Leider wurde es in diesem Jahr nichts mit einem mehrtägigen "Lonely-Rider-Alpenritt", gestern bei Kaiserwetter die wohl letzte Chance des Jahres wenigstens für einen Kurztrip ohne Übernachtung.
Nürnberg am Montag, 14.10.2019
Um 09:00 Uhr kurzentschlossen auf die Mille GT und ab gen Süden, nachschauen ob es die Alpen überhaupt noch gibt. Auf die vielen baustellenbedingten Dauerstaus auf der A9 hatte ich absolut keinen Bock, bin deshalb gemütlich auf Nebenstraßen - zum Teil parallel zur Autobahn - bis südlich von Ingolstadt gefahren und erst kurz vor München auf die A9. Beim Rasthof Fürholzen ein erster verschwommener Blick auf die Alpen - sie sind also noch da!
Ohne Stau durch München und ein Stück A95 lang, doch schon in Wolfratshausen runter von der Dosenbahn. Der immer klarer werdenden Alpensilhouette entgegen ging es über Bad Tölz zum Sylvenstein-Stausee, Fotostopp. Rein zufällig parkte dort eine California Stone, die musste natürlich mit aufs Bild:
Am Stausee entlang und anschließend dem Lauf der Isar folgend erreichte ich Vorderriß. Gern hätte ich die Sackgasse über Hinterriß zum Großen Ahornboden noch mitgenommen, dazu fehlte mir aber leider die Zeit. Also fuhr ich die mautpflichtige Forststraße nach Wallgau. Der naturbelassene Flusslauf der oberen Isar mit seinen vielen Geröllbänken bietet jede Menge tolle Fotomotive:
Von Wallgau aus ging es nun zum Walchensee, kurz erwog ich durch die Jachenau ins Isartal zurückzufahren, entschied mich dann aber doch für die Seeuferstraße nach Urfeld, dort bin ich zwar schon öfter entlanggefahren, aber an so einem sonnigen Oktobertag hat der See mit seiner Bergkulisse (Karwendel) einen ganz besonderen Reiz:
Über die bekannte Kesselbergstraße mit ihren vielen Kehren fuhr ich hinunter nach Kochel, zum gemütlich Cruisen (was für ein Schei... wort!) reichen die erlaubten und überwachten 60 km/h völlig! Für mich immer wieder erstaunlich, eben noch im Hochgebirge und nur ein paar Kilometer weiter tellerflaches Flachland. Ein letzter Blick auf die Alpen...
... bevor sie im Rückspiegel verschwanden:
Wenig später fand ich mich auf der Autobahn wieder, mit nur leichten Stockungen durch München, wieder auf die A9, doch schon nach wenigen Kilometern hatte ich genug vom Autobahnwahnsinn, über Nebenstraßen erreichte ich pünktlich zum Sonnenuntergang meinen Heimathafen Nürnberg.
Mein Alteisen Mille GT hat diesen 620-km-Ritt wie immer bestens gemeistert. Ok, ist ein bisschen viel für eine Tagestour, aber mir hat es großen Spaß gemacht. Und wenn auch auf dem letzten Drücker, ich war 2019 in den Alpen, jetzt kann der Winter kommen!