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Mal eben Ventile einstellen...


tom635

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Erste Ausfahrt dieses Jahr. Ich denke so für mich hin, daß da doch was tickert. Also „mal eben“ Ventile einstellen. Deckel runter, Kerzen raus, Stopfen am Schwungrad raus, Lima-Deckel runter und los geht’s. Dann habe ich meine Meßuhr mit dem Kerzenloch-Adapter eingeschraubt und ganz wunderschön den OT des rechten Zylinders ermittelt. Einlaß passend, Auslaß-Spiel zu groß. Also alles schön auf 0,22 mm eigestellt. Motor nochmal durchgedreht, gemessen, alles bestens.

Nun die Meßuhr herausgeschraubt und ab ins linke Kerzenloch. Den Motor schön langsam und vorsichtig von Hand über die Lima-Schraube durchgedreht und plötzlich: Motor blockiert! Vorsichtig wieder zurückgerecht, wieder vorwärts und wieder das Gleiche: Motor blockiert. Als alter Kfz-Mechaniker hatte ich schon irgendwie einen Verdacht und mir schwante böses. 🥸

Also habe ich die Meßuhr wieder herausgedreht, und was sehe ich: Der kleine Pnüpsel vorne auf der Meßuhr-Stange ist abgebrochen. Aber in welchem Zylinder? Also erstmal durch die Kerzenlöcher mit einem Magneten auf einer biegsamen Welle in den Zylindern rumgefischt. Kein Erfolg.

Was bleibt also übrig? Richtig: Köpfe runter. Der Pnüpsel war natürlich im zweiten Zylinder, aber egal, ich hätte sowieso beide Köpfe runtergenommen.

Nun gut, jetzt warte ich auf die Teile ( Dichtsatz, neue Ölrücklaufleitung, O-Ringe und den ganzen anderen Kleinkram ). Und wenn ich die Köpfe schon runter habe, baue ich mal die Ventile aus und schleife sie mit Ventilschleifpaste ein, mache mal die Ein- und Auslaßkanäle richtig sauber, wasche die Zylinder und -Köpfe usw. und überprüfe noch das eine oder andere. Wenn ich dann noch meine neue Schwinge eingebaut habe, hat meine Mille so langsam eine Komplettüberholung hinter sich.

Soviel zum Thema „mal eben“... :classic_unsure:

 

Mal eben.. (3).JPG

Mal eben.. (1).JPG

Mal eben.. (2).JPG

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Du solltest nie ne Messuhr in ein schräg zum Zylinder stehendes Kerzengewinde fädeln. 

 

Mach es die in Zukunft einfacher und schneller, einfach soweit drehen bis ein Ventil voll betätigt ist und dann das andere einstellen und umgekehrt.

 

OT suchen braucht man nicht, der Grundkreis der Nockenwelle ist rund. ;)

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Schön, hier auch Pleiten, Pech und Pannen zu beschreiben. Das macht ein gutes Forum aus. ☺️ 👍

Bei der Gelegenheit kommen mir diese Endoskope für's Smartfoon in den Sinn, gibt's schon für ein paar Euros. Prima als als alternativer OT-Finder, erster Überblick und Entscheidungshilfe, welcher Kopf runter muss.

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vor 5 Stunden schrieb mako:

Wieder mal eine Guzzi kaputtgeschraubt😁😁😁 vom Experten!

Grüße , mako

Ein sehr hilfreicher Beitrag für mich und alle anderen hier. 🥸 Außerdem wurde sie nicht kaputtgeschraubt. Wie ich oben bereits erwähnte, habe ich den Beruf gelernt und sie wird hinterher genauso oder besser laufen als vorher. Aber manche Leute müssen hier wohl einfach etwas schreiben nur um des Schreibens willen so nach dem Motto: Lange Rede, gar kein Sinn. 🧑‍🏫

In diesem Sinn  einen Gruß zurück,

tom635 :classic_biggrin:

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unterschied zwischen Klingeln und Rasseln ?

beim rasseln liegen 2 drinn pro Zylinder 🤣

 

Dregwaz hats doch gut beschrieben !

danke fürs einstellen  ,kann jeden passieren .

und wie immer wer den schaden hat braucht für .....😉

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vor 20 Stunden schrieb tom635:

Ein sehr hilfreicher Beitrag für mich und alle anderen hier. 🥸 Außerdem wurde sie nicht kaputtgeschraubt. Wie ich oben bereits erwähnte, habe ich den Beruf gelernt und sie wird hinterher genauso oder besser laufen als vorher. Aber manche Leute müssen hier wohl einfach etwas schreiben nur um des Schreibens willen so nach dem Motto: Lange Rede, gar kein Sinn. 🧑‍🏫

In diesem Sinn  einen Gruß zurück,

tom635 :classic_biggrin:

 

Falls du mich meinst. Ok, hingenommen.

Wenn du schon erwähnen musst das du ja vom Fach bist frage ich mich in der Tat was man beim Ventile einstellen mit der Messuhr will.

Es sei denn man prüft und korrigiert Steuerzeiten, aber dann misst man ja eh am Ventil.

 

Sollte man trotzdem, wieso auch immer durchs schräge Loch nen OT ermitteln wollen nimmt man grundlegend was Weiches.

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Moin,
erstmal vielen Dank für die zahlreichen und meistens auch sinnvollen Antworten.  :-) Ich möchte aber trotzdem mal kurz Stellung zu ein paar Kommentaren beziehen, um eventuelle Mißverständnisse auszuräumen. Ich habe, wie ich eingangs schon erwähnte, den Beruf des Kfz-Mechanikers erlernt und bin diesem auch stets durch "schrauben" verbunden geblieben. Insbesondere in den 90ern habe ich nebenberuflich Autos repariert und Motorräder überwiegend japanischen Ursprung restauriert. Dabei wurden auch fast immer Motoren und/oder Zylinderköpfe überholt. Ich weiß also schon, was ich da so tue.  :cool

Das mit der Meßuhr hatte u.A. auch den Zweck, genau zu überprüfen, ob die Markierungen, die auch mal von irgend jemandem farblich am Schwungrad markiert wurden, zu überprüfen, da ich ja nicht weiß, was da vorher mal so gemacht wurde. Und das geht exakt m.E. nicht mit einem Pinselstiel oder Schraubenzieher. Die Spitze der Meßuhr hat eine kleine Stahlkugel, weshalb der Meßvorgang auch keine Kratzer oder Spuren hinterlassen sollte. Der Motor wurde langsam von Hand durchgedreht und dieses sofort nach Bemerken des Blockierens eingestellt. Es hat also kein Schaden, wie jemand vermutete, entstehen können. Beruht eben auch auf Erfahrung.  :opa Ihr seht also: Ich lege nicht einfach los und mache, sondern greife schon auf einen kleinen Erfahrungsschatz zurück. Daß allerdings eine solche Spitze so weich ist und abbricht, habe ich bisher nicht erlebt. Aber auch ich lerne immer wieder dazu.  :floet

In diesem Sinne allzeit gute Fahrt und fehlerfreies Schrauben,  :thumb

Thomas

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Üblicherweise ist das Gewinde des Tastkopfes einer Messuhr M2,5.

Da bleibt nicht viel Kerndurchmesser um Wiederstand zu bilden. 

Man kann z.B. eine Fahrradspeiche abknipsen und in die Messuhr schrauben, ist weich und man geht nicht in Gefahr in der Überschneidung Schaden anzurichten. 

 

Die Messuhr die vom Kolben gekillt wird ist egal, wenn aber der Taststößel oder Kopf in der Überschneidung zwischen den Ventilen eingeklemmt wird kann man sich neue Ventile kaufen.

 

Wenn du wie geschrieben Markierungen prüfen willst ok, wenns nur ums Ventileinstellen geht braucht man wie gesagt weder Messuhr, und keinen OT.

 

 

 

 

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vor 1 Stunde schrieb Stolle1989:

Wenn du wie geschrieben Markierungen prüfen willst ok, wenns nur ums Ventileinstellen geht braucht man wie gesagt weder Messuhr, und keinen OT.

Ich merke mir die Position des Hinterrades, wenn das Einlassventil am Anfang des Verdichtungstakts schließt, drehe dann am Hinterrad weiter, bis das Auslassventil am Ende des Arbeitstaktes öffnet. Dann drehe ich ungefähr die Hälfte des Wegs am Hinterrad zurück und schon kann ich das Ventilspiel einstellen. Wie Stolle schon schrieb, an der Stelle ist die Nockenwelle rund, die genaue Position also völlig egal. Das Ventilspiel lässt sich im runden Bereich an jeder Stelle korrekt einstellen.

Aber wenn man Schwungradmarkierungen überprüfen will, würde ich einen Kolbenstopper bevorzugen.

Gruß Thilo

Edited by fender_rhodes
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Also Tom du hättest es auch einfacher haben können. Auf der Schwungscheibe sind meiner Meinung nach die OT Markierungen .

Es heißt ja Viertakt. Ansaugen, verdichten, arbeiten, ausstoßen. Falls die Ventile auf dem einzustellenden Zylinder fest ( ohne Spiel )

sind muß die Schwungscheibe noch einmal rum da du im falschen Takt bist. Am Hinterrad hatte ich nie gedreht da ich mit Inbus das locker

an der Lichtmaschine drehen konnte.

                                                                               Carcano

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vor 7 Stunden schrieb Carcano:

Am Hinterrad hatte ich nie gedreht da ich mit Inbus das locker

an der Lichtmaschine drehen konnte.

Bei meiner V7II (und allen anderen neueren Small Blocks) gibt es kein Guckloch für die Schwungscheibe. Die Lima läuft im Ölbad und den Deckel vorne abzubauen ist schon eine mittlere OP 😉 inkl. Ausbau von Hupen, des Reglers und des Halters für das ABS Steuergerät. Da dreht man lieber am Hinterrad 😉.

Gruß Thilo

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Asche auf mein Haupt!

Ich benutze immer folgendes Hightech-Werkzeug zum OT-Finden (zumindest beim Ventile einstellen) Wenn dann beide Ventile Spiel haben und die Markierung an der Schwungscheibe auch stimmt, mach ich das einfach. Wie gesagt: An dieser Stelle ist die Nockenwelle rund,es kommt (IMO) nicht auf den Millimeter an.

Beim Einbau der Sachse Zündung werde ich mir schon ein wenig mehr Mühe geben!

Viele Grüße

Norbert

Chopsticks.jpg

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Auweh, aber manchmal passiert eben eine Kleinigkeit die eben dann einen Rattenschwanz von Folgearbeiten nach sich zieht. Das Motorrad wird überholt und noch besser als es vorher war, ist doch positiv.

Ich nehms mit dem OT auch eher essstäbchenmässig, wenn dann noch beide überschneiden und Spiel haben, passt's.

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vor 15 Minuten schrieb Ruffus:

Auweh, aber manchmal passiert eben eine Kleinigkeit die eben dann einen Rattenschwanz von Folgearbeiten nach sich zieht. Das Motorrad wird überholt und noch besser als es vorher war, ist doch positiv.

Das sehe ich auch so!

@tom635 Ich finde es gut, wenn man den Mut hat, hier von seinen Missgeschicken zu berichten. Besonders weil man natürlich hier schnell den Kommentaren der Besserwisser ausgesetzt ist. Das muss man erst mal aushalten können. Aber andererseits hilft es vielleicht dem ein oder anderen, den gleichen Fehler auch zu begehen. Deshalb von mir: 👍!!

Und natürlich machen auch Profis Fehler, ich weiß wovon ich rede (wenn auch anderer Beruf)!

Gruß Thilo

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  • 3 weeks later...
  • 3 months later...
Am 19.4.2023 um 19:01 schrieb curator:

Ich benutze immer folgendes Hightech-Werkzeug zum OT-Finden (zumindest beim Ventile einstellen)

Dieselbe geniale Idee hatte ich vor zwei Wochen auch. Ist aber gründlich schiefgegangen, denn als ich das Esswerkzeug wieder herausziehen wollte, kamen nur noch zwei Drittel davon raus, der Rest war abgebrochen und lag im Brennraum (war mir während des Drehens des Hinterrades gar nicht aufgefallen gewesen). Ich hätte mich ohrfeigen können ... Habe dann den Zylinderkopf gelöst und soweit angehoben, bis ich ausreichend Zugang zum Brennraum hatte. Essstab entfernt und alles schön ausgeblasen, Zylinderkopf wieder montiert (wollte ja eh' die Zylinderkopfschrauben nachziehen 🙂), Ventilspiel exakt eingestellt (nun ohne Zuhilfenahme asiatischer Esswerkzeuge), läuft jetzt wieder wunderbar.

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Am 16.4.2023 um 17:22 schrieb Stolle1989:

Du solltest nie ne Messuhr in ein schräg zum Zylinder stehendes Kerzengewinde fädeln. 

 

Wer den oberen Totpunkt denoch mit einer Meßuhr ermitteln möchte, sollte dass mit einem geeigneten Meßwerkzeug tun. Dabei ist darauf zu achten, dass der Fühler 'ausreichend' für die auftretenden Querkräfte dimensioniert (8mm) ist. Auch sollte der Fühler eine Bohrung sowie eine Entlüftungsbohrung längst seiner Achse aufweisen....

Das unten abgebildete Werkzeug wurde für einen Königswellenmotor einer Ducati 900 SS, BJ 1976 gebaut....

 

Bollergruß,

Dr. Mabuse

 

 

20230828_121639.jpg

20230828_121655.jpg

Edited by Dr. Mabuse
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