Freiheit, Ablenkung, Konzentration, Nähe, Verbundenheit……
Nach einer intensiven, alleinigen, dreitägigen Motoradtour durch die Alpen in Arabba, Dolomiten, glücklich und zufrieden übernachtet. Am frühen Morgen, die Sonne schien in mein Fenster, eigentlich noch geschafft vom Vortag, packte es mich. Es war keine sechs Uhr. Im Hotel, informierte ich eine Putzfrau, die einzige Person am Morgen, dass ich nicht „abhaue“, sondern das ich zum Frühstück wieder da bin. Es ging mal so kurz auf die „Sella Runde“! Ab aufs Motorrad. Leichter Morgennebel, ansonsten gleißender Sonnenschein und eine leichte Kühle. Die Durchfahrt durch den beschaulichen Ort. Kaum Menschen zu sehen. Vereinzelte Lieferanten waren mit dem Ausladen der LKW`s beschäftigt. Ansonsten eine angenehme Stille mit dem so geliebten Motorrad Sound. Jede Veränderung in der „Gashand“ brachte sensible Veränderung der Vibrationen und der Akustik.
Jede Straßenbelag Veränderung spürt direkt die Maschine und der eigene Körper. Jede Feuchtigkeitsveränderung der Fahrbahn teilt der Reifen akustisch mit. Jede Kurve, gut angefahren, lässt sich schwungvoll nehmen. Der Morgentau rechts und links der Fahrbahn. In sonnigen Abschnitten stieg der Wasserdampf auf und das frische Grün war förmlich zu riechen. Die Temperaturunterschiede waren jeweils direkt am Körper zu spüren. Der Geruch von nassem Stein. In den Orts Durchfahrten das beginnende Leben. Die Gerüche von frischen Backwaren. Aus den Espresso Bars der Geruch von frischem Kaffee und – den Geruch von intensiven Dung der Tiere von den naheliegenden Bauernhöfen am Straßenrand. Die Weite, der Himmel, die Fahrbahn, die Konzentration, das direkte Eins sein mit der Maschine direkt am Geschehen immer wieder ein Erlebnis zum Genießen.
Andreas
PS Nachtrag: es war Sonntag, am frühen Morgen in Cuxhaven. Es regnete in Strömen und ich musste noch an dem Tag nach Erding (bei München) zurück. Die Lederkombi war frisch gefettet. Der Schutz hielt immerhin bis Hannover. Aber dann, es lief überall rein. Der Fahrtwind machte die Sache „etwas“ kühler. Die Finger und die Füße waren vom Nass umgeben. Kilometer um Kilometer, immer in der Hoffnung es hört doch bald auf zu regnen, es regnete bis Ingolstadt. Zuhause wurde ich vom Motorrad gehoben. Aus dem Gepäck tropfte das Wasser. Nach einem heißen Bad war die Welt wieder in Ordnung. Mensch und Maschine hatten es gemeinsam geschafft.