Ein bisschen Nostalgie und Narzissmus ist in unserer kollektiven Selbstwahrnehmung ja menschlich, aber die einzige Konstante in der globalen Entwicklung ist der Wandel. Wer meint, China und Indien beherbergen nur 2,8 Milliarden Reiskonsumenten, die Technologien mangels eigener Qualifikation bestenfalls kopieren können, sollte sich mal mit den =>Fakten beschäftigen. Unsere Repräsentanz sitzt voll mit Leuten, die MINT-Fächer als "Igitt" betrachten und hatten sie selbst auch schon zum frühestmöglichen Zeitpunkt abgewählt. In gesellschaftlich bestimmenden Kreisen gilt es heute noch als schick und vornehm, "von Mathe keine Ahnung" zu haben. Vom mathematisch-naturwissenschaftlichen Bildungstrend der nachwachsenden Generation wollen wir in der Gesamtbetrachtung gar nicht erst reden. Dafür müsste man erstmal zur Schule gehen. Geschichtlich gesehen ist das aber auch eine normale Entwicklung. Die Chinesen des 19. Jahrhunderts waren die Deutschen, die des 20. Jahrhunderts die Japaner und im 21. Jahrhundert sind sie es halt selbst. Da können wir schimpfen wie die Rohrspatzen, wenn's uns hilft, aber das ändert nichts daran, dass wir beim Klammern an unser altes Selbstverständnis vom Eingemachten leben. Ein Motorrad transportiert in erster Linie Emotionen, okay, auf der Ebene kann ich das nachvollziehen. Aber Qualifikationen sollten wir diesen Leuten besser nicht absprechen, sowas fällt einem erfahrungsgemäß schwer auf die Füsse.