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Kurztrip über Fischland , Darß und am Bodstetder Boden lang


MV_Oldtimer

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Arbeit Haus/Hof für heute erledigt - 13.45 Uhr - Sonnenschein und satte 12° C - es ist noch genug Zeit um meine Lieblingstour zu fahren . Gehen wir es an , im Sommer würde ich diese Tour nicht empfehlen , zu viel Verkehr zu viel Menschen . Über Graal Müritz fahre ich nach Wustrow/Fischland . In Wustrow war ich von 1960 bis 1963 auf der Seefahrsschule . Hier wurden die zukünftigen Offiziere/Kapitäne für die Handelsschifffahrt und für die Hochseefischerei ausgebildet . An der Schule war ordentlich Betrieb 8 Klassen Nautiker und zwei Klassen mit zukünftigen Funkoffizieren studierten hier ständig . Die Klassen hatten 15 bis 20 Studenten . In den 80'er Jahren wurde das weniger , weil in Warnemünde die Hochschule für Seefahrt eröffnet wurde - nach der Wende war absolut Schluss . Seit der Wende stehen die Gebäude leer , Fenster sind zerschlagen oder beschmiert - der Verfall wird von Jahr zu Jahr schlimmer . Wenn ich bei meinen Runden über das Fischland in

Wustrow bin , muss ich dort hin sehen und bin immer traurig . Von der Schule fahre ich zu Friedhof Wustrow , wo Dozenten der Seefahrtschule und Kapitäne ihre letzte Ruhestätte gefunden haben . Ein Berufskollege , den ich sehr schätzte , ist hier begraben . Wir waren nur zwei Mann , die oft zu ihren Einsätzen mit dem Motorrad kamen . Bei so einem Abruf zum Einsatz ist er mit seiner BMW K1200LT tötlich verunglückt . Nachdenklich fahre ich aus Wustrow raus in Richtung Ahrenshoop . Im Sommer ist hier richtig was los . Ahrenshoop hat einen wunderbaren Strand und als Ort mit kulturellem Flair ist die Künstlerkolonie seit vielen Jahren bekannt . Jetzt ist es ruhiger , aber nicht ruhig . Von Ahrenshoop geht es nach Prerow . Die Strecke führt durch herbstlich verfärbte Laubwälder - eine gut zu fahrende schöne Strecke . In Prerow sehe ich mir die grundsolide Seemannskirche an , gehe aber nicht in die Kirche rein . Ich weiß aber das in der Kirche unter Anderem sehr schöne Schiffsmodelle sind . Von Prerow fahre ich zur Meinigenbrücke . Über die alte Eisenbahnbrücke fuhr früher ein Bäderzug vom Festland nach Zingst . Die Strecke sollte wieder aktiviert werden , aber bis jetzt ist da noch nicht viel passiert . Nach Passage der Brücke fahre ich östlich vom Bodstedter Bodden in Richtung Saal . In Bodtstedt mache ich noch mal halt und sehe mir den total neu gebauten Hafen an . Sieht alles sehr gut aus - Geld mal sinnvoll eingesetzt . In der Saison liegen hier bis 12 Zeesboote . Liebevoll restauriert - aber gefischt wird damit nicht mehr . In Damgarten fahre ich noch mal an den kleinen Hafen und genieße die Ruhe in der Abenddämmerung . 17.00 Uhr bin ich wieder am Gehöft es wird dunkel und das Thermometer zeigt noch 6° C.

Angehängte Bilder:

1. Bodtstedter Hafen

2. Prerow-Strom

3. "meine alte "Seefahrtsschule

4. Bunte Stube in Ahrenshop

5. Seemannskirche in Prerow

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Edited by MV_Oldtimer
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Moin, Moin Helge!

Vielen Dank für deinen netten Kurzbericht. Hab' schon zwei/drei Urlaube auf'm Darß gemacht und das ist wirklich eine schöne Ecke. Auch wenns zur Saison wirklich voll ist. Aber für Berliner wie mich halt auch ideal um mal schnell in den Genuss von Strandurlaub zu kommen ;)

Hoffentlich hält das aktuelle schöne Herbstwetter noch ein wenig, sodaß du noch ein paar Kurztrips machen kannst.

 

LG

Martin

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Hallo Martin ,

wenn Du erst die Guzzi Deiner Wahl reitest bist Du im Sommer von Berlin über die A 19 schnell in Rostock , aber die Weiterfahrt zum Fischland oder Darß kann zur Geduldsprobe werden . Darum meide ich im Sommer , dieses schöne Stück Erde und suche mir verkehrsarme Strecken . Im Herbst , Winter und Frühjahr liebe ich diese Tour . Schönes Herbstwetter wäre schon gut , aber ohne Saisonkennzeichen gibt es zu jeder Jahreszeit

Tage an denen man fahren kann .

Helge

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Servus Helge,

 

zunächst wusste ich nicht, was ich zu deinem Bericht sagen sollte, außer Franks Worte zu unterstreichen!

Ich denke es geht Jedem so wie dir, wenn man zu einem seiner Lieblingsorte wieder einmal hinkommt den man schon viele Jahrzehnte kennt, wo viele vertraute Bilder und lebendige Erinnerungen immer mehr mit Verfall und/oder Veränderung konkurrieren müssen.

Da ist es dann gut, wenn es noch diese schlichte und gerade deshalb besonders schöne Kirche gibt, die kein Mensch verändern möchte, weil kein wirtschaftlicher Nutzen daraus hervorgeht.

 

Schöner Bericht, danke!

LG Peter

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Guten Abend Peter ,

weißt Du es macht einfach betreten , wenn man solche Gebäude wie die ehemalige Seefahrtschule in einem stetig verfallenden Zustand jährlich mehrmals besucht und man begreift das hier ist alt da kann keiner mehr etwas mit anfangen . 2013 hatten wir als ehemaligen Studienkollegen in unserem Lehrgang zum 50.Jahrestag an dem wir unser Studium beendeten ein Treffen hier in Wustrow . Einige haben sich ja schon verabschiedet , aber der Rest war anwesend . Natürlich sind wir auch zu "unserer Schule " gegangen und allen war danach elend . Direkt neben der Schule wohnt/te unser Mathematiklehrer ganz hoch in den 80'er den wir auch eingeladen hatten - wie muss dieser Mann den Verfall seiner Wirkungsstätte empfunden haben .

Helge

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Auch dir einen schönen guten Abend Helge!

 

Betreten, so ein bedrückendes Gefühl im Herzen ...... ich kann dich gut verstehen!

Doch mit allem Respekt: So beschi ..... und deprimierend diese Gedanken auch sind - wir leben noch und mussten nicht im Jahr xx zwangsläufig stehen bleiben. Dazu haben wir die Chance, dem Leben noch immer schöne Erlebnisse abringen zu dürfen. Ich finde, das ist ein guter Ausgleich, der Vieles erträglicher macht!

 

LG Peter

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Paule ,

ich lache nicht über so etwas . Es ist nun mal der Lauf der Dinge , dass wir auch Sachen akzeptieren müssen - die uns absolut nicht gefallen und die wir eben anders sehen . Nach der Wende waren es große Betriebe , die von einem zum anderen Tag nicht mehr arbeiten konnten/durften/sollten und die Betroffenen

( Job verloren , keine gesunde Perspektive , etc ) mussten ja auch akzeptieren und sich neu orientieren . Ist Gott sei Dank heute kein Thema mehr und es hat wenig Sinn darüber zu politisieren . Bei meiner Ostsee - Rundfahrt 2013 bin auch durch Lettland gefahren und habe am Stadtrand von Liepaja große tote Betriebe und ein Wohngebiet , dass nicht mehr bewohnt wurde , gesehen . Kein Leben dort , keine Bewegung und die Natur holt sich alles ganz schnell wieder . Die Birken sind sehr schnell wachsende Bäume und nach ein paar Jahren schauen nicht mal mehr die Dächer dort raus .

Helge

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Guten Abend Achim ,

an Rügens Ostküste die langen Gebäudekomplexe sind Prora (Kraft und Freude - Adolf Nazi) . Vielleicht setzt ja jetzt ein Umdenken ein - gehört oder gelesen habe ich aber nichts darüber . Fakt ist wahrscheinlich , dass man diese teilweise dem Verfall überlassenen Gebäude kostenintensiv sanieren müsste und das braucht auch wieder seine Zeit .

Gruß Helge

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Prora ....wird doch gerade restauriert Eigentumswohnungen,

 

 

 

 

wie immer der Soziale Wohnungsbau ist doch in der BRD so gut wie abgeschafft

seit der Flüchtlingswelle setzt endlich ein Umdenken ein, nämlich bezahlbarer Wohnraum

für Alle

Helge nicht

(Kraft und Freude - Adolf Nazi) sondern Kraft durch Freude kurz KDF

 

Gruß

Paule

 

Du hast natürlich recht es ist KDF - da habe ich wohl einfach wieder mal etwas unbenannt . In der Ostsee-Zeitung stand auch mal etwas über den Ausbau und Eigentumswohnungen , aber immer wenn ich etwas von Eigentumswohnungen lese schalte ich auf Durchgang bei den "tierischen" Preisen pro Quadratmeter und darum war das mal wieder nicht mehr abrufbar . Die Videos schaue ich mir an , wenn ich von Barhöft (schöner kleiner Hafen am Gellenstrom Nordeinfahrt nach Stralsund zurück komme ) .

Gruß Helge

Anbei: Habe mir die Trauerfeier für Geoff Duke auf Video in voller Länge angesehen und angehört . War beeindruckend und einen Großteil der Reden konnte ich verstehen . Ich weiß nicht ob so etwas bei uns in der Kirche bei einer Trauerfeier möglich ist das 2 Rennmotorräder den Sarg flankieren und zum Ende der Feier eines aus der Trauerhalle röhrt . Ist mir unter die Haut gegangen .

Edited by MV_Oldtimer
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