Hallo,
ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Mario, ich bin 54 Jahre alt und habe den A-Schein seit 1988.
So weit, so gut, ich bin gern und viel Motorrad gefahren, aber das Leben forderte die Verlagerung von Prioritäten. Das Motorrad wurde immer weniger bewegt und schließlich habe ich es 1996 verkauft.
In diesem Jahr war es dann so weit: Ich wollte wieder fahren, nicht zuletzt, weil meine Freundin auf die Idee kam, die B196-Führerscheinerweiterung zu machen und sich eine 125er zu kaufen. Ebenfalls eine 125er für mich wäre mir zu schlapp gewesen, und mir kam auch gleich meine alte Maschine in den Sinn: Es war eine Honda CX 500, die sehr viel Spaß gemacht hat. Bekanntermaßen hat sie einen 80°-V2 mit längs liegender Kurbelwelle, einem halben Liter Hubraum und Kardan-Sekundärtrieb. Ein Stück weit Guzzi, aber natürlich doch nicht wirklich. Als ich die damals verkauft habe, habe ich mir gesagt: Sollte ich jemals wieder ein Motorrad fahren, dann soll es eine echte Guzzi sein.
Allerdings wurde es vorerst keine Signora, sondern eine Geisha, und auch noch eine aus Thailand. Eine mittlerweile acht Jahre alte Honda CB 500 FA steht jetzt bei mir, so ein Allerwelts-Streetfighter, den (fast) jeder Hersteller so oder so ähnlich im Programm hat. Mit einem Quadrathuber-Reihenzweizylinder, der es allen recht machen soll und deswegen in Sportlern wie auch in Cruisern verbaut wird und doch nichts wirklich richtig gut kann. Nicht ganz schlecht und auch nicht sehr durstig, aber ohne Highlights, ohne Seele, so eine typische Fahrschulmaschine, die schnell langweilig wird. Nein, nicht das Fahren langweilt mich, sondern die Maschine an sich. Kaufentscheidend waren Preis und niedriger Kilometerstand, und auch ein Stück weit Argwohn gegenüber mir selbst, ob mir das Motorradfahren überhaupt wieder gefallen würde. Deswegen habe ich mich über den Kauf auch nicht schwarz geärgert, aber eine lange, unverbrüchliche Freundschaft wird es nicht, das ist jetzt schon klar.
Doch, Motorradfahren gefällt mir wieder. Morgens auf dem Weg zur Arbeit kommt mir oft eine rote V7 entgegen, und beim Grüßen kommt zuweilen ein bisschen Wehmut auf. Da nun das »Überhaupt« geklärt ist und es nur noch um das »Was genau« geht, werde ich mir wohl für die nächste Saison eine Guzzi holen, möglichst eine neue. Was genau, weiß ich jetzt noch nicht – es geht schon so in Richtung V7 Stone oder V9, wobei erstere einen Tick wahrscheinlicher ist. Schauen wir mal. Unser lokaler Guzzi-Händler hat gerade zwei 2023er V7 Stone mit 0 Kilometern für 7555 € im Angebot. Hört sich gar nicht schlecht an, aber es wird nicht das letzte Schnäppchen sein.
In den nächsten Monaten werde ich hier mal ein bisschen mitlesen; allemal besser als als immer wieder die ultimativ-informativ sein wollenden Testberichte herunterzuspulen. Mal sehen, vielleicht kann ich auch selbst das eine oder andere beitragen.
Gruß Mario