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  1. Hui, hätte nicht gedacht, dass mein Thread hier noch weiterlebt. Im Winter, wo ich kaum fahre, gehe ich auch seltener hier rein. Ich habe tatsächlich um die 200GB an Videomaterial von der Reise, aber irgendwie fehlt mir immer die Lust daraus etwas brauchbares zu machen. Auch der Ton lässt noch zu wünschen übrig. Vielleicht wird irgendwann zumindest ein Musikvideo daraus.
  2. Vielen Dank für eure Antworten! Freut mich sehr, dass doch so viele dies gelesen haben!
  3. Seit ein Paar Tagen bin ich von meiner ersten Tour mit der V85TT zurückgekehrt und wollte mal berichten wie sich das Motorrad auf der Langstrecke geschlagen hat. Ich mache hier keine ausführliche Reisebereichte, davon gibt es ohnehin viel zu viele. Viel mehr möchte ich davon berichten, wie die Guzzi mit unterschiedlichen äußeren Einflüssen klarkam und wie ich nun nach etwa 10.000 Kilometer die V85TT einschätze. Ich bin ein Guzzi-Neuling und möchte meine Erfahrungen teilen. Für die alten Hasen werde ich wohl nichts neues berichten, wer aber das Moped noch nicht kennt, wird vielleicht für sich etwas neues entdecken. Es wird wohl viel Text geben und ich hoffe, dass jemand das tatsächlich zum Ende liest. 😊 Das Motorrad: Zuerst möchte ich gerne mein Motorrad vorstellen. Moto Guzzi V85TT ROSSO VULCANO (also in Rot) Bj. Sommer 2020. Gekauft habe ich die Maschine im April 2022 mit einer Laufleistung von nur 1200 km. Nach wenigen Tagen in meinem Besitz, wurde das Motorrad für die Reise vorbereitet. Es wurde Motor-, Getriebe- und Kardanöl gewechselt. Ventile nachjustiert und sonstige Kleinigkeiten gemacht. Da ich nun mal gerne längere Touren fahre, mache ich die Arbeiten immer selbst, damit es unterwegs möglichst wenig unangenehme Überraschungen gibt. Hier habe ich direkt einen großen Kritikpunkt an Moto Guzzi. Wartungsintervall lässt sich nicht händisch zurücksetzen. Das scheint nur mit dem offiziellen Diagnosegerät möglich zu sein. Man fährt also immer mit dem nervigen „Schraubenschlüsselsymbol“ auf dem Display. Egal, man gewöhnt sich dran. Die Guzzi ist ein Hingucker! Je weiter östlich ich kam, desto häufig wurde die Maschine von den Menschen bestaunt. Die meisten sahen das Modell zum ersten Mal. Für viele, auch Motorradfahrer, war die Marke gänzlich unbekannt. Selbst die Grenzschützer an den zahlreichen Grenzübergängen haben sich sehr interessiert gezeigt. Die Tour: Von Zuhause in Duisburg ging es vorerst in Richtung südosten nach Österreich und anschließend über Ungarn nach Serbien. Weiter fuhr ich über Bulgarien nach Türkei und weiter nach Georgien. Anschließend überquerte ich den Kaukasus und die Grenze nach Russland. Es ging dann in Richtung Baltikum und über Lettland, Litauen und Polen zurück nach Deutschland. Insgesamt wurden bei dieser Tour etwa 9000km zurückgelegt und sehr unterschiedliche Klimazonen und Straßen befahren. Ungefähre Darstellung der Route Motor: Zu dem Motor habe ich keine einheitliche Meinung. Eigentlich gefällt mir der Motor. Er hat einen ruhigen Charakter und verleitet nicht dazu schnell zu fahren. Fährt man allein, ist eigentlich alles in Ordnung. Hat man aber zwei Koffer hinten dran, die mit je 15 Kilo beladen sind und ein Topcase obendrauf, verschwindet die Leichtigkeit sehr schnell. Der Motor wird träge und man muss häufig voll aufdrehen, um ordentlich vom Fleck zu kommen. Obwohl ich die Ventile mehrmals nachgestellt habe, hört sich der Motor häufig an wie eine Nähmaschine. Das ist vor allem bei höheren Temperaturen, ab etwa 30 Grad, der Fall. Keine Ahnung, ob das so sein muss. Hat da jemand Erfahrung mit? Getriebe: Das Getriebe ist wohl mit Abstand das nervigste an meinem Motorrad. Vor allem im vierten Gang bei 50-60 Km/h ist ein lautes Jaulen zu hören. Bei langen Etappen, wo man nicht schnell fahren kann, wird das unerträglich. Bei höheren Geschwindigkeiten wird das Heulen durch Wind- und Motorgeräusch übertönt. Und ja, nervig wird es wirklich, wenn man täglich viele Stunden im Sattel verbringt. In der Stadt bei kurzen Fahrten fällt es kaum auf. Als das Motorrad noch, quasi, neu war, hatte ich viele Probleme im kalten Zustand den Leergang zu finden. Erst nach 10-15 Minuten Fahrt konnte ich Problemlos den Leergang an der Ampel finden. Das hat sich aber nach den 10.000km tatsächlich gebessert, sodass es damit inzwischen keine Probleme damit gibt. Autobahnfahrten: Das ist mein erstes Motorrad mit einem Tempomat, und den möchte ich nie wieder missen. Super umgesetzt, sehr leicht und benutzerfreundlich. Einmal eingestellt, hat man beide Hände frei! Irgendwo an der türkischen Schwarzmeerküste Gelände: Auch wenn das Äußere etwas anderes anmutet, ist die V85TT ein Straßenmotorrad. So richtig habe ich das zum ersten Mal in der Türkei gemerkt, wo die guten europäischen Straßen plötzlich aufhörten und ich z.T. auf nicht asphaltierten Pisten mit dicken Schlaglöchern gelandet bin. Das Fahrwerk ist schnell überfordert und jede Unebenheit schlägt direkt auf die Hände und Rücken. Die Konstruktion des Motorrads an sich, scheint aber sehr robust zu sein. Auf der ganzen Fahrt habe ich keine einzige Schraube verloren und musste auch so gut wie nichts nachziehen. Ebenfalls positiv: Durch den hohen Lenker, ist es sehr bequem im Stehen zu fahren, zumindest fand ich das mit meinen 1,78 sehr angenehm. Das macht die Fahrten im Gelände erträglicher. Hier sei noch kurz erwähnt, dass das Motorrad von Werk aus mit Straßenreifen ausgestattet war. Diese sind super auf Asphalt, dürfen aber auf keinen Fall mit nassem Grund in Berührung kommen. Besonderer Dank geht an die Guzzi Ingenieure, die der V85TT ein Geländemodus verpasst haben. Ohne denn würde man keinen einzigen Berg hochkommen, denn auf Sand, Schotter und Staub wollen die Räder mit Straßenreifen sofort durchdrehen und ESP (oder was auch immer) nimmt einem sofort die Leistung weg. Ein kurzer halt in der kalmükischen Steppe (inzwischen fast schon Wüste) Hitze: Ich hatte Angst vor Hitze! Ein Luftgekühlter Motor und ohne einer Temperaturanzeige. Immer wenn das Thermometer einen Grad höher kletterte, habe ich gewartet, dass jetzt irgendeine Warnung aufleuchtet. Aber nein! Selbst bei 37 Grad im russischen Astrachan hat die Guzzi fleißig seine Dienste verrichtet! Es gibt jedoch folgendes zu beachten: Ab etwa 25 Grad Außentemperatur und wenn der Motor sehr heiß geworden ist, treten beim Beschleunigen seltsame Geräusche im Motor auf. Es klingt, als ob der Motor kleine Aussetzer hätte. Ich kann das schlecht beschrieben, die Geräusche wurden aber bereits in mehreren Foren erwähnt und werden auf zu mageres Gemisch bei hohen Temperaturen zurückgeführt. Jedenfalls verschwinden diese sofort, sobald die Temperatur wieder absinkt. Auf der Fahrt zum nächsten Wasserloch bei +37. An irgendeine Schutzbekleigung ist bei dieser Hitze einfach nicht zu denken. Nässe: Es war eine sehr nasse Reise. Es gab so gut wie keinen Tag, an dem es nicht geregnet hat. Dem Motorrad passiert dabei natürlich nichts. Die Guzzi wird sich sogar noch über die zusätzliche Wasserkühlung bedanken, aber man selber wird ordentlich Nass. In dieser Motorradklasse erwartet man aber auch keinen Wind- und Regenschutz auf Goldwing-Niveau also geh ich da gar nicht weiter drauf ein. Man muss sich halt passend anziehen. Verbrauch: Hier hat mich die Guzzi positiv überrascht. Über 5 Liter war ich selbst bei den langen Autobahnfahrten nicht hinausgekommen. Auf türkischen und georgischen Serpentinen, wo man mit 60-70 unterwegs ist, waren es nur knapp über 4 Liter! Hier ist wichtig nur den tatsächlichen Verbrauch an der Tankstelle zu messen und nicht dem Bordrechner zu vertrauen. Dieser ist absolut unbrauchbar und zeigt irgendwelche „gewürfelte“ Werte an, die nichts mit Realität zu tun haben. Was mir immer noch ein Rätsel ist, ist die maximale Reichweite und damit auch der Tankinhalt. Guzzi gibt an, es sei ein 23 Liter (+/- 1L) Tank verbaut. Ja genau so mit +/-1L steht es im Handbuch drin! Jedenfalls selbst als ich den Tank scheinbar leergefahren bin und die Restkilometeranzeige nichts mehr anzeigte, gingen an der Tankstelle nicht mal 19 Liter rein. Es bleibt also die Frage, wer lügt? Die Anzeige oder ist der Tank wirklich so klein? Irgendwann werde ich die Guzzi mal wirklich bis zum letzten Tropfen Leerfahren und kann dann mehr berichten. Fazit: Nun, was habe ich in den letzten vier Wochen gelernt? Ja, die V85TT ist zuverlässig, komfortabel und langstreckentauglich. Ich bin nicht liegengeblieben, habe auf den Hoppelpisten nichts verloren und auch das Öl ist stets dort geblieben, wo es hingehörte. Trotz Luftkühlung kam meine Guzzi bestens mit der Hitze klar und auch auf fast 3000 Meter Höhe im Kaukasus ist ihr nicht die Puste ausgegangen. Für die Touren in Europa kann ich das Motorrad empfehlen. Möchte man aber in die weite Welt ohne Asphalt raus, würde ich eher zu einem anderen Motorrad mit besserem Fahrwerk greifen. Jedenfalls ist die Guzzi wohl besser als Ihr Ruf und ich hoffe, dass die Maschine mich noch ein paar Jährchen begleitet wird. 😊
  4. Das was Schraubensucher da schreibt, scheint wohl wirklich zu stimmen! Mein hoher Verbrauch lag wohl wirklich an der Fahrweise die ich von meinen anderen Mopeds gewohnt war. Die V85 scheint hier wirklich anders zu ticken. Nicht immer verbraucht sie bei niedirgen Drehzahlen weniger. Habe sie heute Vollgetankt und 200km mit 120-130 laufen lassen. Und nun stehe ich grinsend an der Tanke. Verbaruch 4,5l auf 100 🙂 Was man wirklich absolut in die Tonne kloppen kann ist die Verbrauchsanzeige auf dem Bordrechner. Die Taugt nix und zeigt bei mir immer noch 7,1L/100km.
  5. Ich bin noch da. Habe aber leider sehr wenig Zeit um endlose Kilometer zu drehen. Habe letztes Wochenende nur folgendes gemacht: Vollgetankt - und bin dann sehr gemütlich und so spritsparend wie es nur geht durch Holland gefahren. Bin kein einziges mal schneller als 100 geworden. Die meiste Zeit nur mit 70-80. Habe versucht die Städte zu meiden. Auf der Autobahn war ich auch ganz rechts mit 90 unterwegs. Nach 295km habe ich dann wieder vollgetankt und es gingen knapp 15 Liter rein. Damit hätte ich ein Verbrauch von Ziemlich genau 5 Liter. Der Bordcomputer hat 5,9 als Durchschnittswert angezeigt. Aber! So wie ich unterwegs war, fährt in Wirklichkeit kein Mensch. Viel zu sanft und langsam. Nun werde ich ganz normal fahren. Bin heute etwa 100 km über die Autobahn gefahren und habe dabei den Tempomat die ganze Zeit auf 120 gestellt. Nach 100km wird der Tank nur halb voll angezeigt und der Bordcomputer zeigt den Durchschnittsverbrauch von 7,9 Liter. Aber ich habe noch nicht wieder getankt um es zu betätigen. Wie gesagt, ich komme derzeit nicht zum fahren 😞
  6. Ich habe nie behauptet, dass ich Hilfe beim Rechnen benötige🤷‍♂️ Ich fahre derzeit nun mal nicht viel, deshalb gibts auch noch nichts auszurechnen.
  7. Danke für die vielen Antworten! Ich bin noch dabei alles genauer zu messen und zu dokumentieren. Versuche gerade wirklich immer nur unter 100 zu fahren um zu sehen was dabei an Verbrauch erreicht wird. Dann fahre ich mal 100-200 km mit 120 Autobahn und schaue was dann passiert. Werde mich jedenfalls noch melden 😉
  8. Ich bringe meine Reifen inmer selber mit. Ich baue die Räder ab und fahre damit und neuen Reifen zur Werkstatt. Ist halt einfach billiger so...
  9. Danke fur die Antworten. Das Motorrad ist nocht neu und hat bereits ein paar Tausend auf der Uhr. Die Kerzen sehen gut aus und der Fehlerspeicher ist auch leer. Die hohe Scheibe habe ich erst heute eingebaut, deshalb word es wohl nicht daran gelegen haben. Bin selber 187, ist zwar auch wenig, bin aber nicht wirklich breit. Naja, ich schau mal weiter und werde den Verbrauch genauer ausrechnen. 🙂
  10. Ich habe heute die Givi Airflow montiert und bin sehr angetan. Selbst in der niedrigsten position ist an unangenehme flattern am Helm nicht mehr da. Wenn man die etwas höher stellt, dann sitzt man wie hinter einer Mauer 🙂 Dabei bin ich mit 1,87 nicht der kleinste! Kann also die Scheibe nur empfehlen!
  11. Hallo zusammen! Auch ich habe mir vor einigen Wochen ein v85tt zugelegt. Eigentlich eine sehr interessante Maschine, wenn da nicht der hoher Verbrauch wäre. Ich lese, dass viele von einem Verbrauch von 4,5 Liter auf 100km verichten. Bei mir sind das eher 8. Dazu muss ich dagen, dass ich ein sehr vorsichtiger Fahrer bin und der hoher Verbrauch ganz bestimmt nicht mit der Fahrweise zusammenhängt. Selbst mit Tempomat bei 100kmh auf der Autobahn wird mir der verbrauch von 6,5 Lier angezeigt. In der Stadt bei 50kmh 4,9-5,2. Mit einer Tankfüllung komme ich nicht mal 350km weit. Hat jemand da eine Ahnung womit das zusammen hängen kann? Oder ist dieser Verbrauch vielleicht sogar normal? Berichtet mal bitte wie das bei euch ist.
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