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Etappenziel erreicht - Le Mans II


Wolfgang K.

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Gestern auf der Heimfahrt vom Franken-Bayern-Treffen in Zimmern - sehr schön war's - kurz vor 15 Uhr bei Dollnstein im Altmühltal war's endlich soweit: 400.000 km ist die Le Mans II nun gelaufen.

Es ist immer wieder ein tolles Gefühl und eine große Freude mit diesem Motorrad auszufahren - auch wenn ich nicht mehr 30 bin wie damals, als ich sie im Sommer 1988 mit knapp 30.000 km gekauft hab', und es deshalb nun ein bisserl anstrengender geworden ist, ist sie immer wieder ein Erlebnis: Motor drückt ab erhöhtem Standgas bis ins Oberstübchen sehr ordentlich, das Fahrwerk ist eine sichere Bank, die Bremsen ziehen nach wie vor gut an und der Schlag und die gedrungen, flach-langgestreckte Optik ist die reine Freude.

Als es nun soweit war hab' ich angehalten, sie am Straßenrand abgestellt, den Helm abgenommen, vor sie getreten, nieder gekniet und mich bei ihr bedankt.

 

400000 I.JPG

Edited by Wolfgang K.
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Moin Wolfgang,

eine schöne Treue...

nun sollte aber das passende Foto dazu kommen...hat sie sicherlich verdient.

Gruß

Holger

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Also, ich versuch's 'mal auf die Schnelle ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

- Beide Auslaßventile erneuert (vor km-Stand 100.000)

- 2 mal Kupplung neu (ohne Symptome - Belag unter Verschleißmaß - und "mitgemacht" weil eh schon offen)

- 2 mal Kreuzgelenk (zuletzt bei km-Stand 125.000)

- 2 mal Schaltfeder gebrochen (1 x repariert über Deckel Rückseite Getriebe)

- 1 mal Getriebewelle abgeschert (bei km-Stand ca. 50.000 km)

- 1 mal Lager im Getriebe geplatzt (schon ewig her)

- 2 oder 3 mal LiMa-Rotor

- 1 mal LiMa-Stator

- 3 mal Hinterachsgetriebe

- 1 x Kardanwelle mit Schiebemuffe

- einige Bremsscheiben vorn (bremse nach wie vor hauptsächlich mit der Handbremse)

- ein paar Akkus

und was eben sonst nach so anfällt wie z.B. Gas- und Kupplungszug (beide eher selten), Tacho- und DZM-Welle (schon lange nicht mehr), ab und an neue Bremsbeläge.

Schaut zunächst nach viel aus aber es waren eben auch 36 Jahre und bei mir 371.000 km.

Es gab auch Zeiten in denen die Gute über etliche zehntausend Kilometer völlig problemlos lief.

Wartung mach' ich selber:

- Ventile, Zündung und Vergaser checken und ggf. einstellen alle 5.500 km

- Motorölwechsel alle 8.000 km und Filter alle 16.000 km

- Kardan- und Getriebeölwechsel alle 11.000 km

- bei Hinterreifenwechsel auch Schiebemuffe am Kardan nachfetten

Verbaut ist ab Kilometerstand 103480 ein Hinterachsgetriebe mit Übersetzung 8:35, Serie ist 7:33. Durch die knapp 8% längere Übersetzung zeigt der Tacho bei der Geschwindigkeit und der Wegstrecke diese knapp 8% weniger an und deshalb die etwas krummen Zahlen 5.500, 8.000 und 11.000km (am Tachon sind das dann 5.000, 7.500 bzw. 10.000 km).

Bei ca. 162.000 km wurde eine technische und optische Generalüberholung gemacht und dabei 88er Kolben mit Zylindern verbaut und die KW neu gelagert (alte Kolben, Zylinder und Lager waren aber in Ordnung).

Ansonsten Motor sauber Warmfahren und keine hohen Dauerdrehzahlen (braucht's auch nicht, weil der Motor auch ganz unten und mittig sauber drückt und z.B. 4.000 U/min. im 5. Gang echten gut 125 km/h entsprechen).

 

P1020612 - Kopie.JPG

Edited by Wolfgang K.
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Moin Wolfgang,

Danke und ich wünsche Dir nochmal einige Hunderttausend km mit Fräulein Lehmann.

Gruß

Holger

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Hallo Wolfgang, 

Herzlichen Glückwunsch zu Diesem Ereignis. Tolle Geste Dich bei Deiner treuen Begleiterin so zu bedanken. 

Ich bin sicher, da kommen noch viele gemeinsame Erlebnisse zusammen. 

Es wäre toll zu hören, wo Ihr schon zusammen wart. Obwohl bei der Kilometerleistung wäre es wahrscheinlich einfacher, kurz zu sagen, wo Ihr nicht wart 😉

Allzeit gute Fahrt und immer eine sichere Heimkehr 

Hans-Dieter 

 

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danke für die Auflistung !

oft ist es ja das einen eben nach ein paar jahren irgend ne Reparatur zu überlegen gibt ob es noch sinn macht oder spass

aber letztedlich zeigt es ja auf das es auch Funktionieren kann.

und solang du drauf kommst sind es hoffentlich noch viele kilometer die du spass damit hast 👍

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Wow, krass! Ich bin echt beeindruckt. Und für 400tkm sind das ja echt übersichtliche Arbeiten...? Nur so weil es so manchmal heisst "willste Guzzi fahren musste schrauben" - da ist deine Schöne ja der absolute Gegenbeweis. Eine Anfänger-Frage hierzu:

vor 14 Stunden schrieb Wolfgang K.:

Übersetzung 8:35, Serie ist 7:33. Durch die knapp 8% längere Übersetzung zeigt der Tacho bei der Geschwindigkeit und der Wegstrecke diese knapp 8% weniger...

Wird das bei diesem Modell nicht direkt vom (Vorder-)Rad abgenommen?!

 

 

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WOW! 😳

400.000 ist eine echte Nummer! Hammer!
Dann mal weiterhin allzeit gute und ausfallsichere Fahrt.

 

PS:
Das mit dem Niederknien kenne ich, als unser alter VW LT28 Sven Hedin uns nach einer Kroatien-Tour wieder ausfallfrei nach Hause gebracht hat ;)
Manchen Fahrzeugen kann man echt dankbar sein!

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Posted (edited)

Der Harrokombi dürfte so knapp 15 Jahre alt sein. War meine dritte Modell Assen. Gibt's heute noch neu zu kaufen. Müßte bei "Lederweste" sein.

Normalerweise erfolgt der Tachoantrieb vom Vorderrad aus. Bei den großen V-Motoren von GUZZI und auch bei älteren 2-Ventil-BMW geht das vom Getriebeausgang her. Egal, welche Hinterachsübersetzung im Triebling verbaut ist - Tacho und DZM ändern ihr Verhältnis in der Instrumentenanzeige dadurch nicht. 8% länger übersetzt heißt 8% weniger Kilometer auf dem Wegstreckenzähler und 8% weniger Geschwindigkeitsanzeige bei gleichem Tempo wie Serie. Deshalb zeigte der Tacho auch (3)78.545 km - umgerechnet auf die originale Übersetzung macht das dann 400.000 km.

Machen größere Reparaturen Sinn wenn das Motorrad schon so lange gelaufen ist? Kommt drauf an was einem das Moped selbst wert ist, würd' ich sagen. Als vor knapp 17 Jahren bei ca. Km-Stand 270.000 uns ein BMW-PKW von der Straße geräumt hat war ich beschädigt und die Le Mans ein wirtschaftlicher Totalschaden. Dennoch hab' ich sie wieder aufbauen lassen - komplette gebrauchte Vorderradgabel von meinem Cousin (der die auf Vorrat für seine (1er) Le Mans auf Lager hatte), neue Verkleidung gleichen Typs, die ein Spezl für seine 1000 S vorrätig hatte, Rahmen war (damals vermutlich da nur grob gemessen) ohne Verzug am Lenkkopf und auch sonstwo (was sich als richtig dann herausstellte). Die Le Mans lief auch damals top, war zuverlässig. Wenn ich das Geld, das der Wiederaufbau gekostet hat, in ein neues Moped investiert hätte, wär' das jetzt auch schon 130.000 km gelaufen. So blieb aber noch ein bisserl ein Geld aus der Schadensregulierung übrig und mir lief eine sehr schöne CB 400 Four, die ich heute noch habe und mit der ich über 90.000 km (jetzt 143.000 km) seither gefahren bin, damals wirklich zufällig über den Weg (ich hatte in der Richtung gar nichts angedacht). Die hatte übrigens bei gut 120.000 km einen ordentlichen Motorschaden wg. abgesprungener Steuerkette - zusammen mit einem Spezl wurde der Motor im Herbst/Winter 2019/2020 wieder neu auf- und eingebaut und läuft seither, gut 20.000 km, wieder wie eine 1. 

Wo wir schon waren? Hauptsächlich hier in Bayern würd' ich sagen, urlaubsmäßig in Italien - Alpen, Apennin bis zu den Seealpen im Westen und dessen Ausläufer im Süden Italiens, einmal die Milano - Taranto -, bisserl Österreich und Schweiz auf dem Weg ins gelobte Land querend, Slowenien, Tschechien, Südfrankreich, Thüringen, Hessen, NRW (also das nördliche Halb-Ausland), Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz (das westliche Halb-Ausland).

 

Manchmal denk' ich meine Le Mans wurde an einem schönen Sonntag nach dem Kirchgang von den Arbeitern im Werk in Mandello del Lario in aller Ruhe ohne Hektik, sorgfältigst mit Auswahl der best passenden Teile, und mit Muße zusammen gebaut.

 

Edited by Wolfgang K.
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  • 2 weeks later...
Am 29.4.2024 um 18:28 schrieb Wolfgang K.:

Gestern auf der Heimfahrt vom Franken-Bayern-Treffen in Zimmern - sehr schön war's - kurz vor 15 Uhr bei Dollnstein im Altmühltal war's endlich soweit: 400.000 km ist die Le Mans II nun gelaufen.

Es ist immer wieder ein tolles Gefühl und eine große Freude mit diesem Motorrad auszufahren - auch wenn ich nicht mehr 30 bin wie damals, als ich sie im Sommer 1988 mit knapp 30.000 km gekauft hab', und es deshalb nun ein bisserl anstrengender geworden ist, ist sie immer wieder ein Erlebnis: Motor drückt ab erhöhtem Standgas bis ins Oberstübchen sehr ordentlich, das Fahrwerk ist eine sichere Bank, die Bremsen ziehen nach wie vor gut an und der Schlag und die gedrungen, flach-langgestreckte Optik ist die reine Freude.

Als es nun soweit war hab' ich angehalten, sie am Straßenrand abgestellt, den Helm abgenommen, vor sie getreten, nieder gekniet und mich bei ihr bedankt.

 

400000 I.JPG

Moin,  oder besser gesagt Griasti,

Bin selbst Landshuter wohne aber seit 2018 an der Ostseeküste. 

RESPEKT!

Wünsche dir weiterhin viel Freude mit deinem Bike!

Gruß Ed 

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