Mandelista Posted August 19, 2023 Share Posted August 19, 2023 Hallo Zusammen, Vor ein paar Tagen habe ich festgestellt, dass das Hinterflegen meines Motorrads voller Öl war. Aus diesem Grund habe ich nun das Endantrieb von meiner Guzzi V7 Stone, Baujahr 2015, ausgebaut und versuche, das Nadellager zu entfernen, um den Simmerring auszutauschen. Braucht man spezielles Werkzeug, um das Nadellager auszuziehen? Ich bin mir aber nicht sicher, ob das Öl aufgrund von Dichtungen oder dem Simmerring nach außen gelangt ist. Hat jemand schon einmal eine ähnliche Situation erlebt? Vielen Dank im Voraus für eure Tipps. Viele Grüße Mandelista Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Posted August 19, 2023 Share Posted August 19, 2023 Hallo, da du den Antrieb sowieso schon geöffnet hast sollten alle Simmerringe, O-Ringe und Dichtungen ersetzt werden. Auch der Zustand der Lager sollte geprüft werden. Ebenso alle Dichtflächen. Vorgehensweise gem. Werkstatthandbuch. Zu finden unter Guzzitek.org Grüße Commander Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
fender_rhodes Posted August 19, 2023 Share Posted August 19, 2023 Hallo Mandelista, So wie es aussieht wurde bei dem Zusammenbau (im Werk) zusätzlich Dichtmasse verwendet. Das ist wahrscheinlich die Ursache für das Leck. Ich würde die Dichtflächen und den Distanzring akribisch säubern und mit neuen Papierdichtungen trocken zusammenbauen. Ich habe das so im letzten Winter an dem Moped von meinem Kumpel so gemacht und das ist seitdem dicht. Gruß Thilo 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mandelista Posted August 24, 2023 Author Share Posted August 24, 2023 (edited) Hallo zusammen, habe die Dichtungen neu bestellt, die Dichtflächen sehr sorgfältig gereinigt und alles wieder zusammengebaut. Das Reinigen der Dichtflächen und das Zusammenfügen der metallischen Originaldichtungen von Piaggio war wirklich eine schmutzige Arbeit. Ich kann einfach nicht verstehen, warum die Dichtungen ab Werk mit Dichtmasse eingebaut werden. Bin etwa 40 km gefahren und kein Ölspuren ist mehr zu sehen. Mal sehen, wie lange das dicht bleibt. Vielen Dank an Commander und Thilo für eure Tipps. Edited August 24, 2023 by Mandelista 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
fender_rhodes Posted August 24, 2023 Share Posted August 24, 2023 (edited) Zur Vollständigkeit halber: Die Dichtung Nr. 22 in der Explosionszeichnung, die 2x benötigt wird (vor und hinter dem Distanzring Nr. 21) gibt es in 2 verschiedenen Ausführungen, als Papierdichtung (GU19350700) und als beschichtete Metalldichtung (2A000382). Es muss immer die Art verwendet werden, die auch vorher verbaut war, ansonsten muss der Endantrieb neu ausdistanziert werden unter Verwendung eines neuen passenden Distanzrings, den es von 0,2mm - 1,6mm Dicke gibt. Gruß Thilo Edited August 24, 2023 by fender_rhodes Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mandelista Posted August 24, 2023 Author Share Posted August 24, 2023 Hallo Thilo, habe die beschichtete Metalldichtung (2A000382) eingebaut und den alten Distanzring verwendet. Zuvor waren die Papierdichtungen + Dichtmasse verbaut. Ich höre jedoch keine seltsamen Geräusche, und der Endantrieb erhitzt sich nicht übermäßig. Beste Grüße Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
fender_rhodes Posted August 24, 2023 Share Posted August 24, 2023 vor 2 Stunden schrieb Mandelista: Hallo Thilo, habe die beschichtete Metalldichtung (2A000382) eingebaut und den alten Distanzring verwendet. Zuvor waren die Papierdichtungen + Dichtmasse verbaut. Ich höre jedoch keine seltsamen Geräusche, und der Endantrieb erhitzt sich nicht übermäßig. Beste Grüße Ist jetzt für den Moment kein Drama, aber ich befürchte, für die Dauerhaltbarkeit des Endantriebs musst du das nochmal ändern. Geht ohne die Dichtmasse jetzt auch viel schneller 😉! Denn wenn das WHB extra darauf hinweist die Dichtungsart nicht zu ändern, dann müssen die sich in der Dicke wesentlich unterscheiden. Von der Papierdichtung weiß ich, dass sie 0,2 mm dick ist. Bei der Metalldichtung weiß ich es nicht, ich könnte es aber nachmessen, ich habe davon welche in der Garage rumliegen. Bin aber erst ab Sonntag wieder zuhause. Gruß Thilo 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
fender_rhodes Posted August 25, 2023 Share Posted August 25, 2023 Hallo Mandelista! Die gute Nachricht: bin gerade kurz zu Hause! Die schlechte Nachricht: die Metalldichtung ist 0,5 mm dick. D.h. 2x Papier = 0,4mm, 2x Metall = 1,0mm. Differenz also 0,6 mm. Das ist viel, viel zu viel! Tolerabel wäre max. 0,1mm Differenz. Du musst also leider nochmal die Dichtungen wechseln! Gruß Thilo 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Guest Posted August 25, 2023 Share Posted August 25, 2023 Hallo, zur Ergänzung: Die Kurvenverzahnung im Kardan sollte ein einwandfreies Tragbild aufweisen! Wenn also in diesem Bereich Änderungen vorgenommen werden kann dies zu späteren Schäden führen, wenn Distanzen so verändert werden. Insofern gebe ich Thilo absolut recht und bestätige seine Einschätzung. Grüße Commander Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mandelista Posted September 2, 2023 Author Share Posted September 2, 2023 Hallo Zusammen, Die neuen Papierdichtungen sind angekommen, und habe sie ausgetauscht. Obwohl eigentlich keinen Unterschied bemerke, sieht und hört sich alles genauso an, wie zuvor mit den Metaldichtungen. Habe auch die Temperatur gemessen: Früher, bei einer Außentemperatur von 19 °C, erreichte ich nach 30 km Autobahnfahrt 75 °C. Jetzt, mit den Papierdichtungen und einer Außentemperatur von 21 °C auf derselben Strecke, habe ich 76 °C am Endantrieb gemessen. Das gleiche 85W-140 GL-5 Öl drin. Heute ist mir jedoch aufgefallen, dass auf den Zylinderköpfen minimale Ölspuren zu sehen sind. Es handelt sich jedoch nur um sehr wenig Öl, das man genauer betrachten muss, um es zu erkennen. Soweit ich weiß, kann man die Zylinderköpfe nachziehen. Was haltet ihr davon? Die hat nur 31.000 km auf dem Tacho. Grüße Mandelista Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
fender_rhodes Posted September 2, 2023 Share Posted September 2, 2023 Hallo Mandelista, gut, dass du die Dichtungen getauscht hast. Unterschiede in der Temperaturentwicklung oder Geräuschkulisse hätte ich jetzt auch nicht erwartet. Aber die Zahnflanken treffen sich jetzt wieder an der optimalen Stelle und somit hält das Ganze auch länger. Zum Öl am Zylinderkopf: ich würde dazu raten erst mal die Kopfschrauben nachzuziehen. Es kann aber auch sein, dass es nichts hilft. Ich lockere die Schraube/Mutter die ich nachziehen möchte immer erst eine 1/4 Umdrehung und ziehe sie dann bis zu dem gewünschten Drehmoment fest, mindestens aber bis zur alten Position. Drehmoment-Angaben findest du im WHB. Nach dem Festziehen das Ventilspiel korrigieren!!! Gruß Thilo Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
wizard Posted September 13, 2023 Share Posted September 13, 2023 Am 2.9.2023 um 12:51 schrieb Mandelista: Heute ist mir jedoch aufgefallen, dass auf den Zylinderköpfen minimale Ölspuren zu sehen sind. Es handelt sich jedoch nur um sehr wenig Öl, das man genauer betrachten muss, um es zu erkennen. Soweit ich weiß, kann man die Zylinderköpfe nachziehen. Ist das eine V7 II? Hatte bei meiner vor kurzer Zeit dasselbe "Problem", sah ganz genauso aus. Habe zwischenzeitlich die Zylinderköpfe nachgezogen und nach bisher rund 400 km Fahrstrecke ist noch alles dicht. Im Guzzi WHB sind die Drehmomentwerte für die vier Zylinderkopfschrauben paarweise unterschiedlich angegeben, was ich nicht nachvollziehen kann und für einen Fehler halte. Habe deshalb alle 4 Schrauben auf den höheren der beiden angegebenen Werte angezogen und danach das Ventilspiel neu eingestellt. Gefühlt läuft mein Motor jetzt etwas kräftiger und zugleich etwas sparsamer, aber das kann auch Einbildung sein 🙂. Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
guzzimk Posted September 19, 2023 Share Posted September 19, 2023 Hallo, hast du das Nadellager gewechselt/ausgebaut? Hast du dafür den originalen Abzieher verwendet? Hast du den Abzieher gekauft oder geliehen? LG Markus Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
Mainzer Posted September 20, 2023 Share Posted September 20, 2023 (edited) Man kann in den Außenlagers einen Flachstahl quer einschweißen und dann das ganze im warmen Zustand ausschlagen. Ggf. reicht auch schon ordentlich warm machen und den Gehäuse ein paar Mal auf eine Holzplatte schlagen, so dass der Außenring durch seine Massenträgheit rauskommt. Im Übrigen möchte ich nochmal betonen, dass man am Endantrieb wirklich nur rumschrauben sollte, wenn man wirklich Ahnung hat, was man tut. Das ist eine der wenigen Sachen, an die ich mich nicht rantraue. Wenn da was schief geht und es Teile zerlegt blockiert im schlimmsten Fall nicht nur das Hinterrad, sondern es zerlegt einem das Gehäuse -> das Hinterrad wird nicht mehr geführt. Also Augen auf beim Schrauben und sich penibel ans Handbuch halten inkl. Ermittlung des Tragbildes. Edited September 20, 2023 by Mainzer 1 Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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