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Hi Guzzisti, wer es von euch mitverfolgt hat, hat es schon mitgekriegt: 2022 war nicht mein Guzzi-Jahr. Erst Probleme mit der Bremse, dann die leidige Lichtmaschine und jetzt schon wieder was, wo ich euren Rat suche. Schuld ist wahrscheinlich nicht die Cali, vielleicht sind es einfach erste Anzeichen von Altersdemenz 😉. Folgende Situation: Zündung einstellen bei meiner Cali 2 mit Kontaktzündung nach heftigem Fluchen, lösen der Benzinschläuche, Anheben des Tanks erfolgreiche Entfernung des Verteilerdeckels. nach weiteren Flüchen erfolgreiches Lösen der Klemmschrauben des Verteilers (Nein, es waren keine Minderjährigen in Reichweite) Kontaktabstand auf 0,4mm eingestellt. Zündung statisch auf die erste Markierung der Schwungscheibe eingestellt (für "D" und "S") - mehrmals kontrolliert. ganzen Schamott wieder zusammengebaut. Jetzt kommt's: Bei der nachfolgenden Überprüfung mit der Zündblitzpistole war der rechte Zylinder ("D") ganz in Ordnung, beim linken Zylinder blitzt es irgendwo auf die Schwungscheibe, von der "S" Markierung aber weit und breit nichts zu sehen! Anspringen und laufen tut das alte Mädchen, aber ein gutes Gefühl habe ich nicht bei der Sache (Testfahrt steht noch aus - ich tu mich immer schwer, den Motorlauf einer Guzzi zu beurteilen, weil meine ist meine erste und einzige. Ich kann es schlicht nicht vergleichen.) Vielleicht habt ihr ja eine Idee, was da los sein könnte. Vielen Dank schon jetzt Euer Norbert
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Hallo Guzzisti, das wird heute so ein Mittelding aus "Erfahrungsbericht" und "blöde Fragen an die Community" (meine Spezialität!😉) Kurz zur Vorgeschichte: Ich hab meine Cali II seit 2018 und schon etliches daran gemacht. Im Frühjahr hab ich z.B. die Steuerkette und den Spanner gewechselt. (dazu gibt es einen "How-To-Blog") Höchste Zeit, sich mal um die Zündanlage zu kümmern! Ersatzteile lagen bereit (U-Kontakte/ Federn für die Fliehkraftverstellung), aber ich hatte immer ein bisschen Schiss davor, an die Sache 'ranzugehen, zumal ich keine Zündblitzpistole habe. Aber: "Wat mut, dat mut!" Also ein bisschen 'rumgelesen und auch das einzige Guzzi-Video zu diesem Thema geschaut ( https://www.youtube.com/watch?v=2V0Eqq_DbmA ). Im Sonderband von Schermer und Städele (Bucheli-Verlag) stand: "Die Schrauben sind sehr schwer zugänglich", im anderen Handbuch aus dem Bucheli-Verlag stand: "Der Tank muss angehoben werden" Das hätte mich stutzig machen sollen! Also losgelegt: In meinem Fall hat es leider nicht gereicht, den Tank aus dem Weg zu bringen, auch der Luftfilter und der rechte Vergaser waren tierisch im Weg. Sogar der Kondensator hat gestört. Also abmontiert und an die 13er-Muttern herangetastet. Da war wohl schon lange keiner mehr dran! Hat mich mehr als eine Stunde gekostet, diese Schrauben zerstörungsfrei zu lösen. Der beste Tipp war der, eine Ring-Gabel Kombination zu nehmen und ½ -Zoll Verlängerung als Hebel zu benutzen. Wenn einer von euch hier gute Tipps hat, bitte lasst sie mich wissen! Nachdem die Schrauben wieder gangbar waren, konnte das Einstellen eigentlich beginnen. Es gab allerdings noch ein paar kleinere Schwierigkeiten. Z.B.: In welche Richtung dreht sich der Motor denn eigentlich? Gegen den Uhrzeigersinn! Wenn ich draufsitze oder davorstehe? Ich glaube ich hab es jetzt richtig verstanden: In Fahrtrichtung nach links. Sollte das falsch sein, sagt mir bitte Bescheid! Der Zustand der Unterbrecherkontakte gab mir recht, dass es höchste Zeit für eine Durchsicht gewesen war. Sie sahen aus, als wären sie schon in Noahs Arche gelaufen! Kontaktplatte war ja ausgebaut (und geputzt!), Montage der neuen Kontakte also kein großes Problem. Aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser: Einer der neuen Kontakte lag leider nicht plan und musste von mir mit der Zange vorsichtig nachgebogen werden (hab ich dummerweise erst beim Einstellen bemerkt). Schwunggewichte ausgebaut, gewogen (völlig unnötig!) und, wie die Pertinax-Grundplatte, mit "Flunatec" (https://www.flunatec.com/)geschmiert. Kommt eigentlich aus dem Sportschützenbereich, ist aber generell ein geiles Zeug. Manchmal lohnt es sich, über den Gartenzaun zu schauen! Die neuen Federn einzuhängen war allerding auch so eine Sache. Gibt es da ein Werkzeug dafür? Was mich allerdings auch verwirrt hat: Anscheinend zündet die Guzzi auch noch einmal "leer" in den Austosstakt – zumindest hab ich mir das so zusammengereimt. Logisch wäre es ja, weil der Nocken sich ja zweimal bis zur nächsten Zündung dreht. Vielleicht kann mir ja ein erfahrener Schrauber noch Rückmeldung geben. Langer Rede kurzer Sinn: U-Kontakte auf 0,4mm eingestellt, Zündzeitpunkt mit der Prüflampe so gut wie möglich auf die 2°-Markierung eingestellt. Alles wieder montiert – et voilá: Sie ist zumindest sofort wieder angesprungen! Nach 50km Testfahrt muss ich sagen: es hat sich gelohnt! Selbst mit dieser rudimentären Einstellung läuft mein Mädchen wieder deutlich besser. Ich hoffe, meine Erfahrungen bringen zumindest die Unerfahrenen ein bisschen weiter und freue mich natürlich über jeden Tipp der Erfahrenen, wie man diese Einstellungen etwas vereinfachen kann. Euer Curator P.S.: - Natürlich habe ich vergessen, den blöden Schmierfilz wieder einzubauen! - Natürlich hab ich die Zündnockenwelle zwar poliert, aber nicht geschmiert! Da muss ich wohl noch mal 'ran! 😉