al28berich

Moin, Und vielen Dank für Eure vielen hilfreichen Beiträge und Bemühungen. Ich muß mit meiner Cali 2 bald zum Tüv - nachdem ich den nicht eingetragenen 110er gegen den vorgeschriebenen 120er Vorderreifen getauscht habe. Meine steht und fährt auf Speichenrädern... Bin sehr auf den Film gespannt und werde dann berichten. Im Frieden ersetzt die Verwaltung den Feind.

Schönes Foto , so eines gibt es von meinem ersten Motorrad auch, allerdings mit meiner Schwester drauf... Ich habe mit 14 Jahren auch eine DKW bekommen, eine RT 175, Baujahr 1954, deren Vorbesitzer, einem Reporter, von seinem Arzt - meinem Vater - das Motorradfahren aus gesundheitlichen Gründen verboten wurde. Mein alter Herr durfte die DKW dann auch gleich mitnehmen... Als ich dann mit 17 Jahren den Führerschein machte - 1 und 3 zusammen für 1200 DM, kam ich dann mit den Pflichtfahrstunden aus (die DKW und ich hatten vorher schon große Teile der Lüneburger Heide bereist;-). Sie war ungeheuer robust und zuverlässig, und ihren Klang vermisse ich heute noch. Meine nächste wurde eine ergraute Kawasaki Z1000 ST, der Kardantourer, sportlich umgebaut, aber schon mit 96tkm auf der Uhr. Leicht und handlich geht anders, aber die nächsten 80000 Kilometer wurde sie nicht abgemeldet. Sommer wie Winter durch halb Europa, und mit jedem der wenigen Schäden, die die Kawa hatte, bin ich nach Hause gekommen. Nachdem mich ein Auto von der GPZ 900R eines Kumpels geschossen hat, war mit Motorradfahren für die Dauer der Kükenaufzucht Schluß und die Kawa wurde verkauft. Nachdem mit der Ehe dann auch irgendwann Schluß war, hatte ich das Glück, eine Frau zu finden, die mehr Verständnis dafür aufbrachte, daß das Motorradvirus nunmal nicht heilbar ist... Erster Versuch: eine Yamaha DT 125 zum Restaurieren und als Spielzeug. Da habe ich alles an PS eingebaut, was möglich war und das Ding als Motorrad zugelassen. Ging gut, die Lütte, war aber nichts Halbes und nichts Ganzes, vor allem, wenn man knapp 1,90 m misst und > 50 Jahre alt ist. Zweiter Anlauf: eine Yamaha XJ600 mit Brandschaden und Standschäden für geschenkt. Die ging nach zwei Wochen Schrauben zum TÜV und ich fahre sie heute noch. Im August gebe ich sie an eine Freundin weiter, die gerade das Patent macht, und dann werde ich als mein voraussichtlich letztes Motorrad die Guzzi zulassen. Bis dahin steht sie zugedeckt in meiner Werkstatt.

Das ist hier nicht Thema

@ Commander: vielen Dank für die Erleuchtung. Da bin ich mit meiner Lösung nicht weit von ab...😁 - aber viel günstiger.

Moin, als ich an meiner Cali II die Zündung einstellen wollte, stand ich vor dem Problem, daß ich mit keinem meiner 13er Schlüssel in der Lage war, die Schrauben am Verteilerfuß zu lösen. Mit Flex, Schweißgerät und einer kleinen 1/4" Nuß hab ich mir dann was Passendes gebaut. Wie sieht denn Euer Werkzeug dafür aus?

California II von 1985

Den fehlenden Schalter für den Seitenständer habe ich auch bekommen, die Kurvenscheibe zur Betätigung habe ich mir dann selbst gebaut. Sieht so aus:

So sieht sie im Moment aus:

Moin, wenn bei Guzzi nicht alles anders ist als bei allen anderen Verteilerzündungen, die ich kennengelernt habe, wird an den Kontakten nur der Abstand eingestellt und durch Drehen des Verteilers der Zündzeitpunkt. Guzzi hat bei den Zündungen mit zwei Kontakten noch die Besonderheit, daß nach dem Einstellen des Zündzeitpunktes für den rechten Zylinder durch Verschieben des ganzen Kontaktes für den linken Zylinder der Zündzeitpunkt für beide Zylinder synchronisiert werden kann.

Lady in white. Sehr hübsch und original. Meine ist schwarz und schon mal neu lackiert worden. Deswegen fehlen die Zierstreifen und die Embleme auf den Seitendeckeln. Ich mag die Zierstreifen nicht leiden. Vielleicht mach ich mir noch California II-Aufkleber ohne gelb-orange...

Und nachdem ich bisher fast nur beschrieben habe, was nicht in Ordnung war, hier noch ein ganz grundsätzliches Statement nach den Probefahrten: Ich habe mir vorher nicht vorgestellt, daß Guzzi-Fahren so schön ist! Keine Vibrationen, absolut ausreichende Leistung, sicheres Fahrwerk, toller Windschutz, kurz: das Teil passt wie ein altes Paar Stiefel. Wie ich in der Vorstellung schon schrieb: mit hoher Wahrscheinlichkeit mein letztes Motorrad.

Moin Holger, vielen Dank für den Tip, die Gummis sind noch weich und haben etwas Silikonfett bekommen. Aber ich werde mir schon mal welche besorgen und ins Regal packen. Norddeutscher Grundsatz: haben ist besser als brauchen.

In der Vorstellung habe ich ja schon ein wenig über meine Neue geschrieben, aber das ging eigentlich schon über die Vorstellung hinaus. Daher hier noch etwas mehr. Bilder stelle ich später auch noch ein... Wie ich zu meiner Guzzi gekommen bin, steht schon in der Vorstellung. Das mit dem "fahrbereit" war dann wohl doch ein Wunschtraum. Sichtbare Probleme waren der vordere Kurbelwellensimmering und der Kabelsalat unter dem Scheinwerfer. Schnell mal eben reparieren war es dann aber nicht. An dem Motorrad war mindestens ein richtiger Amateur zugange... Aber Schrauben macht mir genau so viel Spaß wie Fahren, und in meinem Alter ist die Geduld auch so weit gediehen, daß nicht mehr alles in der ersten Nacht hingebogen werden muß. Also nach einer oberflächlichen Bestandsaufnahme einen Kabelbaum geordert. Beim Zerlegen stellte sich dann das Zündschloß als defekt und falsch heraus, als nächstes sortierte sich die Kontrolleuchteneinheit als völlig verbastelt aus. Der Sicherungskasten fehlte genau so wie der Schalter am Seitenständer und die rechte Schaltereinheit am Lenker. Das Kabelgestrüpp war ein Alptraum in bunt. Hat ´ne Weile gedauert, aber mit Hilfe von versierten Forumsmitgliedern - vielen herzlichen Dank dafür - waren alle Fehlteile zu beschaffen. Inzwischen ist alles eingebaut und funktioniert auch prima. Dann stand die erste Probefahrt an. Landstraße, Autobahn - und bei 120 war der Elan futsch: keine Gasannahme bei 4000 Touren. Darunter lief sie... Prüflampe, Synchronuhren, Strobo und Fühlerlehre rausgewühlt und Motor eingestellt. Er war überraschenderweise gar nicht so schlecht gelaufen, obwohl einfach nichts stimmte. Beide Zylinder im Zündzeitpunkt verschieden und zu spät, Vergaser viel zu fett eingestellt usw. Nächste Probefahrt: sie ging deutlich besser - bis 4000 Touren - Punkt. Ich bin zwar nicht mehr der ganz schnelle Fahrer, aber ich habe die Vollfettstufe gebucht und kein Landstraßenmotorrad... Dann mal in den Strandkorb, eine Pfeife gestopft und das Ganze abgeräuchert. Positiv davon ausgehend, daß ich alles, was ich gemacht habe, auch richtig gemacht habe: was blieb als mögliche Ursache noch übrig? Bisher hatte ich die Vergaser noch nicht auseinander. Machen wir mal, es könnten ja die Hauptdüsen... Die Gaswerke sahen von innen und außen eigentlich sauber aus, aber dennoch: alles auseinander und richtig sauber machen. Vom Ultraschallbad halte ich nicht viel, ich hatte schon einige Vergaser, in denen der alte Sprit so auskristalliert war, daß mit Ultraschall nichts zu bewegen war. Im Steinzeitwerkzeug fand sich noch ein Satz Düsenreibahlen, damit hab ich dann jeden Belag rausgeholt. Beim Zerlegen der Hauptdüsen fand sich dann tatsächlich der Grund für die Streiklust: in der rechten Hauptdüse war das Kugelventil verkehrt herum eingebaut. Und da es an sich heil ist, hat es in dem Moment, wo die Hauptdüse Sprit liefern sollte, den Kanal zuverlässig dicht gemacht. Erkenntnis: auf einem Zylinder geht die Guzzi nicht schneller als 120 km/h. Jetzt werde ich noch mal in Ruhe die Vergaser einstellen, und dann ist sie: fahrbereit!

Inzwischen ist sie wirklich tüv-fertig, das war aber noch ziemlicher Zirkus. Ich mach da mal einen Beitrag in der richtigen Rubrik auf...

Erledigt, habe eins bekommen.