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Ottis T3 California


Otti

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Hallo zusammen,

zur Zeit liegt mein Schwerpunkt beim Endurofahren und -wandern. Das ist auch gut so, aber das Schrauben dreht sich mehr um den funktionellen Teil und aus naheliegenden Gründen weniger um die Optik.

Deshalb wollte mir wieder eine Guzzi zulegen, um dem "Schrauber-Aspekt" wieder etwas mehr Zeit zu widmen. Dabei stieß ich auf die T3 Cali. Nicht so weit weg vom Wohnort und in recht gutem, originalen Zustand - wenngleich sie auch lange gestanden hat. Also auf nach Duisburg. Um es kurz zu machen - zu der T3 kamen noch eine Cali 2 und eine LM 4.

Der Plan ist, die beiden Calis "schnell" auf die Straße zu bringen - TÜV haben sie bereits - und die LM nach meinen Vorstellungen wieder aufzubauen.

Dabei möchte ich möglichst viele Arbeiten selbst erledigen und mehr oder weniger Regelmäßig darüber berichten. Vielleicht ist  für den Einen oder die Andere etwas Interessantes dabei und vielleicht kann ich von euren Erfahrungen und Tipps profitieren.

Wir werden sehen......

 

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Um den gröbsten Gammel zu entfernen und "Knackpunkte" wie das Kreuzgelenk zu checken habe ich sie "teilzerlegt". 

Ergebnis:

Hinterachsantrieb undicht / neuer Simmerring ist schon verbaut
Gewinde von Ölablssschraube defekt / dank längerer Schraube zum Glück wieder dicht.
Manschete zwischen Schwinge und Getriebe defekt
Kreuzgelenk unauffällig ohne Spiel - musste ich aber aus dem Stützlager austreiben. Also neues Stützlager.

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Hallo,

die Substanz der T 3 sieht noch recht gut aus. Gummibalg Kreuzgelenk defekt nach so langer Zeit ist normal. Wie sieht der Simmerring Getriebeausgang aus. Ich würde diesen bei der Gelegenheit wechseln, ebenso O-Ring Kupplungsdruckstück.

Bei abgenommenen Kardan "Triebling" entnehmen und Verzahnung prüfen, neue O.Ringe und Papierdichtung verwenden.

Viel Erfolg.

Grüße.

Commander

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Ja - die Substanz ist ok. Der Motor wurde - vor vielen Jahren - komplett revidiert. Das das per Rechnung ausnahmsweise mal nachweisbar war fand ich sehr erfrischend 😁
Auch die Chromteile sind zum größten Teil in Ordnung. Felgen sollten nach entsprechender Zuwendung recht ansehbar werden. Die Sitzbank präsentiert sich nach einer Reinigung fast neuwertig. Ärgerlich ist eine kleine Delle im vorderen Schutzblech, aber das ist jammern auf hohem Niveau. Schön dagegen, dass eine Ducati-Lima samt entsprechendem Regler verbaut ist.

Den "Triebling" habe ich mir angesehen. Er weist an zwei Flanken Pitting auf. Ansonsten keine Auffälligkeiten - auch nicht am Tellerrad. Ich tendiere dazu, ihn erst einmal weiter zu verwenden und die T3 zu fahren und zu sehen, was sonst noch so anliegt. Ich hänge ein Foto davon an. Bin auf eure Einschätzung gespannt.

Kann ich den Simmerrring am Getriebeausgang "problemlos" bei eingebautem Getriebe wechseln? Dann würde ich das prophylaktisch machen. 

Spannend wird noch sein, ob sich im Betrieb eine Undichtigkeit am KW-Simmering oder Getriebeeingang einstellen wird. Aber so weit demontieren möchte ich sie jetzt nicht.

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Edited by Otti
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Hallo,

ich würde mit dem Kardan auch erst einmal fahren. Genau genommen sollte dort kein "Pitting" sein, aber eine Reparatur kann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Der Simmerring Getriebeausgang kann bei abgenommener Schwinge gewechselt werden. Sehr hilfreich ist eine Motorradbühne welche hinten abklappbar ist.

Freundliche Grüße

Commander

 

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Ich habe nochmal nachgedacht - ich baue das Getriebe auch noch aus und wechsel die Siris an der KW und am Getriebeeingang. Außerdem kann ich mir die Kuplung ansehen. Sooo viel mehr Arbeit ist es auch nicht und dann habe ich zumindest einmal alles durchgesehn, was mir an Schwachpunkten einfällt.

Die Schwingenlager kommen auch neu rein. Die alten Lagerschalen auszubauen war gar nicht so einfach. Vor allem die linke saß extrem fest drin - wahrscheinlich etwas angegammelt. Rechts habe ich eine Unterlegscheibe mit Mutter aufgeschweißt und die Lagerschale mit einer Schraube "ausgedrückt". Allerdings muss man extrem vorsichtig sein dabei den Lagersitz nicht in Mitleidenschaft zu ziehen. Für die linke Seite habe ich mir einen "Innenauszieher" gebaut. Hat letztendlich auch funktioniert - allerdings musste ich ihn drei mal nachbessern, da ich viel Kraft aufwenden musste, um das Lager zu ziehen.

Da die Schwinge sich in einem optischen Asunahmezustand befand, habe ich sie noch d.i.y. gepulvert. Ich habe sie gerade so in den Backofen bekommen - hätte ich nicht gedacht.

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Ich denke auch, dass ich das zeitnah austauschen sollte. So wie ich das sehe, kann ich das aber mit relativ wenig Demontageaufwand erledigen und erstmal einige Probekilometer hinter mich bringen.

Ich habe Motor und Getriebe ausgebaut und bin ziemlich glücklich damit, weil sich zum einen bereits Ölnebel an Getriebe- und Motorinnenseite befindet und  ich unsicher in Bezug auf den Zustand der Kupplung bin. Das Tragbild der Reibscheiben ist schlecht. Allerdings könnten die neuwertig sein und sich vielleicht noch einlaufen. Staub war keiner vorhanden und ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit solch einem Tragbild weit gefahren ist. Das Kupplungsrad hat auf jeden Fall schon einige Kilometer gesehen.
Ich werde sicherheitshalber die Kupplung tauschen.

Woher der Ölnebel kommt, kann ich nicht lokalisieren. Die Simmerringe sind trocken, das Lagerschuld auch und auch die Anschlüsse für die Kurbelgehäuseentlüftung sind trocken. Ich werde also alle Siris erneuern und die Dichting des Schildes auch. 

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Die Bremssättel sahen optisch noch gut aus. Ich habe mich entschieden, sie angesichts des Alters zu zerlegen und siehe da: Viele Manschetten zerbröselt und leider auch ein Kolbensatz korrodiert. Der defekte Satz unterscheidet sich deutlich von den anderen Kolben. Er besteht aus verchromten Stahl. Auch der Bremssattel weicht minimal von den anderen ab: Er hat auf beiden Seiten eine Entlüftungsschraube - die anderen beiden nur Eine. Ich tippe mal, dass es sich eine ältere Version handelt. Kann das jemand bestätigen?

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Coole Bastelei, ich fange am Samstag bei meiner T3 auch an. 

Bei diesen Modellen ist es normal, das hinten ein anderer Bremssattel als vorne montiert ist. 

Zumindestens bei meiner T3 und der SP ist das so. 

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Hallo,

die Bremssättel mit 2 Entlüftungsventilen waren verbaut an T,T3,Sp,Lm1, Convert etc. Es kann aber durchaus sein das im Rahmen des Übergangs gemischt verbaut wurde, oder für Deutschland eine Sonderregelung vorhanden war.(s. unten) Ab Cal.2 gab es hinten einen größeren Bremssattel und ein anderes Regelventil.

Die Beschädigungen der Stahlkolben durch Korrosion aufgrund von Feuchtigkeit waren auch bekannt. Deshalb wurde später auf Kolben aus Duralaluminium umgerüstet, diese sind auch in den Rep.Sätzen vorhanden.

Grüße.

Commander

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Ich hatte mir so einen Sattel mit den zwei Entlüftungsnippeln auch mal gebraucht gekauft. Leider gammeln die kleinen Entlüftungsnippel (glaube M6er-Gewinde) gerne fest und brechen beim Lösungsversuch gerne ab. Ich habe den Sattel inzwischen durch einen neuen mit einem Nippel getauscht. Funktioniert tadellos, ist halt nicht original. 
Mich wundert, dass Du den festgerosteten Kolben mit der Zange herausbekommen hast. Ich brauchte dafür eine Fettpresse. Es kann auch sein, dass durch die Korrosion die Bohrung Im Sattel beschädigt ist.
Gruß
Dieter

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Hallo Otti,

wenn du nicht genau lokalisieren kannst woher der Ölnebel kommt solltest du dem eingepressten Lagerschild Nockenwelle Aufmerksamkeit widmen. Diese hatten zu dieser Zeit oftmals Undichtigkeiten und wurden verklebt.

Das Tragbild der Kupplungsscheiben ist so nicht in Ordnung, anscheinend wurde die Zwischenscheibe nicht miterneuert.

Weiterhin viel Erfolg.

Grüße.

Commander

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Edited by commander
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Das Problem mit dem undichten NW-Deckel ist mir bekannt. Der hier wurde schon "verklebt" und scheint trocken zu sein. Hatte ich vergessen zu erwähnen. Trotzdem danke für den Tipp. Vielleicht hilft das jemandem mit ähnlichem Problem weiter, der das hier liest.

Ich werde mir die neuen Kolben besorgen - der Sattel innen ist völlig in Ordnung.

 

 

Edited by Otti
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Ich habe den ersten Schwung unansehnlicher Teile kunststoffbeschichtet. Der Lampentopf war teilweise schon richtig verrostet. Außerdem gefällt mir ein schwarzer Lampentopf besser als eine komplett verchromte Lampe. Vielleicht pulvere ich den Lampenring noch in "schwarz glänzend". Das habe ich mit den Lampenhaltern auch gemacht. Die sind aber leider nicht optimal geworden. Sie weisen kleine Krater auf - wie Silikonkrater beim lackieren. Da muss ich nochmal bei.....

Auch der "Kurbelgehäuseentlüftungs-Luftfilteraufnahme-Kasten" und das Blech für die Batterie sahen übel aus. Cool finde ich die Optik mit der mattschwarzen Oberflächenstruktur.

 

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Edited by Otti
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Danke - freut mich natürlich, wenn ihr Interesse daran habt.

Ich habe meine alte Rohrbiegemaschine zur hydraulischen Presse umfunktioniert. Das Teil stand seit Jahren in der Ecke rum, weil sie für die Arbeiten, die ich damit erledigen wollte, nicht geeignet war. Dann musste ich natürlich unbedingt noch testen, ob das so funktioniert wie erhofft. Also habe ich die Schwingenlager eingepresst. Hat super funktioniert.

Als Aufnahme für die Stempel habe ich eine 10er Schraube unter den Heber geschweißt. Den Stempel für die Schwingenlager habe ich mir entsprechend an der Drehbank gedreht und ein M 10 er Gewinde reingeschnitten.

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vor 16 Stunden schrieb Otti:

Hatte ich überlegt - sehen aber noch sehr gut aus. Lohnt der Aufwand nicht.

Glaub auch, dass pulvern da nicht angebracht ist. Viele sind ja eloxiert. Das Pulver ist ja ziemlich dick. Eventuell ist das auch nachteilig in Bezug auf Hitzeabfuhr?

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On 1/24/2023 at 9:51 PM, Ben said:

Hmmmmmmeeeeh... wenn du das drin lässt machst du dich auf Dauer nur unglücklich. Mir wär das nix. Wenig ist das nämlich schon nicht mehr.

IMHO sind diese Fehlstellen an den Flanken auf "Gusslunker" zurückzuführen. Dieses war bei Trieblingen (die wie andere Gussteile zugekauft wurden) gewisser Baujahre bei GUZZI und auch anderen Marken ein toleriertes Manko und wird, sofern die Distanzierung halbwegs passt, keine Auswirkung auf die Haltbarkeit.

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Das der Triebling ein Gussteil ist, wage ich stark zu bezweifeln. Ohne es genau zu geprüft zu haben, behaupte, ich dass es ein Schmiedeteil ist. 

In jedem Fall sollten die Laufflächen der Verzahnung frei von dererlei Ausbrüchen sein -

das kann man sich auch gut vorstellen: Schließlich laufen die Flanken der im Eingriff befindlichen Zähne unter einem relativ hohem Druck und damit unter einer großen Flächenpressung aufeinander ab. Jede Beschädigung durch "Löcher" in der Fläche mindert die Tragfähigkeit dieser Flächen.  Bei dem gezeigten Triebling ist die ursprüngliche Haltbarkeit schon fast verbraucht, sonst wären die Ausbrüche/Löcher nicht da. 

 

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vor 36 Minuten schrieb H. Ortel:

Ohne es genau zu geprüft zu haben, behaupte, ich dass es ein Schmiedeteil ist.

Das würde ich als Laie auch so sehen. Die Oberflächen müssen ja gehärtet werden, sonst hält das nie diesen Druck aus. Außerdem wäre Guss doch viel zu spröde, oder? Ob man das im obigen Fall noch fahren kann, oder schon wechseln sollte, kann ich allerdings nicht beurteilen.

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So ist es, die Oberflächen werden gehärtet sein. 

Von der theoretischen Seite her gesehen sind die Oberflächen hinüber, praktisch kann man den Triebling wahrscheinlich schon noch ein bisschen fahren. Muss jeder für sich entscheiden.

 

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