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  1. Reisebericht: Tag 1: Da wir ja in einer etwas privilegierten Lage südlich von München heimisch sind ging’s gemütlich los am 25.8. nach Mittag, wir wollten an dem Tag noch Fusch vor dem Großglockner erreichen, damit wir am nächsten Tag in der Früh bei möglichst wenig Verkehr mit dem ersten Highlight starten können. Wir wollten so weit wie möglich auf kleinen Nebenstrecken, natürlich möglichst kurvenreich, unterwegs sein. Los geht’s über unsere kleine Hausstrecke von Brunnthal über Kreuzstrasse und Seehamer See zum Sudelfeldpass und weiter nach Österreich über Kössen, Fieberbrunn, Zell am See nach Fusch, wo wir unseren ersten Übernachtungsstopp einlegten im Hotel Post. Das Hotel ist zu empfehlen, sauber, preislich akzeptabel, gutes Abendessen und Frühstück. Es gibt aber noch mehrere Hotels in Fusch, die alle auf Biker und Radler eingestellt sind. Wir, das sind Sohnemann und ich, er hat jetzt den A2 seit gut 1 Woche, ist aber vorher schon auf einer 125er KTM ca. 15.000 km in 2 Jahren gefahren, also schon ordentlich Fahrpraxis. Sein jetziges Moped ist eine gedrosselte Aprilia Dorsoduro 750, nicht ganz mein Stil aber sehr fahraktiv und auch deutlich agiler als meine Guzzi V7. Sei’s drum, davon gefahren ist er mir nicht, auch wenn mein Seitenständer in den Kehren schwer gelitten hat, und davon gab’s reichlich auf der Tour. Tag 2: Morgens ging es auffi zum Großglockner, den wir schon immer mal fahren wollten. Die Maut mit 48 Euro ist heftig, obwohl da schon 12% abgezogen sind mit einer Touristenkarte aus dem Hotel. Aber der hervorragende Straßenzustand, gut ausgebaut mit zahlreichen Überholmöglichkeiten und natürlich das einmalige Panorama sind den Preis schon wert. Wir hatten eigentlich mit viel mehr Verkehr gerechnet, aber es war relativ wenig los. Allerdings war das Verhältnis Motorrad zu Rennrad gefühlt 1:100!! Man sollte trotz des abschreckenden Kopfsteinpflasters den kurzen Stich zur Edelweisshütte auf 2570 m machen, der Ausblick ist einfach phänomenal und war letztlich nur noch durch den Passo Giau zo toppen, davon später mehr. Weiter ging’s im schönen Kurvenrythmus über den Plöckenpass, um dann in Italien bei Sutrio in die karnischen Alpen abzubiegen. Der Pass über den Monte Zoncalon ist echt interessant, weil sehr wenig befahren, sehr schmale Straße in leidlichem aber noch gut fahrbarem Zustand, aber durch sehr interessante Landschaft, anders als die darauffolgenden Dolomiten. Wir wollten noch eine Runde um die 3 Zinnen drehen, also eine Rundstrecke über den Passo di Sant’Antonio und dann den Rundkurs über Sexten, Innichen und Cortina. Leider waren in der Region noch reichlich Touristen unterwegs ( viele Italiener, die wahrscheinlich wie die Deutschen auch im eigenen Land urlaubten). Das Ziel für den Tag war dann das Hotel Antelao Mountain Resort & Lodge Villa Gaia, was sich als absoluter Glücksgriff entpuppte. Etwas unterhalb der Hauptstraße gelegen, ruhig, neue tolle Zimmer, mit fantastischen Ausblick und superbem Essen, sowohl zu Abend als auch beim Frühstück. Absolut empfehlenswertes Hotel. Tag 3: An diesem Tag war dann ein Ritt über möglichst viele kleine und eher unbekannte Pässe geplant. Wir wollten nicht die großen Klassiker à-la Grödnerjoch befahren, da wir da schon letztes Jahr waren und dort sicher auch noch reichlich viel los ist. Wir sind dann von unserem Hotel über den Cibiana und den Staulanza zum Passo Giau, der sicherlich das absolute Highlight der ganzen Tour war, was das Panorama angeht. Der Rundblick vom Pass ist so einmalig, dass es schon fast wieder unwirklich erscheint. Weiter über den Falzarego wieder einen großen Schwenk nach Süden über einige kleinere Pässe und schöne Tälerstraßen mit wenig bis kein Verkehr. Dann nach Westen Richtung Auer, Kaltern, Meran bis zum Ziel St.-Martin im Passeier, wo wir im Hotel Pfandleralm nächtigten. Da im Zimmerpreis ein Halbpension inclusive war, konnten wir ein schönes Menü genießen und den Tag mit einem Viertel Roten auf dem Balkon ausklingen lassen. Am nächsten Tag stand die längste Etappe bevor. Tag 4: führte uns über das Timmelsjoch, das wir jetzt in umgekehrter Richtung wie letztes Jahr, also diesmal von Italien aus befuhren, durch das Ötztal, dann Richtung Westen über Landeck ins Paznauntal zur Silvretta Hochalpenstraße. Wir hatten durchweg schönes, sonniges Wetter, aber in Galtür erwischt es uns dann doch mit leichtem Nieselregen. Die Entscheidung war also entweder in der Lederkombi weiter zu fahren und vielleicht doch etwas nass zu werden, und wir hatten noch gut 5 Stunden Fahrt vor uns, oder die Regenkombi anzuziehen, was wir dann auch taten. Unter großem Gefluche meines Sohnes, weil die alte Regenkombi nicht mehr so recht über die neue Lederkombi passen wollte und er dann nicht mal mehr aufs Moped steigen konnte ;-)). Ich hab ihm dann was über „ausprobieren der Ausrüstung vor Abfahrt“ erzählt, was aber nur noch mehr Verstimmung erzeugte. Zum Glück war nach der Abfahrt vom Silvretta Sattel über zahlreiche Kehren der Himmel wieder klar und die Regenkombis konnten verstaut werden. Die Silvretta ist eigentlich 1. eine sehr schöne kehrenreiche Strecke, die sicher süchtig macht, allerdings erging es uns 2. wie nach dem Besuch des Petersdoms in Rom, wonach man andere tolle Kirchen auch nicht mehr so toll findet. Wert war es trotzdem. Wir sind dann in Brunnenfeld rechts ab Richtung Zürs-Lech, über den Flexenpass ins Lechtal und übers Namlostal, mein persönlicher Favorit für die größere Tagestour übers Hahntennjoch, wieder zurück in heimische Gefilde, wo es uns dann die letzen 50 km auch noch mit leichtem Regen erwischt hat, wir aber bis nach Hause noch durchhielten. Alles in allem eine fantastische Tour über 1.300 km insgesamt in 3,5 Tagen, mit zahlreichen Pässen, schönem Wetter, traumhaften Panoramen und Kurven-Kehren-Fahren bis einem schwindlig wird. Die nächste Tour ist schon geplant, vielleicht schon im Oktober, wenn das Wetter noch mitspielt. Ein paar Fotos hab ich auch noch angehängt zum süchtig machen. Hier sind die Routen der einzelnen Tage: Brunnthal - Bayrischzell - Oberaudorf - Niederndorf B172 - Walchsee - Kössen B178 - L39- Erpfendorf -Waidring - St. Ulrich am Pillersee - Fieberbrunn - Leogang - Zell am See - Fusch Fusch - Großglockner B107 - Heiligenblut - Nußdorf - Iselsberg Pass - Oberdrauburg - Plöckenpass - Italien SS52 - Paluzza - Sutrio - SS 465 - SP123 - Pass Monte Zoncolan - Ovaro - SS355 - SS52 - Ampezzo - Passo della Mauria - Lozzo di Cadore - SS52 - SR48 - SP532 - Passo di Sant’Antonio - SS52 - Sexten - Innichen - Toblach - Schluderbach - Dreiheiden - Cortina d’Ampezzo - Venas di Cadore Venas di Cadore - SP347 Cibiana di Cadore - Passo di Cibiana - Fornesighe - Forno di Zoldo - Pecol - Pescul - Passo di Giau - Pocol - Passo di Falzarego - SR203 - Alleghe - Cencenighe Agordino SR203 - Agordo - Rivamonte Agordino SP347 - Primiera San Martino die Castrozza SP25/SP81/SS50 - San Martino di Castrozza - Bellamonte - Molina - Auer - Kaltern - Meran - Sankt Martin im Passeier Sankt Martin - Sankt Leonhard - Timmelsjoch - Ötztal - Landeck - Ischgl - Galtür - Silvretta - Brunnenfeld - Zürs - Lech - Flexenpass - Tannheimer Tal - Namlospass - Reutte - Ettal - Wolfratshausen - Brunnthal Hier noch ein kurzer Überblick über die Pässe, die wir gefahren sind: Bayrischzell Sudelfeldpass 1123 m Großglockner 2571 m Iselsbergpass 1204 m Gailberghöhe 1000 m Plöckenpass 1357 m Sella Monte Zoncolan 1750 m Passo della Mauria 1298 m Passo San Antonio 1489 m Passo Cibiana 1530 m Passo Staulanza 1773 m Passo di Giau 2236 m Passo di Falzarego 2105 m Passo Cereda 1361 m Passo Rolle 1989 m Timmelsjoch 2509 m Silvretta 2032 m Flexenpass 1773 m Namlos Sattel 1359 m Viel Spaß beim Durchlesen und Nachfahren! Gruß Wolfgang
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