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MOTO GUZZI muss in Mandello bleiben.... AKTUELLE PROTESTE in Mandello.... Piaggio kann man doch nicht trauen


holger333

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Ohne wirklich fundiertes Hintergrundwissen und valide Zahlen, welche gewiss keiner hier hat, ist das doch alles nur Kaffeesatzleserei!

Und wenn es so einfach wäre, die akt. Produktionsstraßen mit kleinem Invest profitabel zu modernisieren und zu erweiteren, dann Frage ich mich ernsthaft,  warum das die Leute in Mandello nicht schon vor 30 Jahren angeschoben haben - die wesentlichen Fehler wurden damals begangen!

Und nochmal zur Erinnerung: Ohne Piaggio würde schon längst keine einzige Guzzi mehr vom Band in Mandello rollen. MG ist nun mal in deren Eigentum und was die damit/daraus machen liegt wohl in deren und gewiss nicht Händen einer deutschen Guzzi-Community. 

Seid doch froh, dass auch zukünftig wieder mehrere Modellreihen gebaut werden und ob die nun in Mandello oder sonstwo in Italien vom Band rollen kann den Käufern hierzulande doch völlig egal sein. 

Dem BMW Fahrer ist es gewiss auch einerlei, ob sein Auto im Stammwerk in München, in Dingolfing, oder Regensburg zusammengeschraubt wurde.

In der globalisierten Moderne muss man sich auch manchmal von alten, gewohnten Traditionen verabschieden, auch wenn's manchen schwer fällt...

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vor einer Stunde schrieb holger333:

Danke für Deinen korrekten Beitrag.

Wer das Moto Guzzi Werk in Mandello kennt und es über all die Jahre besuchte, versteht sehr schnell -

das es für die Einrichtung einer zusätzlichen Produktionsstraße, oder auch zwei -

keine Millionen kostet.     Lire gibt es schon lange nicht mehr 😂

Die jetzigen Produktionsstraßen für die heutigen Modelle wurden auch nur mit relativ geringen Investitionen in die bestehenden

 

Mal rein rational betrachtet:

Es geht ja nicht nur um die Produktionslinie selbst (wobei ich mir vorstellen kann dass die Fertigungsstraße auch n paar Euro kostet). Man muss ja auch die staatl. Auflagen erfüllen in Bezug auf Brandschutz, Arbeitsschutz, Sanitäranlagen, Pausenräume... Der Herr der seit Jahren in der Endkontrolle die Fahrzeuge über den Prüfstand jagt bräuchte einen zweiten Kollegen mit einem eigenen Prüfstand usw.. 

Das dürfte nicht mal eben in zwei Monaten erledigt sein, wenn aber die Stückzahlen so schnell steigen, hat der Hersteller keine andere Wahl als die Produktion auszulagern, vor allem wenn bei Aprilia schon alles inkl. Personal dafür vorhanden ist. 

Als temporäre, wirtschaftliche Lösung auf jeden Fall nicht verkehrt.

Natürlich kann man Piaggio vorwerfen, dass sie noch nicht schon früher agiert haben, aber da sind wir wieder bei der noch vor 5 Jahren ungewissen Zukunft von Guzzi. 

Erst mit der v85 hat sich was getan, sowohl bei den Verkaufszahlen als auch bei der öffentlichen Wahrnehmung von Moto Guzzi. Als ich vor Jahren mit der v11 unterwegs war, wurde ich auf das Motorrad angesprochen und viele waren verwundert dass es die Marke noch gibt. Mit der v85 wurde ich noch öfter angesprochen, aber alle kannten das Motorrad aus YouTube, Zeitung und Internet... Und alle waren sehr interessiert.

Auf der anderen (emotionalen) Seite:

Habe ich aber auch ich Bedenken, dass Mandello abgeschrieben werden könnte und, wie du geschrieben hast, zum reinen Museum verkommt. An das große Bauvorhaben möchte ich auch nicht so recht glauben. Die Zeit wird zeigen wie es weitergeht.

Der gute Herr Colaninno wird demnächst auch 80, allzu lange wird er nicht mehr CEO bleiben, und eigentlich muss man dankbar sein, dass er Guzzi bis hierher geführt hat. So steht Guzzi nicht ganz so schlecht da zum Führungswechsel. Ein junger Nachfolger wird auf jeden Fall versuchen den Aktionären zu gefallen und "totes Fleisch abzuschneiden" und ich bin froh wenn es Guzzi nicht trifft. 

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vor 7 Stunden schrieb Padrone:

Und nochmal zur Erinnerung: Ohne Piaggio würde schon längst keine einzige Guzzi mehr vom Band in Mandello rollen. MG ist nun mal in deren Eigentum und was die damit/daraus machen liegt wohl in deren und gewiss nicht Händen einer deutschen Guzzi-Community.

Gewiß ist die Marke „Moto Guzzi“ Eigentum von Piaggio und wenn es dem Piaggio-Vorstand und den Aktionären beliebt, könnten sie Guzzi von heute auf morgen einfach schließen.

Was ich aber bei dem aktuellen Management, egal in welchem Wirtschaftszweig, nicht verstehe ist das Ruinieren von Markennamen aufgrund sehr kurzfristiger Interessen. Interessen von wem eigentlich? Mir als Aktionär schmeckt es jedenfalls ganz und gar nicht, wenn ich 5 Jahre die doppelte Dividende ausgeschüttet bekomme, ich die Aktien danach aber abschreiben muß, weil die Firma Konkurs angemeldet hat.

Aus Kundensicht frage ich mich, ob das Management bei ihren Optimierungen immer wirklich die Geschichte bis ans Ende durchdacht hat. Gewiß kann ich die Produktion nach Indien auslagern und das mag auch ein paar Jahre gutgehen. Aber irgendwann fragen sich die Kunden doch, warum sie dann nicht gleich das indische Original kaufen sollen, das dann noch einmal 2.000€ günstiger ist, zumal die Inder durch die Auftragsfertigung und dem damit verbundenen Lernprozess zwischenzeitlich qualitativ aufgeschlossen haben. Dann muß sich BMW und Co. mit Tata, Mahindra und Co. messen. Ich wage mal zu behaupten, die Inder werden gewinnen.

Bestes Beispiel, wie man einen einstmals stolzen Namen ruinieren kann, ist die Lufthansa und deren Umgang mit der Economy-Klasse. Gewiß kann man da alle Leistungen zusammenstreichen, um die Tickets irgendwie doch noch günstiger anbieten zu können bzw. den Shareholder-Value zu steigern. Nur wenn man die Leistungen so zusammenstreicht, muß man sich irgendwann auch mit Ryanair und Air Koryo messen. Nur da ist Ryanair das ehrlichere Angebot. Der Markenname Lufthansa hingegen ist verbrannt und ich versuche alles, um bei Flügen der Star Alliance mit Zwischenlandungen keinen Lufthansa-Flug auf dem Ticket stehen zu haben.

Zurück in den Motorradbereich: Wenn man die Produktion nach Asien verlagern will, kann das Management das gerne tun. Damit habe ich persönlich überhaupt kein Problem. Dann muß man aber bereit sein auch preislich mit Benelli und BYD zu konkurrieren, denn dann ist das „Herzblut“ auch beim Kunden nicht mehr vorhanden.

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vor 27 Minuten schrieb cbk:

Gewiß ist die Marke „Moto Guzzi“ Eigentum von Piaggio und wenn es dem Piaggio-Vorstand und den Aktionären beliebt, könnten sie Guzzi von heute auf morgen einfach schließen.

Was ich aber bei dem aktuellen Management, egal in welchem Wirtschaftszweig, nicht verstehe ist das Ruinieren von Markennamen aufgrund sehr kurzfristiger Interessen. Interessen von wem eigentlich? Mir als Aktionär schmeckt es jedenfalls ganz und gar nicht, wenn ich 5 Jahre die doppelte Dividende ausgeschüttet bekomme, ich die Aktien danach aber abschreiben muß, weil die Firma Konkurs angemeldet hat.

Aus Kundensicht frage ich mich, ob das Management bei ihren Optimierungen immer wirklich die Geschichte bis ans Ende durchdacht hat. Gewiß kann ich die Produktion nach Indien auslagern und das mag auch ein paar Jahre gutgehen. Aber irgendwann fragen sich die Kunden doch, warum sie dann nicht gleich das indische Original kaufen sollen, das dann noch einmal 2.000€ günstiger ist, zumal die Inder durch die Auftragsfertigung und dem damit verbundenen Lernprozess zwischenzeitlich qualitativ aufgeschlossen haben. Dann muß sich BMW und Co. mit Tata, Mahindra und Co. messen. Ich wage mal zu behaupten, die Inder werden gewinnen.

Bestes Beispiel, wie man einen einstmals stolzen Namen ruinieren kann, ist die Lufthansa und deren Umgang mit der Economy-Klasse. Gewiß kann man da alle Leistungen zusammenstreichen, um die Tickets irgendwie doch noch günstiger anbieten zu können bzw. den Shareholder-Value zu steigern. Nur wenn man die Leistungen so zusammenstreicht, muß man sich irgendwann auch mit Ryanair und Air Koryo messen. Nur da ist Ryanair das ehrlichere Angebot. Der Markenname Lufthansa hingegen ist verbrannt und ich versuche alles, um bei Flügen der Star Alliance mit Zwischenlandungen keinen Lufthansa-Flug auf dem Ticket stehen zu haben.

Zurück in den Motorradbereich: Wenn man die Produktion nach Asien verlagern will, kann das Management das gerne tun. Damit habe ich persönlich überhaupt kein Problem. Dann muß man aber bereit sein auch preislich mit Benelli und BYD zu konkurrieren, denn dann ist das „Herzblut“ auch beim Kunden nicht mehr vorhanden.

Es geht hier weder nach Indien, noch nach Asien und auch nicht um irgendeine Airline, sondern lediglich um die Verlagerung einer Produktionslinie von Mandello in eigene Produktionsstätten im 300km entfernten Venetien. Und auch das ist wohl noch nicht sicher und niemand kennt die Hintergründe und der Markenname leidet gewiss vorwiegend mit dem was letztlich vom Band rollt und nicht wo - bleibt doch mal auf dem Teppich. 

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Moin cbk,

DU hast mit Deinen Vergleichen absolut recht.

Deine Fragen bleiben ja bei den langfristigen Perspektiven; völlig zu Recht.

 

Was ICH aber auch aus meinen beruflichen Erfahrungen vermitteln und berichten kann:

diese heutigen "Manager" bekommen in den Konzernen einen 3- oder längstens 5-jährigen Vertrag.

Hier ist einzig der Maßstab, für den zusätzlichen Bonus... der Vergütung, das jedes Jahr die gewünschten Erträge erwirtschaftet werden.

Aus der Praxis und somit Wirklichkeit: egal, wie diese Jahresgewinne zusammen kommen.

Einer der "Manager" schaffte es eben nicht, mit neuen Fahrzeugen den Umsatz zu steigern, was blieb: Abbau des Personals,

durch zusätzliche Vorruhestandverträge.

In dem einen, speziellen Fall wurde sogar die schon fertige Modelleinführung auf das nächste Jahr verschoben...

Sonst wären die Umsätze, schon alleine mit der Erstbelieferung an die Händler erheblich gestiegen.

Man nahm damit in Kauf, auf einen Umsatz, sprich Fahrzeugverkauf zu verzichten, nur um dieses Zahlenspiel zu gewinnen.

Schon waren die einzuplanenden Personalkosten erheblich geringer und die  schwarzen Zahlen das Ergebnis.

 

In Management-Konferenzen erzählt DIESER Typ dann vor den Führungskräften (ich war einer von Ihnen) von mittel- und langfristigen Zielen...

ER selbst jedoch, hatte nur noch 2 Jahre Restvertragslaufzeit übrig.

Ihm war völlig egal, was mit dem Konzern nach ihm wird... seine Zielvorgaben und Bonusansprüche waren erledigt.

Gruß

Holger

 

 

Edited by holger333
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Wenn ich das richtig mitbekommen habe, hast Du doch irgendwann mal den golden/early Handshake auch mitgenommen und damit zur Personaleinsparung beigetragen. Bestimmt lag Dir dabei auch das langfristige Wohl Deines Arbeitgebers am Herzen.

 

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Zur Klarstellung:

Ich würde mir sehr wünschen, dass der Standort Mandello del Lario für die Marke Moto Guzzi erhalten bleibt, am besten in dem dort die geplante neue Fabrik mit allem Pipapo entstehen würde (ein erfolgreicher Konzern wie Piaggio veröffentlicht solche Pläne gewiss nicht aus Jux und Dollerei). Man muss eben auch sehen, dass die COVID Pandemie sämtliche Planungen erstmal über den Haufen geworfen hat. Nüchtern betrachtet ist Mandello del Lario, obwohl das natürlich in den 50iger Jahren mit einem Riesenausstoß von 30000 Einheiten in der Spitze funkioniert hat, eher ein bisschen ab vom Schuss und dort ist die Zeit in gewisser Weise stehen geblieben, wie ich bei meinem Besuch dort neulich auch feststellen konnte. Es ist alles wunderbar, famillär, die Menschen sind stolz auf Ihr Unternehmen, das ganze Städtchen atmet Moto Guzzi, ist mir super sympathisch. Wenn ich mir die Berichte von den neueren Modellen mit E5 Homologation und der V100 vor Augen halte, scheint da manches in der Produktion in Mandello nicht ganz so zuverlässig zu funktionieren (und das war wohl auch bei einigen Modellen früher so), was vielleicht auch ein wenig einer gewissen Selbstzufriedenheit und -genügsamkeit der Mitarbeiter und des Stabes in Mandello zuzuordnen sein könnte. Ich unterstelle den Angestelten keineswegs Faulheit oder Ignoranz: Die Leute sind stolz und geben vermutlich nach bestem Wissen und Gewissen ihr Bestes, nur scheint auch dieses alles ein bisschen angestaubt.

Ich drücke jedenfalls alle Daumen, dass die potenzielle, einstweilige Verlegung der Produktion der V85 lediglich eine kurzfristige Maßnahme zur Steigerung der Produktionskapazitäten bleibt, wenn es denn so kommt, und dass auch in Zukunft ALLE Guzzis stolz das Label "Made in Mandello del Lario" zu Recht präsentieren dürfen.

Grüße

Jörg

Edited by Carboniere
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  • 4 weeks later...

 

Roberto Colaninno, Präsident von Moto Guzzi, ist gestorben

Italienisches Unternehmertum in Trauer. Roberto Colaninno, einer der Hauptakteure der italienischen Finanzwelt und Industrie der letzten Jahrzehnte, ist gestorben, von seinen Anfängen im Jahr 1969 bei Fiaam, dem Autozulieferer aus Mantua, über Olivetti bis hin zu Telecom und dem Relaunch von Piaggio. Er war gerade 80 Jahre alt geworden und Präsident von Moto Guzzi, das 2004 der Piaggio-Gruppe beitrat.

Roberto Colaninno wurde am 16. August 1943 in Mantua geboren, stammte jedoch aus einer apulischen Familie (ursprünglich aus Acquaviva delle Fonti in der Provinz Bari). Er beendete seine Karriere als Unternehmer bei Piaggio, einem Motorradkonzern mit Sitz in Pontedera (Pisa) und einem Unternehmen wurde 2006 an der Börse notiert und liegt heute stabil nahe seinen Allzeithöchstständen. Die Operation, die ihn zu einem international bekannten Manager und Unternehmer machte, ist vor allem die sogenannte Übernahme von Telecom durch die „Po-Ebene“, denn als Partner der Operation gab es eine Gruppe von Unternehmern und Finanziers aus der Region Brescia-Cremona-Mantua Dreieck, angeführt von Emilio Gnutti.

Er war an der Seite von De Benedetti, als sie Olivetti in die Welt der Informationstechnologie einführten. Dann übernahm er in den 2000er Jahren Telecom, ein Unternehmen, das aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit dem anderen Aktionär Bell abrupt endete. Sein jüngster beruflicher Versuch war die Wiederbelebung von Piaggio, das er 2002 übernommen hatte. Colaninno, Ritter der Arbeit seit 2000, wurde dann Präsident der neuen Alitalia Sai, die mit dem Beitritt von Etihad im Jahr 2015 entstand. Und er verließ den Vorstand Alitalia im Jahr 2017. Er hinterlässt seine Frau und zwei Söhne, Matteo (Unternehmer und Politiker) und Michele (CEO von Immsi, dem Familienfinanzunternehmen).

 

Der Familie und den Angehörigen mein Mitgefühl.

Nun müssen wir abwarten, was sich eventuell in dem Piaggio Konzern tut, welche Ausrichtungen werden weiter verfolgt...

auch die Zukunft von Moto Guzzi und die Standort Frage wird man abwarten müssen.

Gruß

Holger

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