oder phospatiert etc waren. Dazu kamen/kommen noch diverse Lackschäden, der mit abgebrochene hintere Kotflügel war geklebt, aber nicht geschliffen und nur mit einer unpassenden Silber-Farbe an der Bruchstelle übersprüht worden.

Dann begannen die Arbeiten: Klötze h. erneuert, Batterie ersetzt (vom Rasentraktor, der hat jetzt ne größere bekommen), Zündschloß mit Fin-Super-Spray behandelt, schonmal den hinteren Reifen erneuert. Dann den Tank abgebaut, Pumpe und Filter rausgenommen und deren Öffnung verschlossen. Zitronensäure und ein großes Päckchen neue, scharfkantige Holzschrauben in den Tank gegeben. Und dann geschüttelt und gedreht. Lange und schnell.... . Anschließend alles mit Zitronensäure ausgewaschen und gereinigt. Dann 86% Phosphorsäure mit 4% Zitronensäure in den Tank. Täglich den Tank geschüttelt und etwas weiter gedreht, so daß die Säure auf jede Stelle länger einwirken konnte. Ab jetzt wird der Tank nach jeder Fahrt wieder gefüllt. Da ich aus einem Blechkanister umpumpe, kann ich den Inhalt zusammenstellen und sie bekommt dann eine Beimischung von 98 Oktan von ungefähr 20% und einen Zusatz der einerseits das Benzin stabilisiert (damit die Bioplörre sich nicht wieder trennt und andererseits bekommen die Ventile einen Härte-Auftrag (ich habe den Zusatz eigentlich für den PKW, der fährt LPG ist aber nur begrenzt gasfest).

Die Krümmer, Töpfe und Felgen mußte ich mit einem Akkuschrauber mit Messingbürste komplett bearbeiten. Drunter war Chrom. Danach erst kam Autosol zum Einsatz.

Nächste Arbeit: Das Licht über Relais schalten und einen Aus/Einschalter für das Licht anbringen. Mit durchgeschaltetem Abblendlicht, noch dazu ohne Relais, starten? Belastet die Elektrik und die Batterie.

Anschließend habe ich zwei kleine Scheinwerfer angebaut. E-Zulassung, aber nur als Tagfahrlicht und Arbeitsscheinwerfer. Egal. Bei Dunkelheit und Regen werden die zugeschaltet. Die Austrittsfläche ist mit Alu-Klebeband so abgeklebt, daß niemand geblendet wird. Aber vor mir ist es am Boden hell.

Die Ventildeckel habe ich gereinigt und ein Alu-Chrom-Spray aufgebracht. Ebenso hat der hintere Kotflügel jetzt die richtige durchgehende Farbe. Zum Schluß noch ein Gimmick: Den Guzzi-Adler, der in der Scheibentönung ausgespart wurde, habe ich mit einem LED-Streifen hinterlegt.

Was fehlt, sind die verchromten Plastikverkleidungen an den Heckseiten. Die wurden nach dem Bruch nicht ersetzt und mir sind die für die Optik zu teuer. Die Kleine ist auf dem Bild ungeputzt.

Hier die Bilder:

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Im Gegensatz zu meiner damaligen V50III hat die Nevada nur den Seitenständer. Und ein neuer Hauptständer liegt preislich im Bereich knapp unterhalb eines Flugzeugträgers. So gefühlt, für das wenige Material. Also habe ich was gebastelt. Für Wartung, Reparatur etc. Aus einem Plattenheber, einfachen Winkeln und zwei Rohren mit Aufnahmen von alten Unterstellböcken. Einer der Rohre ist klappbar, dann kommt man unter den Rahmen an den Krümmern vorbei und kann das Krad stabil und hoch, vorne anheben oder halt senkrecht hinstellen.

Dann habe ich noch zwei Klötze und einen alten Scherenwagenheber genommen und einen Heber gebaut, der zusätzlich zum Vorderen benutzt wird und unter die gintere Rahmenstrebe kommt. Damit kann ich dann problemlos auch das Hinterrad ausbauen. Sehr stabil das Ganze:

 

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Respekt und Anerkennung 👍

Das war ein hartes Stück Arbeit,  aber dafür ist das Ergebnis eine schöne strahlende Guzzi. 

Der Lohn ist zu wissen, daß Du eine Guzzi vor dem Untergang bewahrt hast und ihr ein zweites Leben geschenkt hast. 

Sie wird es Dir mit unendlichen Glücksgefühlen bei Euren Ausfahrten danken 😃

Ich wünsche Dir viel Freude mit dieser italienischen Schönheit 😁

Grüße Hans-Dieter 

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Danke!

Von der Tankkorrosion abgesehen war sie ja fahrbar. Mehr eine Fleißarbeit.

Kilometerstand ist zur Zeit knapp unter 50.000km.

Ursprünglich wollte ich sie für meinen Bruder verkaufen. Als ich dann die Marktpreise sah, war mir das zu schade und ich habe ihm dann eine Standheizung in seinen Wohnwagen gebaut und dafür die Guzzi bekommen.

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vor 2 Stunden schrieb PGR 156:

Danke!

Von der Tankkorrosion abgesehen war sie ja fahrbar. Mehr eine Fleißarbeit.

Kilometerstand ist zur Zeit knapp unter 50.000km.

Ursprünglich wollte ich sie für meinen Bruder verkaufen. Als ich dann die Marktpreise sah, war mir das zu schade und ich habe ihm dann eine Standheizung in seinen Wohnwagen gebaut und dafür die Guzzi bekommen.

Guter Deal 👍

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